Star Trek - the next Generation: Kristallwelt 2
erzähle es Ihnen später«, flüsterte der Chefingenieur. »Übrigens: Sie haben ihn ganz richtig beschrieben.«
Tangre Bertoran räusperte sich majestätisch. »Als Sie eben die Schilde erwähnten, fiel mir etwas ein. Können Ihre Schutzschirme aktiv bleiben, während Sie unsere Kraftfelder mit Energie versorgen?«
»Das ist eine ausgezeichnete Frage«, erwiderte Data. »Nach unseren bisherigen Berechnungen müssten wir die gesamte normalerweise für die Schilde reservierte Energie verwenden, um Ihre Kraftfelder zu stabilisieren. Vielleicht wäre es möglich, das Schiff näher an die Schale heranzusteuern und im Innern Ihrer Kraftfelder unterzubringen. Dann könnten wir auf den Schutz der Schilde verzichten.«
»Wie viel Energie genau ist notwendig?«, fragte LaForge und sah erneut auf den Bildschirm, der die Daten des isolinearen Chips zeigte. »Gibt es eine direkte Korrelation zwischen diesen Joule-Werten und den bei uns gebräuchlichen Standard- Newton?«
»Alles zu seiner Zeit, meine Herren«, sagte Tangre Bertoran. »Zuerst möchte ich mehr über das Schiff und sein Potenzial erfahren.«
Captain Picard wusste, dass sie seit langer Zeit unterwegs waren, als ihn die funkelnden Formationen in der Kristallwelt zu langweilen begannen. Als sie tiefer kamen und sich dem Herzen dieses phantastischen Planeten näherten, trübte sich das Licht im Schatten der aufragenden Monolithe und erstaunlicherweise wurde dadurch alles noch bunter und eindrucksvoller. Die Prismen brachen das unstete Zwielicht und verwandelten es in etwas, das Picard an Nordlichter erinnerte. Man hätte meinen können, durch einen Regenbogen zu fliegen.
Er rieb sich die Augen, die angesichts einer regelrechten Flut von optischen Reizen müde geworden waren, presste dann besorgt die Lippen zusammen. Ohne die Möglichkeit, den Transporter zu verwenden, mussten sie einen großen Teil der noch verbleibenden Zeit für solche Reisen verwenden. In diesen kristallenen Labyrinthen konnte der Shuttle nur mit einem Bruchteil seiner sonst üblichen Geschwindigkeit fliegen, denn immer wieder mussten sie dunklen Wolken oder Wucherungen imitierter Kristalle ausweichen. Selbst ohne diese Hindernisse wären sie hinter der Prozession nur langsam vorangekommen. Picard fragte sich, wie die Frills und Elaysianer mit diesem strapaziösen Flug fertig wurden.
Der Captain war froh, dass Lieutenant Pazlar an den Kontrollen saß. Sie flog das kleine Raumschiff mit dem gleichen Geschick, mit dem sie sich in der Schwerelosigkeit bewegte. Immer wieder wich sie Vorsprüngen aus und lenkte das Shuttle um Ecken. Picard konnte das Ende der Prozession mit seiner seltsamen Fracht kaum mehr sehen, aber Pazlars Gebaren teilte ihm mit, dass sie nach wie vor auf Kurs waren.
Er sah zu Troi und Barclay, die beide zu schlafen schienen. Die Counselor schlummerte friedlich, während sich Barclay immer wieder hin und her warf. Er hatte mehr Zeit als die anderen in der Schwerelosigkeit verbracht, konnte sich aber einfach nicht an sie gewöhnen. An Bord der Enterprise hatte Picard es für sinnvoll gehalten, sie beide der Einsatzgruppe zuzuweisen, aber jetzt wären ihm einige klingonische Sicherheitswächter lieber gewesen.
Da ihm keine Klingonen zur Verfügung standen, musste er sich auf seine diplomatischen Fähigkeiten verlassen. Die Weigerung eines einzelnen Cheftechnikers, ihnen zu helfen, konnte den ganzen Planeten zum Untergang verurteilen. Wie sollte er ihnen den Ernst der Lage verdeutlich, ohne wie ein Unheilsprophet zu wirken?
Picards Blick galt den Instrumenten und er bemühte sich, nicht aufs Chronometer zu sehen. Aber schließlich gab er der Versuchung nach. Seit über zehn Stunden waren sie mit einem Shuttle unterwegs, in dem Schwerelosigkeit herrschte und das ihnen nur wenig Platz bot.
»Eigentlich kommen wir gut voran«, sagte Melora Pazlar. »Jetzt verstehe ich, warum so viele Frills zur Prozession gehören – für den Fall, dass es einige von ihnen nicht schaffen. Die Jeptah können sie mit den Schwebeplattformen zurückbringen.«
»Wie lang mag die Prozession sein?«, fragte Picard.
Pazlar schüttelte den Kopf und lächelte. »Ich weiß es nicht genau, aber ich glaube, die Frills ganz vorn könnten das Ziel inzwischen erreicht haben.«
Diese Worte weckten Hoffnung im Captain. »Es ist also nicht mehr weit?«
»Ich schätze, dass wir das Blutprisma in weniger als einer Stunde erreichen«, antwortete die Elaysianerin. »Ich erinnere mich nicht genau an die Route.
Weitere Kostenlose Bücher