Star Trek - Titan 03 - Die Hunde des Orion
dessen Autorität untergraben.
»Diese
neuen Entwicklungen«, fuhr Se'hraqua fort, »sind nicht mehr als eine weitere
Herausforderung, der wir uns stellen müssen. Aber wir sind Pa'haquel! Fürchten
wir die Gefahr? Nein! Die Gefahr ist es, die der Jagd Bedeutung gibt! Erst
dadurch, dass wir unser eigenes Leben riskieren, verdienen wir uns das Recht,
das Leben anderer zu nehmen. Durch das Sterben bezahlen wir beim Großen Geist
dafür, dass wir töten durften. So wird das heilige Gleichgewicht bewahrt.«
»Wollt Ihr
damit sagen, dass wir vorher nicht im Gleichgewicht waren?«, forderte Qui'hibra
ihn heraus. »Wir haben uns auch da dem Risiko gestellt. Selbst wenn die Himmelsträger
uns nicht angegriffen haben, konnten sie vor uns fliehen oder ihre Panzerung
konnte sich als zu stark erweisen. Und Fehlschlag bei der Jagd konnte den Tod
bedeuten.« Doch schon während er es sagte, klang es hohl. Die Wahrheit war,
dass die Pa'haquel einen unfairen Vorteil gegenüber den Himmelsträgern hatten.
Als Pragmatiker war er damit zufrieden gewesen; doch ein Teil von ihm hatte die
Rationalisierung, die er nun von sich gab, niemals wirklich akzeptiert. Er
hatte es stets so empfunden, als würde dieser Vorteil ihren Forderungen nach
Ehrfurcht gegenüber den Himmelsträgern Lügen strafen. Jetzt musste er sich
fragen, ob Se'hraqua recht damit hatte, dass ein wirklich fairer Kampf gegen
die Träger ihnen mehr Ehre machen würde. Er wusste, dass seine Stimme nicht
überzeugte, da er kein Politiker war.
»Das war
sicherlich mal so«, entgegnete Se'hraqua und überraschte Qui'hibra mit seiner
Diplomatie. Aq'hareq hatte ihn gut eingewiesen. »Aber vielleicht sind wir zu
geübt geworden, zu erfahren. Es ist zu leicht geworden, die Himmelsträger zu
töten, und wir sind selbstgefällig geworden. Deswegen hat uns der Große Geist
diese Herausforderung geschickt.«
»Uns fehlt
es nicht an Herausforderungen, wie Euch jeder Überlebende der Treibjagd
versichern kann.« Wenigstens das konnte er mit Überzeugung sagen, und es
erinnerte ihn daran, warum es kein geeigneter Weg war, gegen lebende Träger zu
kämpfen, die sich wehren konnten. »Wenn wir zu viele Leben verschwenden und zu
viele Träger bei dem Versuch verlieren, neue zu beschaffen, dann werden wir bei
den anderen Jagden geschwächt und nicht in der Lage sein, das Chaos in Schach
zu halten.«
»Nur wenn
wir so schwach und erfolglos sind, wie Ihr annehmt, Ältester. Wenn wir uns der
Herausforderung stellen, werden wir natürlich Jäger und Träger verlieren, aber
diejenigen, die überleben, werden stärker und kämpferischer sein als zuvor. Wir
werden durch das Feuer gehärtet werden, und wir werden keine so schweren
Verluste erleiden müssen wie in der vergangenen Treibjagd und dem Kampf gegen
die Verzweigten.«
Qui'hibra
leuchtete ein, dass das eine gute Strategie war: An den Verlust und den Schmerz
der Ältesten zu appellieren, ihnen zu versprechen, dass es nicht mehr so weit
kommen würde. Aber es eröffnete auch eine Schwachstelle, auf die sich Qui'hibra
nur zu gerne stürzte. »Wie könnt Ihr es wagen zu behaupten, dass alle diese
tapferen Jäger durch ihre eigene Schwäche und Selbstgefälligkeit gestorben
sind? Sie starben, weil die Beute zu mächtig war.«
»Oder
vielleicht, weil es zu wenige von ihnen gab«, sagte Aq'hareq. »Wo wart Ihr
während der Treibjagd, Qui'hibra?«
»Ich habe
versucht, rechtzeitig da zu sein«, schoss er wütend zurück. »Wir hatten zu
viele Verluste erlitten. Ich habe versucht, unsere Truppen für die Treibjagd
wieder aufzubauen, aber wir wurden aufgehalten.«
»Durch die
Einmischung der Titan !«, rief Se'hraqua. »Ein Schiff, das Ihr mit
Leichtigkeit hättet zerstören können. Viele von uns haben Euch angefleht, genau
das zu tun, Ältester. Selbst unsere geliebte Matriarchin hat Euch geraten, das
Schiff zu zerstören. Stattdessen habt Ihr mit ihnen herumgetrödelt und wir
wurden um unsere Chance betrogen, während der Treibjagd Ehre zu erringen!«
»Ist das
wahr, Matriarchin Qui'chiri?«, fragte Aq'hareq kühl – eine Frage, die er
niemals gestellt hätte, wenn er die Antwort nicht schon gewusst hätte.
Qui'chiri
blieb keine andere Wahl. Sie konnte einen ehrwürdigen Ältesten nicht belügen,
und Qui'hibra würde ihr nicht vergeben, wenn sie es tun würde. »Ich habe zur
Zerstörung der Titan geraten, Ältester.« Ein Raunen erhob sich im Raum.
»Aber wir hätten selbst ohne die Einmischung der Titan die Treibjagd
nicht mehr
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