Star Trek - the next Generation: Kristallwelt 2
Bescheid wüsste!«
Reg senkte den Kopf. »Haben Sie gesehen, was mit der Summit geschah, als sie versuchte, uns zur Hilfe zu kommen?«
»Ja«, entgegnete Troi und schnitt eine Grimasse. »Ich habe jeden einzelnen Tod gespürt. Aber jetzt fühle ich etwas anderes, etwas Schlimmeres… Oh, ich kann es nicht erklären. Wir müssen uns mit der Tatsache abfinden, dass wir hier auf uns allein gestellt sind. Uns bleibt nichts anderes übrig, als die eine oder andere schwere Entscheidung zu treffen. Wie dem auch sei… Es überrascht mich, dass wir keine andere Möglichkeit als die Deaktivierung der Schale gefunden haben.«
»Wie wir uns auch drehen und wenden – überall stoßen wir auf Hindernisse«, sagte Reg finster. »Wer auch immer die Schale sabotierte – er hat an alles gedacht und jede mögliche Gegenmaßnahme berücksichtigt. Und er treibt sich noch immer dort draußen herum.«
»Vermutlich wollte der Captain deshalb, dass ich mitkomme«, erwiderte Troi ernst. »Vielleicht haben wir Glück und meine empathischen Fähigkeiten kehren zurück. Ich bin nicht sicher, ob ich ohne sie eine große Hilfe sein kann.«
Reg nickte und wusste nicht, was er sagen sollte. Er glaubte nicht, dass ihre Mission so einfach war, wie der Captain sie beschrieben hatte. Ja, die Enterprise hatte schon viele andere schwierige Situationen überstanden, aber meistens war sie dabei mit einem Feind konfrontiert gewesen, den man sehen und gegen den man kämpfen konnte. In diesem Fall standen sie einem vagen, aber tödlichen Widersacher gegenüber: dunkler Materie aus einer anderen Dimension. Ihre grässlichste Auswirkung bestand aus dem Wachstum der dunklen Kristalle, die überall in der Kristallwelt wucherten. Doch eine noch größere Gefahr ging von der unsichtbaren Strahlung aus, die sie alle in einigen Tagen umbringen würde.
Reg räusperte sich, schluckte und drehte Däumchen. Es war ihm gelungen, das Thema zu wechseln und von Melora Pazlar abzulenken, doch die Frage blieb: Welche Gefühle bringe ich ihr entgegen?
Wie seltsam: Je schlimmer die Situation wurde, desto mehr schien er sich in Melora zu verlieben. Das Leben spielte ihm in dieser Hinsicht einen üblen Streich und Reg sah darin einen weiteren Beweis dafür, dass das Schicksal gegen ihn war. Wie soll ich Melora sagen, dass ich sie liebe? Angesichts der großen Gefahr, die ihrer Heimat-weit droht, kann sie keine Ablenkungen durch persönliche Angelegenheiten gebrauchen.
»Die Scanner erfassen zahlreiche Lebensformen, die sich uns nähern«, sagte Picard plötzlich und Reg zuckte zusammen. Der Captain sah auf die Anzeigen und blickte dann durchs Fenster. Barclay und Troi beugten sich erwartungsvoll vor.
»Die Prozession«, verkündete Melora. »Sie ist ziemlich groß. Tangre Bertoran wies zwar darauf hin, dass wir uns ihr anschließen können, Sir, aber ich halte es trotzdem für besser, ihr in einem respektvollen Abstand zu folgen.«
»Gehen Sie nach Ihrem eigenen Ermessen vor«, sagte der Captain.
»Ja, Sir.« Meloras Finger flogen so über die Kontrollen, als spielte sie auf einem Musikinstrument. Alle anderen blickten aus dem Fenster und warteten darauf, dass die Prozession in Sicht geriet.
Picard sah erneut auf die Instrumentenanzeigen und deutete nach unten. »Backbord, vom Planeten her.«
Alle vier reckten die Hälse und neigten sich zur Seite, um die lange Schlange aus Geschöpfen zu sehen, die aus den blauen Tiefen emporglitten. Immer wieder wand sich die Prozession von einer Seite zur anderen, wie ein Schwärm betrunkener Gänse. Nach einigen Sekunden bemerkte Reg, dass die Wesen recht schnell waren – und ein ganzes Stück größer, als er zunächst angenommen hatte. Außerdem verfügten sie über gelbe Schwänze.
Kurze Zeit später revidierte er diese Ansicht und begriff, dass es sich nicht um Vögel oder vogelartige Kreaturen handelte. Es waren jeweils zwei Wesen – eins zog das andere. Die vermeintlichen gelben Schwänze stellten sich als gelbe Gewänder heraus und das bot einen deutlichen Hinweis auf die Identität der Gezogenen: Jeptah, die Elite der Elaysianer.
Doch von wem wurden sie gezogen? Als die sonderbaren Geschöpfe näher kamen, stellte Reg verblüfft fast, dass sie wie große Muränen aussahen. Jedes von ihnen war zwei oder drei Meter lang und verfügte über einen großen, reptilienartigen Rachen mit spitzen Zähnen. Ihre Farben reichten von schimmerndem Silber bis hin zu einem milchigen, fast transparenten Weiß. Wie hauchzarte Flossen
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