Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Star Trek - Titan 02 - Der rote König

Star Trek - Titan 02 - Der rote König

Titel: Star Trek - Titan 02 - Der rote König Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael A. Martin
Vom Netzwerk:
wusste, wie man schnell reagiert.
    »Ihre Sekte
hat anscheinend auch sehr viel Zeit darauf verwandt, Ihre Gottheit anzuflehen,
Ihr Volk auszulöschen«, sagte Riker. »Ganz zu schweigen von all den Unschuldigen.«
    Frane
umfasste erneut sein Armband und verfiel in eine Art trotziges Schweigen.
Rikers fühlte tiefe Enttäuschung, die sich zu dieser fortgeschrittenen Stunde
noch verstärkte. Seit sich die Titan vor gut zwei Tagen auf den Weg zur
gefährdeten Neyel-Heimatwelt gemacht hatte – und die Mannschaft jede Maßnahme
ergriffen hatte, alle potenziell lebensbedrohenden Wechselwirkungen zwischen
dem Warpfeld und den zunehmenden Bewegungen des erwachenden Schläfers zu
vermeiden – hatte Frane sich wieder stark zurückgezogen. Er ignorierte
weiterhin Deannas wiederholte Bitten, zu einer Beratungsstunde zu kommen. Und
mittlerweile schien er sogar Rikers Gesellschaft nur widerwillig zu ertragen.
    Und
trotzdem hat er sich vorgestern erst für die Rettung seiner Heimatwelt eingesetzt , dachte Riker. Nachdem
er jahrelang für die Zerstörung durch die Hand eines einheimischen,
magellanschen Gottes gebetet hatte.
    Genau wie
bei Menschen ließen sich alte Angewohnheiten auch bei den Neyel wohl nur schwer
unterdrücken. Und das galt wohl auch, wie Riker nun bemerkte, für die jüngeren.
    Endlich
ließ Frane sich dazu herab, die ohrenbetäubende Stille in der Messe zu brechen.
»Wir suchten nur nach Buße, Captain. Buße dafür, dass die Neyel Sklavenhalter
und Erben von Sklavenhaltern sind. Buße für die einheimischen Völker, die es
viele Generationen lang zugelassen haben, dass man sie in solchem Elend leben
ließ.«
    »Das
scheint mir aber eine viel zu harte Sicht der Dinge«, sagte Riker und schlug
mit seinem Bauern Franes Läufer. »Lässt sie Raum für Vergebung?«
    Frane
zuckte mit den Schultern. »Fragen Sie den Schläfer, wenn Er erwacht ist«, sagte
er mit einer Prise Ironie. Die unterstrich er zusätzlich mit einer Rochade,
durch die er den roten König auf einem relativ sicheren Feld platzierte.
    Riker sondierte
das Schachbrett erneut und hoffte, dass sein nächster Zug sich schnell von
selbst ergeben würde. Das war leider nicht der Fall.
    »Ihr
Schläfer scheint nicht gerade von der nachsichtigen Sorte zu sein.«
    »Die Neyel
wissen, dass das Universum kein sehr nachsichtiger Ort ist, Captain.«
    Riker
dachte an die Zwangslage der Neyel-Kernwelt Oghen und musste zustimmen. Er
setzte seinen Bauern auf g6, nur zwei Felder von Franes König entfernt.
    Erwischt. »Das ist das
Schachbrett auch nicht, Mr. Frane. Schach.«
    Frane
vergeudete keine Zeit und schlug Rikers Bauern mit einem Läufer, der sich
anscheinend aus dem Nichts heraus materialisiert hatte. »Sie haben Recht,
Captain. Noch zwei Züge und ich habe Sie im Schach.«
    Rikers
Kommunikator piepste. »Vale an Captain Riker« , ertönte es in der angenehm
vollen Stimmlage des Ersten Offiziers der Titan .
    Riker
berührte das Abzeichen. »Sprechen Sie, Christine.«
    »Wir
sind noch fünf Minuten davon entfernt, die Oortsche Wolke des Oghen-Systems zu
verlassen, Sir.«
    »Hat uns
jemand gerufen oder bedroht?«
    »Nein,
Sir. Das Neyel-Militär hat offensichtlich noch alle Hände voll damit zu tun,
mit den Schwierigkeiten auf der Heimatwelt fertig zu werden. Die
Langstrecken-Scanner haben multiple Raumspalte und Warp-Signaturen im inneren
System aufgezeichnet. Ebenso eine Reihe von Antimaterie-Detonationen.«
    Die
Warpkerne der Neyel-Schiffe brechen , dachte Riker. Sein Magen zog sich zusammen. Mein
Gott, wie viel schlimmer wird das hier noch werden?
    Zwei Züge
später war Riker tatsächlich im Schach. Er sah wieder zu Nozomi hinüber, deren
ängstliche Blicke ihn stumm anklagten. Er konnte nicht anders als sich zu
fragen, wie viele der zerstörten Schiffe bereits mit Neyel und einheimischen
magellanschen Flüchtlingen beladen gewesen waren – panische Männer, Frauen und
Kinder, die vor der Zerstörung fliehen wollten, die das Erwachen des Schläfers
mit sich brachte …
    »Sir?« , sagte Vale. Riker
wandte sich von Nozomi ab. Er bemerkte, dass auch Frane ihn anstarrte.
    Schach
ist wirklich nicht mein Spiel , dachte Riker, als er seinen König umlegte, um
aufzugeben. Dann stand er auf.
    »Ich komme
jetzt zur Brücke. Riker Ende.«
    Er
entschuldigte sich und ging an den Suchenden der Buße vorbei in den Korridor.
Einen Moment später öffneten sich die Turbolift-Türen zischend und gewahrten
ihm Einlass. Nachdem er eingetreten war und sich der Tür

Weitere Kostenlose Bücher