Star Trek - Titan 02 - Der rote König
von Commander Donatra angegebenen Koordinaten gerichtet«, sagte
Lieutenant Radowski, der hinter der breiten, abgerundeten Konsole des
Haupt-Transporterraums stand. »Romulanische Schildnutation, -modulation und
-frequenzdaten sind exakt so programmiert, wie sie spezifiziert wurden. Die
Umwelt-Messwerte am Beamort sind allerdings noch etwas sonderbar.«
Obwohl
Radowski mit ruhiger Stimme sprach, hatte Troi schon beim Eintreten gespürt,
dass der junge Mann weitaus nervöser war als sonst. Und wer konnte es ihm
vorwerfen? Er war dabei, den Captain der Titan in eine Situation zu
beamen, die sich als tödlich erweisen konnte. Besonders, wenn die Schilde des
romulanischen Schiffs sich trotz der von Donatra vorgegebenen Werte irgendwie
als weniger durchdringlich erweisen würden als erwartet. Und wenn das der Fall
sein sollte, würde das Außenteam seine Atome im Bruchteil einer Sekunde über
die Millionen Kubikkilometer der Magellanschen Wolke verstreut wiederfinden.
Denk
bloß nicht daran ,
sagte Troi zu sich selbst, während sie die Sturzflut von Ängsten niederdrückte,
die nicht nur von Radowski ausging. Auch der wortkarge Admiral Akaar und der
ungewöhnlich finster gestimmte neue Chefingenieur Dr. Ra-Havreii fühlten
ähnlich. Die beiden erfahrenen Offiziere flankierten Radowski an der
Transporterkonsole und fühlten sich beide offensichtlich dabei unwohl, dass
sich ihre Untergebenen in Gefahr begaben. Sie beobachteten still, wie alle
Mitglieder des Außenteams, die jetzt Raumanzüge trugen, ihre Phaser,
Komm-Schaltkreise und Trikorder zweimal prüften, bevor sie auf die runde
Transporterplattform traten.
Nachdem
Tuvok und Lieutenant Rriar, ein caitianischer Sicherheitsoffizier, schützende
Positionen neben dem Captain eingenommen hatten, betrat Troi das letzte freie
Feld. Neben ihr standen Wissenschaftsoffizier Jaza, der jetzt nicht so gelassen
schien wie sonst und der eindeutig nervöse Ensign Crandall aus dem
Maschinenraum. Er zuckte zusammen, als er seinen Werkzeugkasten mit einem etwas
zu lauten Klappern abstellte.
Will
bedachte das Außenteam mit einem Blick und einem beruhigenden Lächeln, von dem
Troi wusste, dass es jedem wenigstens ein bisschen Auftrieb gab und sagte:
»Sieht so aus, als wären alle bereit.«
Neben der
Konsole nickte Akaar feierlich, während er seinen Kommunikator berührte. »Akaar
an Brücke.«
»Vale
hier.«
»Das
Außenteam ist zum Transport bereit, Commander. Sind Donatras Leute noch in
Position?«
»Sie
haben gerade signalisiert, das sie bereit und.«
»Bestätigt«,
sagte Radowski und blickte auf seine Anzeigen, auf denen gerade ein Datenstrom
herabscrollte. »Vorbereitung auf koordinierten Transport in zwanzig Sekunden.«
»Gut
gemacht, Lieutenant. Und Will?«
»Ja,
Christine?«
»Viel
Glück! Aber wenn ich nur den kleinsten Hinweis, bekomme, dass Sie mir das
Kommando über die Titan dauerhaft überlassen wollen, komme ich Sie holen, Sir.«
Wills
Grinsen wurde angesichts des Hangs seines Ersten Offiziers zu schwarzem Humor
noch breiter. »Ist vermerkt. Ich werde versuchen, rechtzeitig zum Abendessen
zurück zu sein. Mr. Radowski, Energie!«
Radowski
führte Wills Befehl aus und der Transporterraum löste sich vor Trois Augen auf.
Sie fragte sich, ob dieses temporäre Stadium der Nicht-Existenz irgendwie mit
den Eindrücken des Schläfers auf seiner langen Reise zum Erwachen vergleichbar
war.
Imperialer Warbird
Ra'khoi
Riker fand sich selbst
in einem breiten Alkoven wieder, der mit gedämpftem grünlichen Licht erleuchtet
war. Sein Atem hörte sich in seinem Helm etwas zu laut an. Er fragte sich, ob
das Beamen diesmal länger gedauert hatte als sonst oder ob seine
Vorstellungskraft eine Doppelschicht fuhr. Er entschied sich für letzteres,
denn es kam nicht alle Tage vor, dass jemand durch das Deflektorschild eines
Warbirds der D'deridex -Klasse gebeamt wurde, noch dazu mit Hilfe der
Romulaner. Er sah sich um und fand die Mitglieder des Außenteams genau an ihren
erwarteten Positionen wieder. Tuvok und Rriar hatten – ebenfalls wie erwartet –
ihre Waffen im Anschlag. »Captain Riker«, sagte die vertraute Stimme von Donatra,
die in dem hohen Raum leicht widerhallte. Ensign Crandall reagierte mit einem
erstaunten Aufschrei, fiel fast über seinen Werkzeugkasten und schwieg dann
beschämt. Riker und die anderen wandten sich in Richtung der Stimme.
»Willkommen
an Bord des imperialen Warbirds Ra'khoi «, sagte Donatra. Hinter ihr
standen drei
Weitere Kostenlose Bücher