Star Trek - Titan 05 - Stürmische See
– oder sie geben Botschaften durch andere Kalwale weiter, um mit jedem einzelnen Kalwal auf Droplet zu kommunizieren. Sie sind miteinander verbunden wie wir durch unseren Kommunikatoren. Der Informationsaustausch ist langsamer, aber sie bekommen alles, was auf dem Planeten passiert, innerhalb von sechs Stunden mit.
Daher nahmen sie einfach an, die Verbindung mit jedem Mitglied der eigenen Spezies sei eine natürliche Fähigkeit intelligenter Lebewesen. Und so dachten sie, dass wir ebenfalls über diese Fähigkeit verfügen.
Als uns die
Titan
also nicht abholte, kam ihnen niemals der Gedanke, dass die Mannschaft nicht wusste, wo wir sind. Sie nahmen einfach an, unser Volk hätte uns im Stich gelassen.«
»Einen Moment«, sagte Riker. »Sie wussten, dass wir nicht wussten, wo die anderen sind. War das kein Hinweis?«
»Sie nahmen an, dass gegenseitige Kooperation vonnöten sei. Wenn man jemanden ruft und derjenige nicht antwortet, weiß man nicht, wo er ist.«
»Aber hätten sie Sie nicht gehört, wenn Sie solche Rufe ausgestoßen hätten?«
»Ich bin eine Fremde«, sagte sie achselzuckend. »Sie wissen nicht, was für seltsame Möglichkeiten wir haben, um miteinander in Kontakt zu bleiben. Aber ihnen ist nie eingefallen, dass wir es eventuell nicht können. Sie halten diese Fähigkeit für so selbstverständlich wie – nun, wie Wasser. Dies ist ihr erster außerweltlicher Kontakt«, verteidigte sie die Kalwale. »Woher sollen sie wissen, welche Annahmen nicht richtig sind?«
Er war immer noch nicht überzeugt. »Unsere Leute müssen nach uns gesucht haben. Mit Shuttles.«
»Das haben sie auch, und das ist den Kalwalen nicht entgangen. Einige von ihnen vermuteten, dass sie nach uns suchten, da wir im Inneren der Heilungskapseln still waren. Aber sobald wir heraus waren und uns unsere Leute immer noch nicht holten, wussten sie nicht, was sie denken sollten.«
Riker nickte. »Und jetzt verstehen sie es?«
»Ich glaube, sie würden uns sehr gerne wieder mit unserem Team vereinigen, Sir. Da wir uns nicht der Verwandlung unterziehen werden, ist es unsere einzige Chance. Sie wollen nicht, dass wir sterben.«
»Selbst diejenigen nicht, die uns die Schuld dafür geben, dass ihr Lied gestört ist?«
»Sie wollen einfach nur, dass wir gehen, damit ihre Welt wieder rein ist.«
Er spitzte die Ohren. »Dann werden sie uns helfen, die
Titan
zu finden?«, fragte er. Seine Stimme klang jetzt schon viel kraftvoller. Aili hatte recht gehabt, die Neuigkeit hatte ihn gestärkt.
»Sie warten schon auf mich«, erwiderte sie lächelnd. »Wir müssen nur in den SOFAR-Kanal tauchen und herumfragen, um ein
Titan
-Team in der Nähe zu finden. Es sollte nicht länger als ein paar Stunden dauern.«
Zum ersten Mal seit Tagen erschien Rikers typisches Grinsen auf seinem ausgemergelten Gesicht. »Dann legen Sie mal besser los, Ensign. Das ist ein Befehl.«
Sie strahlte zurück. »Aye, Captain.«
Xin Ra-Havreii wünschte sich, dass Aili Lavena noch da wäre. Nicht nur, weil er sie vermisste und um ihr Überleben besorgt war, sondern weil er sich bezüglich seines eigenen in diesem Moment nicht so ganz sicher war.
Alle verfügbaren Shuttles der
Titan
hatten sich über den Planeten verteilt, um die Sonden zu versenken, nachdem sie weitere Teams mit eigenen Sonden am Basislager und den anderen Schwimmerkolonien abgesetzt hatten. Indem sie den Strömungen folgten, würden sie einen Großteil von Droplets Oberfläche abdecken und in regelmäßigen Abständen Sonden verteilen können, womit die Schwimmer zu zusätzlichen »Fahrzeugen« im Dienst der
Titan
wurden. Vale selbst leitete das Basislager. Sie hatte Ra-Havreiis Anwesenheit angefordert, um das Absetzen der ersten Sonden zu überwachen. Er hatte eingewendet, dass er mehr ein Mann der Theorie als der Ausführung war und dass Lieutenant Tylith oder Ensign Crandall das genauso effektiv beaufsichtigen konnten. Aber Vale hatte ihn auch wegen seiner Kommunikationsfähigkeiten benötigt, damit er versuchen konnte, die Kalwale darüber zu informieren, dass die Außerweltler, die scheinbar ihren Planeten eroberten und Hunderte großer technologischer Maschinen ins Wasser warfen, nur die besten Absichten hatten.
Und so war er hier gelandet, inmitten der offenen See in einem winzigen Beiboot. Er musste sich einer Schule wütender Kalwale stellen und versuchen, mit ihnen auf Selkie zu verhandeln, einer Sprache, die er mal in seiner Freizeit gelernt hatte, aber nicht sehr flüssig
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