Star Trek - Titan 04 - Schwert des Damokles
man
bedachte, dass er von allen die wenigste Erfahrung hatte. Jaza hatte sich des
Jungen angenommen und ihn aus seiner Schichtrotation in der Systemanalyse in
sein Team geholt.
»Er hält
sich für einen Einsatzspezialisten«, hatte der Wissenschaftsoffizier mehr als
einmal geschrieben. »Aber er hat einen Verstand, der wie gemacht ist für die
Forschung.«
Dakal
wirkte ebenfalls verblüfft darüber, dass die übrigen Teammitglieder von ihm
erwarteten, die Neuigkeit zu überbringen, aber er riss sich zusammen, legte
seinen besten Ausdruck cardassianischer Distanziertheit auf und begann zu
sprechen. Dabei stotterte er nur am Anfang ein wenig.
»Raumzeit,
Sir«, sagte der Kadett. »Alles, was die orishanische Technologie getan hat, hat
auf verschiedene Weisen die Raumzeit manipuliert, ähnlich wie unser Gebrauch
von Warpfeldern, um zu reisen.«
»Ähnlich«,
sagte Riker. »Aber nicht identisch.«
»Nein,
Sir«, sagte Dakal. »Zumindest nicht in jedem Fall. Wir müssen einen Blick auf
ihre Technologie werfen, um zu sehen, wie sie es machen, aber wir wissen jetzt,
dass die Instabilität dieser Gegend das Resultat mehrerer Falten in der
örtlichen Raumzeit ist. Selbst ihre Waffen krümmen den Raum eigentlich nicht,
sondern falten ihn. Ich muss zugeben, dass mir der Unterschied vorher nicht
ganz klar war, aber er ist wesentlich.«
Riker
kannte den Unterschied. Warpfelder schufen Blasen, relativ kleine, um ein
bestimmtes Schiff, und erlaubten ihm so, die physikalischen Gesetze ein wenig
zu beugen, um relativistische Geschwindigkeitsbegrenzungen zu umgehen. Sein
Geist sprang zurück zu seinen Akademietagen und einem Vorlesungsraum, wo ein
sehr ernster Professor ein Ei geschält, es in ein Kunststoffrohr, das ein wenig
zu schmal gewesen war, gedrückt und dann auf beiden Seiten Sog erzeugt hatte.
Die
Analogie war natürlich nicht genau: die Demonstration hatte die Fragilität
jedes Objektes zeigen sollen, das innerhalb eines Warpfelds reiste. Die Technik
war so allgegenwärtig, dass die meisten Leute sehr gerne vergaßen, wie
gefährlich es tatsächlich war, die physikalischen Gesetze auf diese Art zu
überlisten. Der Anblick des Eis, das im Inneren der Röhre explodiert war, hatte
Rikers Gedächtnis nie für lange verlassen, und mit Dakals kleinem Vortrag war
er wieder aufgetaucht.
Im
Gegensatz dazu brauchten Raumfalten keine visuellen Vergleiche. Ihr Name sagte
eigentlich alles aus. Für gewöhnlich konnte Raumzeit durch gewaltige
Manipulation von gravimetrischen Feldern gefaltet werden, um zwei normalerweise
weit voneinander entfernte Punkte zusammenzubringen. Aber die Technik, um
selbst einfache Kurzstreckenfalten zu schaffen, war so gefährlich, dass die
meisten Zivilisationen sie schon früh zugunsten von Warpfeldern aufgegeben
hatten. Zumindest diejenigen, die sich nicht bereits selbst zerstört hatten,
als die Falten ihre Sonne destabilisiert oder ihre Planeten aus dem normalen
Orbit geworfen hatten.
»Jemand hat
hier eine Menge Raumzeit gefaltet, Sir«, sagte Dakal. »Zu viel, um sicher zu
sein, und irgendetwas hat den Knoten, den sie gemacht haben, dazu gebracht,
sich zu lösen.«
»Das ist ja
alles gut und schön.« Riker bemühte sich, nicht zu barsch zu ihnen zu sein. Sie
hatten sich offenbar ununterbrochen mit diesem Problem beschäftigt, seit die
erste Quantenwelligkeit entdeckt worden war. »Aber wie kann uns das jetzt
weiterhelfen?«
»Nun«,
sagte Dakal. »Wir denken, dass wir jetzt, wo wir über die genaue Beschaffenheit
der fraglichen Effekte sowie die der orishanischen Waffen Bescheid wissen, eine
Lösung haben.«
»Eine
Teillösung«, flüsterte Hsuuri. Dakal nickte.
»Sie können
uns wieder in Bewegung bringen?«
»Das
vielleicht nicht«, schaltete sich Roakn ein, um sicherzustellen, dass sie dem
Captain nicht zu viel Hoffnung machten. »Die örtlichen Gegebenheiten und die
Geometrie des Schiffes machen den Warpkern immer noch zu instabil, um eine
funktionsfähige Blase um die Titan zu bilden.«
»Aber«,
sagte Peya Fell, »wir denken, dass wir die Dinge genügend stabilisieren können,
um die Schilde auf volle Leistung zu bringen und sie dort zu halten. Und wir
können der Titan ihre Phaser wiedergeben.«
»Wo ist der
Haken?«
»Der Haken,
Sir?« Dakal sah auf der Suche nach Unterstützung zu den anderen.
»Es gibt
immer einen Haken, Kadett. Die Kehrseite des Plans. Ein winziger
Schönheitsfehler, der die Vorgehensweise, die wir erwägen, ein wenig
unerfreulicher macht.«
»Die
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