Star Trek - Titan 01 - Eine neue Ära
einem schäbig gekleideten, dunkelhäutigen Romulaner stehen. Keru schloss außerdem aus Gesten und Erscheinung des Romulaners, dass er mit den Remanern zusammenarbeitete; ein Mithäftling und keineswegs ein gefangen genommener Gefängniswärter.
»Feuer einstellen!«, rief Keru zu Rriarr, während sie beide hinter einem Steinpfeiler in Deckung gingen.
Über den Lärm der Schüsse und die aggressiven Schreie der Remaner rief er: »Commander Tuvok?«
Nur einen Moment später stellten die Remaner das Feuer ein. »Wer sind sie?« Die Stimme, die die plötzliche Stille füllte, war zittrig und heiser, kam aber eindeutig nicht von einem Remaner.
Keru, der immer noch mit Rriarr hinter dem Pfeiler hockte, überdachte schnell seine Optionen. Niemand in diesem Gebäude wusste, dass sie Offiziere der Sternenflotte waren, aber um Tuvok zum Kooperieren zu bringen, musste er diese Tatsache wohl oder über offenbaren. Er hoffte, dass er diese Entscheidung später nicht bereuen würde.
»Ich bin Lieutenant Commander Ranul Keru, U.S.S. Titan «, sagte er. »Ich bin hier, um Sie mitzunehmen und mir läuft die Zeit davon.«
»Woher wissen wir, dass Sie keine Romulaner sind?«
Keru begriff, dass sie durch die Tarnanzüge nicht wie Sternenflottenoffiziere wirkten, selbst wenn er und Rriarr gesehen worden wären. Ihm fiel nur ein einziger Weg ein, um seine Identität zu beweisen. Er griff in eine kleine Tasche seines Anzuggürtels und zog eine winzige Ersatz-Übertragungseinheit heraus. Das rechteckige, silberfarbene Teil war ungefähr so groß wie sein Daumen und war zwar aus Sicherheitsgründen nicht mit dem unverwechselbaren Emblem der Sternenflotte versehen; aber ein Geheimdienstagent der Sternenflotte wie Tuvok würde es sicherlich auch so erkennen.
»Ich werfe Ihnen jetzt meinen Kommunikator 'rüber«, rief Keru. Er warf ihn in die Richtung der Flüchtlinge und war erfreut, als er das kleine Gerät nicht auf den Boden fallen hörte. Jemand hatte ihn gefangen. »Sie können es benutzen, um Kontakt mit unseren Mitarbeitern im Orbit oder auf der Oberfläche aufzunehmen.«
»Yhaim hraen teidr!« Diese Stimme gehörte zweifellos einem Remaner. Keru riskierte einen vorsichtigen Blick um den Pfeiler herum und sah, dass der Sprecher der große Remaner war, der neben Tuvok stand. Die fünf verbliebenen Remaner senkten gleichzeitig ihre Waffen, offenbar als Reaktion auf den Befehl ihres Anführers. Einige von ihnen sahen mehr als unglücklich darüber aus, obwohl remanische Gesichtsausdrücke schwer zu deuten waren – mit oder ohne Nachtsichtgerät.
Keru hörte den Mann, von dem er annahm, dass es sich um Tuvok handelte, mit dem großen Remaner an seiner Seite reden, konnte aber nicht genau verstehen, was gesagt wurde, selbst mit den in seinem Helm integrierten Audioverstärkern. Endlich kam der Vulkanier auf ihn zu. Er hielt den Kommunikator in der Hand.
»Ich bin Commander Tuvok«, sagte er. »Ich komme mit Ihnen, Commander Keru. Aber ich muss darauf bestehen, dass meine Fluchthelfer mich begl…«
Tuvok wurde unterbrochen, als plötzlich die Wand hinter ihm explodierte und den Raum mit Stein, Metall und Schmutz bedeckte. Die Wucht der Explosion warf selbst die kräftigsten der Remaner von den Füßen und zersplitterte den Pfeiler, den Keru und Rriarr als Deckung benutzt hatten. Keru fühlte etwas Schweres auf sich fallen und eine grelle Schmerzwolke hüllte sein linkes Bein und die Hüfte ein.
Um gegen die Bewusstlosigkeit anzukämpfen, setzte Keru sich auf und drückte gegen den schweren Steinbrocken, der ihn auf den Boden drückte. Ein Disruptorstrahl prahlte von seinem Helm ab; er sah einen blendenden Blitz, kurz bevor sein Visierdisplay schwarz wurde.
Er legte seinen Kopf nach hinten, um sich ein wenig aus der Schusslinie zu bringen und tastete in der Dunkelheit nach seinem schon wieder abhanden gekommenen Phaser. Praktisch blind und festgenagelt hörte er eine Kakophonie aus Gebrüll und Rufen auf romulanisch, die aus der Richtung der Explosion kamen.
Dann fühlte er, wie eine Hand seine eigene herunterdrückte. »Nicht bewegen, Commander«, sagte Rriarr. »Die haben uns ganz schön eingekesselt.« Mit seiner anderen Hand hob Keru das Helmvisier an. Trotz der Dunkelheit konnte er die strahlend goldenen Augen seines untergebenen Offiziers erkennen, der neben ihm auf dem Bauch lag, um sich aus der Schusslinie zu bringen. Ein weiterer Disruptorstrahl erhellte für einen Augenblick den Schmutz und Staub, der in der Luft
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