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Star Trek - Titan 03 - Die Hunde des Orion

Star Trek - Titan 03 - Die Hunde des Orion

Titel: Star Trek - Titan 03 - Die Hunde des Orion Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christopher L. Bennett
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damit begonnen,
Ree Gesellschaft zu leisten und daraus eine Art Ritual gemacht, noch dazu ein
ziemlich blutiges. Für viele raubtierhafte Spezies war es nicht nur salonfähig,
sondern quasi zwingend erforderlich, mit ihrem Essen zu spielen. Es gab nicht
bloß einen Spielinstinkt als Übung für die echte Sache, sondern der
Stoffwechsel eines Jägers war zudem auf einen Zeitraum intensiver physischer
Aktivität vor der Nahrungsaufnahme ausgerichtet. (Auf der Enterprise hatte Data entdeckt, dass es den Appetit seiner Katze Spot anregte, wenn er vor
den Mahlzeiten mit ihr spielte. Worf, der Spot nach Datas Tod erbte, eignete
sich die gleiche Gewohnheit an, nachdem Deanna ihm davon erzählt hatte. Worf
sträubte sich zuerst dagegen, die Katze aufzunehmen, da Klingonen in der Regel
nicht von niedlichen, pelzigen Tieren angetan waren, aber in letzter Zeit
schien er seine Meinung geändert zu haben. »Das weiche Aussehen der
Katze ist irreführend«, hatte Worf ihr in einem seiner Briefe geschrieben.
»Spot ist in Wirklichkeit wild, durchtrieben, rücksichtslos und in höchstem
Maße selbstbewusst. Was sie will, verlangt sie oder nimmt es sich einfach. Sie
hat das Herz eines Kriegers«, hatte er geschlossen – wahrhaftig großes Lob von
ihm.) Das Essritual der Prädatoren war am Besten mit dem Begriff »Schlachtfest«
zu umschreiben und ließ viele Mannschaftsmitglieder sich zunehmend unwohl
fühlen – besonders die Mitglieder pflanzenessender Spezies, von denen einige es
als vorsätzliche Einschüchterungsgeste verstanden.
    Huilan
selbst, einer von Deannas Counselor-Kollegen, hatte eine Lösung ausgearbeitet,
indem er Schichten verlegte, so dass die Fleischfresser ihre Mahlzeiten während
des ruhigsten Teils der Nachtschicht einnahmen und die Messe in dieser Zeit
meistens für sich alleine hatten. Das hatte das Problem zwar gemildert, aber
Deanna war nicht vollends damit zufrieden. Es schien zu sehr der alten »Gute
Zäune machen gute Nachbarn«-Politik zu entsprechen, die das Schiff und seine
Besatzung hinterfragen sollte. Aber es gab praktische Gründe dafür, und
wenigstens war es eine annehmbare Notlösung, bis man sich etwas Besseres
einfallen ließ.
    Deanna
hatte das Gefühl, sie sollte für ein paar Minuten hineinschauen und Hallo sagen
– ihnen beim Essen zusehen und vielleicht sogar versuchen, daran teilzuhaben,
wie es Will das eine oder andere Mal getan hatte. Das war etwas, was sie tun
musste, wenn sie ihre eigene Abscheu bei dem Anblick bewältigen und ihrem Ziel
näherkommen wollte, eine wirkliche Verbindung zu ihren Kollegen herzustellen.
Doch als sie sah, wie sie sich gegenseitig blutige Klumpen Fleisch und Knochen
zuwarfen, sie in vorgestellte Unterwerfung zwangen und sich mit ihren
Reißzähnen, Hörnern und Hauern darüber hermachten, musste sie gegen starke
Übelkeit ankämpfen. Als Folge ihres Albtraums schien der Anblick in ihr das
Gefühl einer Identifikation mit der Beute wachzurufen, einen instinktiven Drang
zu fliehen und sich zu verstecken. Deanna erschauderte und entschied, dass das
Anfreunden, wegen des Rots in Zahn und Klaue, wohl ein anderes Mal geschehen
musste, und ging schnell davon. Vielleicht war das ein wenig heuchlerisch von
ihr, aber sie war im Moment nicht im Dienst und es war mitten in der Nacht,
daher sah sie es als ihr Vorrecht an. Außerdem , dachte sie, bekäme
ich die Blutflecken nie mehr aus diesem Überwurf.
    Sie
wanderte einige Zeit ziellos über die Gänge, grüßte vorbeigehende
Besatzungsmitglieder, suchte aber keine Unterhaltung. Es waren mehr Leute
unterwegs, als sie es von der »Nachtschicht« eines Raumschiffes gewohnt war;
aber andererseits gab es hier in der Mannschaft eine größere Bandbreite an
Tagesrhythmen. Einige Spezies schliefen nur alle paar Standardtage;
Wasserbewohner wie Ensign Lavena schliefen unregelmäßig, wobei im Allgemeinen
jeweils nur ein Teil des Gehirns schlief; und mehrere der Prädatoren waren an
Ausbrüche von Kurzzeitaktivität gewöhnt und brauchten ausgedehnte
Schlafperioden. Es war eine Herausforderung, den Dienstplan aufzustellen.
    Zufällig
hörte Deanna hinter einer Kreuzung das unverwechselbare Gluckern von Wasser,
das von der Eingangsschleuse in Lavenas wassergefülltes Quartier abfloss. Als sie
um die Kreuzung herumgegangen war, sah sie zu ihrer Überraschung nicht die
pacificanische Navigatorin, sondern Dr. Xin Ra-Havreii, den Entwickler der Titan und nun, nach dem Tod von Nidani Ledrah während der romulanischen Affäre,

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