Star Trek - Titan 02 - Der rote König
Volkes, Captain. Sie haben einen
Bürgerkrieg auf Romulus verhindert, das ist keine kleine Heldentat. Also kann
ich mir vorstellen, dass Sie einem einfachen Fall von – wie nennt ihr Menschen
das noch gleich? – ›dämonischer Besessenheit‹ mehr als gewachsen sind.«
Riker
lächelte, als er merkte, dass sie versuchte, die Stimmung mit ein wenig
Galgenhumor zu heben.
»Ist Ihr
Team in Position?«
»Wir
sind bereit.«
Riker erhob
sich und nickte zu Kadett Dakal hinüber, der von der vorderen Ops-Konsole das
Geschehen aufmerksam beobachtete. Während er zurück zu Donatra blickte, sagte
er: »Ich gehe jetzt in den Transporterraum. Mein Ops-Offizier wird den genauen
Zeitpunkt des Beamens mit Ihrer Mannschaft koordinieren.«
»Dann
sehen wir Sie in Kürze, Captain. Donatra Ende.«
Das Bild
des romulanischen Commanders verschwand und wurde von einer samtschwarzen
Sternenlandschaft abgelöst. Mehrere Dutzend Fixsterne waren jetzt zu sehen.
Doch eigentlich waren sie gar keine Sterne. Sie bewegten sich langsam, fast
gemächlich treibend, vor dem Hintergrund der unendlichen Nacht.
Kriegsschiffe
in Formation, fast dreißigtausend Kilometer entfernt. Romulanische Schiffe,
alle aus der D'deridex - und Mogai -Klasse. Und alle zweifellos
schwer bewaffnet.
Riker war
froh, dass bis jetzt noch keines der verirrten Schiffe seine Verfolger zu
bemerken schien.
Er wandte
sich zu Vale, die auf die winzigen Leuchtzeichen auf dem Display starrte und
zweifellos von ähnlichen Gedanken geplagt wurde. »Sie haben die Brücke,
Commander«, sagte Riker. »Ich werde das Außenteam selbst leiten.«
Sie
runzelte die Stirn, als sie ihn ansah. »Bei allem Respekt, Captain, Sie sind zu
wertvoll für uns, um sich einem solchen Risiko auszusetzen.«
Tuvok trat
von der taktischen Konsole zu ihnen. »Da muss ich zustimmen, Sir.«
Riker
blickte zu Deanna, die auf ihrer angestammten Position rechts des
Kommandosessels saß. Obwohl sie erwartungsvoll zu ihm herauf sah, sagte sie
nichts.
»Einspruch
zur Kenntnis genommen«, sagte Riker. »Aber diese Situation ist zu kritisch, um
sie nur aus zweiter Hand zu überwachen. Wenn wir versagen sollten, wird es
keinen Unterschied machen, ob ich direkt vor Ort bin oder an Bord der Titan .«
Außerdem , sagte Deanna in der
wortlosen Sprache, die über ihre geistig-emotionale Verbindung schimmerte, kannst
du nicht einfach vor Donatra kneifen, nicht wahr?
Naja , das spielt
wahrscheinlich auch eine Rolle , entgegnete er in Gedanken. Er wusste, wie
sinnlos Abstreiten angesichts Deannas Empathie war.
Er blickte
Vale in die Augen und sagte: »Ich werde Ihnen das Gleiche sagen, was ich
Commander Keru gesagt habe, als er sich von seinem Krankenbett aus meldete, um
mir die Leitung dieser Mission auszureden. Sehen Sie, ich habe meinem
ehemaligen Vorgesetzten ein feierliches Versprechen gegeben.«
»Wie
bitte?«, sagte Vale und strich sich eine kastanienbraune Strähne hinters Ohr.
»Captain
Picard hat vorausgesehen, dass mein Erster Offizier womöglich … übernervös
reagieren könnte, wenn ich mich in die Gefahrenzone begebe – und möglicherweise
von Zeit zu Zeit versucht, mich davon abzuhalten.«
Sie nickte
ernst. »Genauso wie Sie es bei ihm versucht haben, Sir.«
»Ich weiß
gar nicht, wovon sie reden, Commander«, sagte er mit einem schiefen Grinsen.
Vale
seufzte. Offensichtlich begriff sie, dass diese Diskussion zu nichts führen
würde. »Und darf ich fragen, was genau Sie Captain Picard versprochen haben?«
»Dass ich
Sie in solchen Situationen höflich ignoriere.«
Er sah nach
vorne zu Tuvok an der taktischen Konsole und Jaza an der
Haupt-Wissenschaftsstation und sagte: »Commander Tuvok, Lieutenant Commander
Jaza, Sie kommen beide mit. Christine, Sie haben die Brücke, bis ich wieder da
bin.« Dann drehte er sich um und ging mit großen Schritten zum Turbolift. Er
betrat ihn kurz vor den beiden Offizieren.
Wie er
erwartet hatte, folgte ihnen Deanna und schimpfte ihn wortlos aus. Riker wandte
sich um und tauschte einen kurzen Blick mit Frane, der weiter auf der Brücke
wachte. Er spielte wieder einmal unbewusst mit seinem Armband, diesmal
allerdings eher mit einer Art Ehrfurcht, wie sie religiösen Medaillons oder
verehrten Familienerbstücken vorbehalten war. Und als sich die Türen des
Turboliftes schlossen, sah Riker in den dunklen, halbgeschlossenen Augen des
Neyels etwas, das wie Bewunderung wirkte.
Aber das
konnte auch Wunschdenken sein.
»Der Transporter ist
fest auf die
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