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Star Trek - Titan 02 - Der rote König

Star Trek - Titan 02 - Der rote König

Titel: Star Trek - Titan 02 - Der rote König Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael A. Martin
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Admiral?«
    Akaar
starrte ihn an, sein Blick undeutbar. Er schien nicht den Schmerz einer
physischen Wunde widerzuspiegeln, auch nicht jenen Zorn, den Tuvok vor drei
Jahrzehnten in den Augen des einstmaligen Freundes gesehen hatte – sowie
während der vergangenen Woche.
    Es war
etwas ganz anderes.
    »Ja. Ich
brauche Ihre Hilfe«, sagte Akaar und streckte den Arm nach Tuvok aus. »Ich habe
mir während der Rettungsmission den Knöchel verdreht.«
    Tuvok ließ
den weitaus größeren Mann den Arm um seine Schultern legen und half ihm dabei,
zu einer etwas versetzt gelegenen Nische zu humpeln, die sich zwischen einigen
Kästen mit Hilfsgütern befand. Auf einem von ihnen ließ sich Akaar nieder.
    »Ich werde
einen der Ärzte holen«, sagte Tuvok und wandte sich zum Gehen.
    »Tuvok,
warten Sie«, sagte Akaar.
    Der
Vulkanier drehte sich abermals zu seinem capellanischen Vorgesetzten um. »Sir?«
    Akaar
zögerte einen Moment, dann sagte er leise: »Ich habe da unten die Oberste
Direktive gebrochen, oder zumindest ihren Geist. Nicht auf beiläufige Art und
auch nicht auf offensichtliche.« Er schwieg kurz, und als er fortfuhr,
sprudelten die Worte aus ihm heraus, als sei dies eine Beichte, die seinen Mund
schnell verlassen wollte. »Die Personen, die ich gerettet habe, waren religiöse
Gläubige und lehnen Hochtechnologie strikt ab. Anstatt sich selbst zu helfen
oder sich von uns helfen zu lassen, hatten sie sich zum Selbstmord
entschlossen. Und dazu, ihre Kinder zu töten, während Oghen um sie herum
unterging.«
    Abermals
stockte er, blickte zu Boden. Tuvok schwieg.
    »Mir war
egal, was sie wollten«, sagte Akaar. »Ich wollte sie retten. Ich wollte,
dass ihr Volk eine Chance zum Überleben und Neuaufbau bekommt. Ich wollte, dass
ihre Kinder aufwachsen und Gelegenheit bekommen, selbst über ihre
Zukunft zu entscheiden. Deswegen habe ich sie, im Grunde genommen, entführt.«
    Tuvok
nickte. »Sie trafen eine Kommandoentscheidung, Admiral. Sie haben getan, was
Sie für das Richtige hielten.«
    Gehetzt
blickte Akaar zu ihm auf, sagte aber nichts.
    Tuvok blieb
still. »Wollen Sie mir noch etwas anderes anvertrauen?«, fragte er schließlich.
    »Zweifellos
wird das Folgen haben«, sagte Akaar nach einiger Zeit. »Aber was hätten Sie getan?«
    Tuvok ging
in die Hocke, bis seine Augen knapp auf einer Höhe mit Akaars waren. »Ich hätte auch getan, was mir richtig erschienen wäre«, sagte er. »Ungeachtet der
Konsequenzen.«
    Für einen
Augenblick schloss Akaar die Augen und seufzte. Seine Schultern sanken
zusammen. Als er seine Augen wieder öffnete, glitzerten Tränen an den Seiten
seiner Lider.
    »Es tut mir
leid, alter Freund«, sagte Akaar endlich, und seine tiefe Stimme zitterte. »Ich
habe so viel Zeit mit Zorn verschwendet.«
    Tuvok
streckte die Hand aus und legte sie sanft auf die Schulter des Capellaners. Es
war eine extrem unvulkanische Geste, doch in diesem Moment schien sie absolut
angemessen zu sein.
    »Deswegen
ist es mitunter von Vorteil, sich seiner Emotionen zu entledigen«, sagte Tuvok
sehr leise. »Wut und Schmerz können im Herzen wie Krebs wirken.«
    Trotz all
seines Trainings und seiner Erfahrung im Unterdrücken von Emotionen spürte er,
wie sich auch Bedauern und Sorge in sein Bewusstsein schlichen.
    Und ein
weiteres Gefühl …
    Hoffnung.
     
     
     
    U.S.S. Titan
     
    Olivia Bolaji blickte zu
Noah Powell hinüber, der mit ihr den Bildschirm auf der Krankenstation
beobachtete. Er war gekommen, um bei ihr und dem Baby zu sein – um »sie zu
beschützen«, wie er sich ausgedrückt hatte – während nahezu jeder andere an
Bord der Titan mit der Rettungsmission auf Oghen beschäftigt war.
    Ich
sollte ihn das nicht sehen lassen , dachte sie und fragte sich, ob der Junge
gelogen hatte, als er sagte, dass seine Mutter ihm die Erlaubnis gegeben habe,
die Ereignisse auf dem Planeten zu beobachten. Doch von der im Orbit und
Hunderte von Kilometern über der Oberfläche befindlichen Titan aus, war
die andauernde Katastrophe nur ungenau zu erkennen. Sie entschloss sich, den
Monitor einfach abzuschalten, sollte Noah auf den Anblick verstört reagieren.
    Bolaji war
dankbar, hatte sie doch vor wenigen Minuten erfahren, dass ihr Ehemann von
seinem Vorstoß auf den Planeten unverletzt zurückgekehrt war. Die Ellington ,
die sich auf dem Bildschirm als Silhouette vor den tosenden Bränden auf Oghen
abzeichnete, hatte weniger Glück gehabt. Offensichtlich bemühte sich Captain
Riker derzeit um die Rettung der

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