Star Trek - Titan 01 - Eine neue Ära
der Raum wieder erschüttert wurde, diesmal noch heftiger. Noah!
Nachdem sie sich alle zum zweiten Mal aufgerappelt hatten, sah Onnta zu Ogawa und Ree. »Ich kann unter diesen Bedingungen nicht arbeiten. Wenn das Schiff getroffen wird, während ich operiere, könnte der Transporter gestört werden.«
Ree warf einen Blick auf den Monitor über dem Biobett. Wieder blinzelte er mit seinen doppelten Augenlidern. »Wir haben vielleicht keine andere Wahl, Doktor. Wir wissen nicht, wie lange sich das Schiff noch im Kampf befinden wird und Olivias Biozeichen sind bereits jetzt schon gestresst. Wir können nur hoffen, dass wir nicht noch einmal so einen Stoß bekommen wie den letzten.«
Ogawa beobachtete, wie Onnta Rees Worte überdachte, dann einen Blick zurück auf das Biobett-Display warf, das gefährlich hohen Blutdruck anzeigte sowie beginnende Ödeme und Präeklampsie.
»Okay, lassen Sie es uns angehen«, sagte er schließlich, zog den Schwenkarm zurück in Position und stellte ihn für einen zweiten Versuch neu ein.
Vier angespannte Minuten später materialisierte sich im Inkubator ein winziges, fünfundzwanzig Wochen altes männliches Frühchen und begann sofort damit, lustvoll zu schreien. Als Ogawa die Nabelschnur des Neugeborenen entfernte – die als Folge des Transportprozesses bereits abgetrennt war – konzentrierte sich Onnta darauf, die Überbleibsel der Nabelschnur sowie die Plazenta herauszubeamen, die das Kind während der Schwangerschaft ernährt hatte.
»Geht es ihm gut? Kann ich ihn halten?«, fragte Olivia. Sie hatte die Wirkung der Betäubungsmittel bekämpft und war während der gesamten Prozedur wach geblieben.
Aus den Lautsprechern des Wandkommunikators ertönte eine Stimme: »An alle Decks, bereitmachen für Einschlag!« Die Stimme gehörte Captain Riker.
Ogawa hatte kaum Zeit, den Inkubator zu sichern, bevor der ganze Raum erneut erschüttert wurde. Als die Lichter ausgingen, fühlte sie, wie sie gegen das Biobett prallte. Olivia, Onnta und Axel schrien auf.
Seine Brust war so voller Stolz, dass er das Gefühl hatte, platzen zu müssen. Keine seiner Arbeiten im Design-Team von Schiffen der Defiant - oder Intrepid -Klasse während seiner Jahre in den Flottenwerften von Utopia Planitia kam auch nur annähernd an den Triumph heran, die Jungfernfahrt des ersten Schiffes zu erleben, dass er vollständig entworfen hatte .
Die Feldversuche für den Prototyp U.S.S. Luna, dem ersten seiner Klasse, waren in der Woche zuvor abgeschlossen worden und das nagelneue Schiff und seine eifrige, junge Mannschaft, die sie flogen, befanden sich auf ihrer ersten »richtigen« Reise über das Sonnensystem hinaus. Die ständige Besatzung war während der vergangen Monaten zu einer geschlossenen, gut geölten Einheit geworden, und er hätte nicht glücklicher sein können. Er hat sogar begonnen, sich mit dem Chief der hydroponischen Abteilung zu verabreden, einer charmanten – und alleinstehenden – efrosianischen Frau namens Dree, deren langes weißes Haar fast den Boden hinter ihr berührte. Sie war für ihn besser als die letzte Frau, mit der er eine romantische Beziehung geführt hatte. Ihr Ehemann war nur wenig verständnisvoll gewesen, nachdem er die wahre Natur ihrer »Arbeitsbeziehung« herausgefunden hatte. Anders als Efrosianer hatten Menschen ziemlich wunderliche und eigentümliche Ansichten über eheliche Treue und sexuelle Korrektheit.
Deswegen fühlte er sich nun, als er auf Captain Fujikawas Wunsch hin auf der Brücke stand, so gut wie vielleicht noch nie zuvor in seinem Leben. Er beobachtete die Sterne, die ihm auf dem vorderen Sichtschirm entgegenschossen. Obwohl er diesen Anblick schon Hunderte Male zuvor gesehen hatte, schien unter den gegenwärtigen Umständen alles neu und aufregend. Er konnte es kaum abwarten, diese Sterne von seinem luxuriösen Gästequartier aus zu beobachten, während er mit Dree schlief.
Dann hatte das Schiff zu zittern begonnen und seinen selbstgefälligen Gedankengang unterbrochen. In dem Augenblick bevor das Computersystem einen Alarm auslöste, fühlte er es. Es war eine Empfindung, die für die meisten kaum merklich gewesen war außer für die, die mit den innersten Vorgängen des Schiffes ganz genau vertraut waren. Er wusste, was passiert war, bevor der Computer es meldete. Eine Explosion im Maschinenraum. Aber er wusste nicht , warum es passiert war. Und er hätte sich auch niemals vorstellen können, was als nächstes passieren sollte …
»Dr.
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