Star Trek - Titan 02 - Der rote König
andere entsprach der viel
älteren, traditionell flachen Anordnung – die auf einem Freizeittisch in einer
Ecke standen. Troi, die in dem Neyel das eindeutige Wiedererkennen des flachen
Bretts und seiner Anordnung kunstvoll geschnitzter Spielfiguren spüren konnte,
fragte sich, welche anderen Gemeinsamkeiten Franes Volk mit seinen menschlichen
Vettern teilte.
Genauso
wie ich selbst ,
dachte sie und sann darüber nach, wie eng verwandt die Vorfahren der Neyel mit
den Ahnen ihres Vaters gewesen sein mochten.
»Wir haben
bereits eine Menge über die Erscheinung erfahren, die unsere Schiffe hierher
gebracht hat«, sagte Will und zog damit umgehend die ungeteilte Aufmerksamkeit
des ganzen Raumes auf sich. »Ebenso wie Sie, nehme ich an, Commander Donatra,
Captain Tchev. Und wenn wir auch nur die kleinste Chance haben wollen, nach
Hause zurückzukehren, müssen wir unser Wissen teilen.«
»Einverstanden«,
sagte Donatra. »Jetzt, wo das Kommunikationssystem der Valdore wieder
läuft – und wir uns nicht länger in der Zone der Subraumstörungen befinden, die
die Blüte umgibt – hat meine Besatzung bereits damit begonnen, unsere
Informationen zur Titan zu senden.«
»Ich danke
Ihnen, Commander«, sagte Will und nickte. Er deutete auf die
Wissenschaftsspezialisten, stellte sie kurz vor und übergab dann an Jaza.
Troi
bemerkte eine gewisse Spannung im Raum, Neugier darüber, welcher Zufall sie
alle an diesen entfernten Ort gebracht hatte, sowie Besorgnis darüber, ob man
eben diese Umstände wieder erfolgreich würde umkehren können. Sie spürte, dass
jeder, der durch den Spalt gekommen war, wenigstens bis zu einem gewissen Grad
befürchtete, dass die Rückkehr nach Hause keine Option war.
»Zunächst einmal«,
sagte Jaza, der immer noch am Kopfende des Tisches stand, »haben wir entdeckt,
dass hier sehr viel mehr auf dem Spiel steht als nur unsere Rückkehr.«
»Für Sie
vielleicht«, sagte Tchev. »Wir haben kein anderes Interesse an dieser Region,
als unsere Abreise daraus zu beschleunigen.«
»Dem stimme
ich zu«, sagte Donatra. Troi spürte ihre Überraschung darüber, sich selbst
diese Worte im Zusammenhang einer zufälligen Zusammenarbeit mit den Klingonen
sprechen zu hören. »Meine höchste Sorge gilt der Auffindung meiner … versetzten
Schiffe und sie mitsamt ihren Mannschaften wieder sicher in romulanischen Raum
zu bringen.«
Troi konnte
Donatras schmerzhaftes Gefühl des Verlustes spüren und sah, wie ihr fester
Blick kurz auf den beiden Klingonen verweilte, die sie hierher begleitet
hatten. Aus der fast unmerklich überraschten Reaktion von Tchev und Dekri
schloss Troi, dass Donatra den Verlust ihrer Flotte zum ersten Mal in
Anwesenheit der Klingonen zugegeben hatte. Frane jedoch reagierte nur ein wenig
erstaunt, als ob Donatra lediglich seinen eigenen starken Verdacht bestätigt
hätte.
Natürlich
musste Donatra klar gewesen sein, dass sie diese zweifellos unangenehme
Tatsache nicht mehr viel länger vor den anderen hätte verheimlichen können.
»Natürlich,
Commander«, sagte Will zu Donatra in einem beruhigenden Tonfall. »Die Sensoren
der Titan sind jetzt, wo wir einen Großteil der vom Raumspalt
ausgehenden Störungen beseitigt haben, in vollem Umfang mit der Suche
beschäftigt.«
Donatra
neigte ihren Kopf in seine Richtung; für einen Moment strahlten ihre Augen vor
Dankbarkeit. »Ich danke Ihnen, Captain.«
Jazas
emotionaler Zustand schien, in krassem Gegensatz zu Donatras, so gelassen wie
immer, obwohl darunter eine große Dringlichkeit zu spüren war. »Ich würde die
Wichtigkeit dieses Ortes nicht so schnell abtun«, sagte der bajoranische
Wissenschaftsoffizier und richtete sich damit offensichtlich vor allem an
Donatra und die Klingonen. »Die Anomalie dort draußen scheint eine äußerst
seltsame Wirkung auf den Raum zu haben.«
»Was für
eine ›seltsame Wirkung‹?«, fragte Dekri unwirsch.
Während
Jaza seine Gedanken zu sammeln schien, sprang Norellis ein. »Vereinfacht gesagt
scheint sich hier der Raum selbst aufzulösen.«
Donatras
Augenbrauen schossen nach oben. Sie strahlte zu gleichen Teilen Ungläubigkeit
und Unverständnis aus. »Sich aufzulösen?«
»Genauer
gesagt befinden sich große Teile des Raums in Gefahr, dauerhaft ersetzt zu
werden.«
Tchev
bleckte seine krummen Zähne. »Ersetzt durch was?«
Jaza beugte
sich vor und berührte eine Taste auf dem Padd, das in den Tisch eingebaut war.
Umgehend erschien ein etwa ein Meter breites Modell der Raumanomalie
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