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Star Trek - the next Generation: Kristallwelt 2

Star Trek - the next Generation: Kristallwelt 2

Titel: Star Trek - the next Generation: Kristallwelt 2 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: John Vornholt
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wirkende, etwa einen Meter lange Flügel reichten in mehrere Richtungen, schlugen anmutig oder blähten sich wie Segel in Luftströmungen auf.
    Etwas glänzte an den sehnigen Leibern und Reg begriff, dass sie mit Edelsteinen besetztes Zaumzeug trugen. Daran hingen goldene Zügel und die Jeptah hielten sie wie königliche Potentaten.
    »Frills«, flüsterte Deanna heiser. »Es müssen etwa hundert sein.«
    »Sechsundachtzig«, sagte Picard mit einem weiteren Blick auf die Anzeigen der Konsole. »Sehen sie nicht prächtig aus?«
    »Es sind karnivore Geschöpfe«, meinte Troi. »Keine Sorge«, warf Melora ein. »Wir wahren eine sichere Distanz – bis sie gefressen haben.«
    Reg runzelte die Stirn und fragte sich, ob die junge Elaysianerin ihre Worte scherzhaft meinte oder nicht. Eigentlich gehörte Melora nicht zu den Leuten, die oft scherzten, obwohl sie viel Zeit in menschlicher Gesellschaft verbracht hatte. Mit ihren schlangenartigen Schnauzen und den spitzen Zähnen erweckten die Frills den Eindruck, alles verspeisen zu können, was sie wollten – Starfleet-Offiziere eingeschlossen.
    Die bizarre Prozession hielt direkt auf die Schale zu und kam dicht am Shuttle vorbei. Reg hätte am liebsten vorgeschlagen, die Luke zu schließen, denn er empfand die Blicke der Frills als beunruhigend. Ihre Augen waren kalt, wie die von Fischen. Intelligent gewordene Raubtiere, dachte Reg und bemerkte, dass zehn oder mehr Frills am Ende der Prozession keine elaysianischen Passagiere hinter sich her zogen. Niemand hielt sich an ihren Zügeln fest.
    Stille herrschte im Shuttle, als die Prozession vorbeiglitt und vor dem Neunten Verarbeitungstor anhielt. Die Frills schienen sich zu putzen, breiteten ihre zarten Schwingen aus und krümmten ihre flachen Schwänze. Es fiel Reg noch immer schwer, etwas anderes an ihnen wahrzunehmen als die Mäuler mit den Zähnen. Die Jep- tah hielten auch weiterhin die Zügel umfasst und ihre Mienen blieben steinern.
    Nach einer Weile öffnete sich das Tor und Elaysianer flogen nach draußen. Sie wichen beiseite und machten einigen Jeptah Platz, die einen großen Beutel aus scharlachrotem Material ins Freie zogen.
    »Das ist Zuka Juno«, erklärte Melora. »Sie werden ihn am letzten Frill festbinden… Nie zuvor habe ich eine so große Prozession gesehen.«
    »Er war ein wichtiger Mann«, erwiderte Barclay.
    »Und Sie haben seine Nachfolge angetreten«, sagte Melora.
    Reg schluckte erneut und fragte sich, ob ihn sechsundachtzig Frills zu seiner letzten Ruhestätte bringen würden. Von allen Elaysianern wagten es nur die Jeptah, sich den Furcht einflößenden Geschöpfen zu nähern. Meloras Vorhersage erwies sich als richtig: Man band den scharlachroten Sack am letzten Frill fest, der ohne Reiter war.
    Die Menge am Tor teilte sich erneut und zwei Alpusta kamen zum Vorschein, noch immer durch ihre mobilen Netze mit der Schale verbunden. Jeder von ihnen zog mehrere bunte Bündel, so flach und rund wie in Geschenkpapier gewickelte Reifen.
    »Hmm«, sagte Melora nachdenklich. »Offenbar ist es gelungen, einige Alpusta-Leichen zu bergen. Diesmal werden mehrere Tote zum Blutprisma gebracht.«
    Die toten Alpusta wurden an den restlichen reiterlosen Frills festgebunden – jeder von ihnen bekam drei oder vier bunte Bündel. Im Leben waren die Alpusta groß und stachelig, im Tod hingegen klein und kompakt. Trotzdem nahm das Festbinden einige Zeit in Anspruch und hier und dort kam es zu Unruhe bei den Frills. Die Jeptah-Passagiere sprachen auf sie ein und es gelang ihnen, die meisten Muränen-Wesen zu beruhigen.
    Reg fühlte sich von Erleichterung durchströmt, als sich die große Prozession schließlich wieder in Bewegung setzte. Einige Jeptah flogen mit Schwebeplattformen voraus und wiesen allen anderen den Weg zurück zum Planeten. Als die Frills schneller wurden, breiteten sie die silbrigen Flügel aus, fanden vertikale Luftströmungen und segelten in einem weiten Bogen den Kristallen entgegen.
    »Bereiten Sie sich auf den Start vor«, forderte Melora ihre Begleiter auf.
    Reg schloss die Hände um die Armlehnen seines Sessels, aber er spürte kaum eine Bewegung, als sich der Shuttle von der uralten Maschine entfernte, die den ganzen Planeten umgab. Er hatte noch immer ein flaues Gefühl in der Magengrube, doch diesmal ging es nicht auf die Schwerelosigkeit zurück, sondern auf Sorge. Acht Tage genügten kaum, um die Kristallwelt zu erforschen, geschweige denn, die ganze Bevölkerung dazu zu überreden, alles zu

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