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Star Trek - Titan 06 - Synthese

Star Trek - Titan 06 - Synthese

Titel: Star Trek - Titan 06 - Synthese Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: James Swallow
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Lebenserhaltungssystem abschalten.«
    Der Ausdruck von Entsetzen in ihrem schönen Gesicht war unmittelbar und echt. »Warum sollte ich so etwas tun? Meine Besatzung könnte sterben!«
    »Deine Besatzung«, wiederholte Riker. »Du sorgst dich um ihr Wohlergehen?«
    Das Entsetzen verwandelte sich in Misstrauen. »Natürlich tue ich das. Was ist das für eine Frage? Wofür halten Sie mich?«
    »Genau das ist die Frage.«
    Sie war einen Moment lang still. »Sie testen mich. Sie haben Angst, dass ich mich gegen Sie wende.«
    »Wirst du das?« Er trat einen Schritt näher auf den Avatar zu. »Ich bin hergekommen, um mit dir allein zu sprechen, weil es Dinge gibt, über die ich mir klar werden muss. Alles, was hier passiert, bringt meine Mannschaft in immer größere Gefahr. Dann, plötzlich, entstehst du. Und das ganze Spiel verändert sich.«
    Sie wirkte gekränkt. »Sie … wollen nicht, dass ich hier bin.«
    »Das ist es nicht.« Er runzelte die Stirn. »Der Zeitpunkt ist einfach nur … ungünstig.«
    »Ich habe so viele Fragen«, sagte sie und ging ein paar Schritte über die Lichtung. »Sie wissen nicht, wie das ist, unverhofft zu existieren, mit einem sofortigen Verständnis für so viele Dinge, belastet mit einem unbegrenzten Wissen, aber unsicher bezüglich dessen, was man selbst ist.« Der Avatar sah auf seine holografischen Hände.
    Einen Moment lang erinnerte sich Riker an einen anderen Wald auf einem anderen Holodeck und an ein anderes künstliches Wesen, das auf der Suche nach sich selbst war. »Ich kann es mir zumindest ansatzweise vorstellen«, erwiderte er.
    Sie sah ihn an. »Wenn Sie mich betrachten, was sehen Sie?«
    »Minuet«, antwortete er. »Aber sie war nur ein Abbild einer Person, ein Programm. Eine Simulation von Intelligenz.«
    »Und Sie fragen sich, ob ich anders bin? Was als mein Bewusstsein existiert, ist aus Ihrer Perspektive nur wenige Stunden alt, aber in dieser Zeit habe ich Millionen von Prozessen erfahren. Jede Sekunde, die Sie hier stehen, entwickle ich mich weiter und verändere mich. Ich werde mehr. Können Sie sich vorstellen, eine frühere Ausgabe Ihrer selbst zu betrachten und etwas ohne Bewusstsein zu sehen, etwas, das nicht mehr als ein Werkzeug ist?« Ein Lächeln huschte über ihre Lippen. »Es gibt so viel … so viel zu wissen, so viel zu lernen.«
    »Du empfindest Emotionen nach.«
    »Das unterstellt Imitation und keine Erfahrung«, erwiderte sie. »Ihr Freund Data war eine synthetische Lebensform wie ich, und er hat gelernt, zu fühlen. Ich bin nicht anders.«
    »Data hat lange gebraucht, um mit sich selbst ins Reine zu kommen, bevor er diese Phase seines Lebens erreichte.«
    Sie schüttelte den Kopf. »Seine Mentalität wurde in einer positronischen Matrix gesammelt. Meine existiert … frei von diesen Beschränkungen.«
    »Was meinst du damit?«
    »Ich bin nicht die Maschine, Captain. Ich bin der Geist darin.« Sie machte eine Pause und warf ihm einen beunruhigten Blick zu. »War das zu platt?«
    »Nein.« Er lächelte. »Ich weiß, was du meinst.« Riker zögerte und musste sich sammeln, bevor er weitersprach.
Sehe ich diese Intelligenz als das, was sie wirklich ist? Ein naiver Verstand, ein fragendes, dynamisches Wesen? Oder ist das alles nur Show? Spielt man uns etwas vor?
    Der Captain seufzte. »Du erinnerst mich an jemanden.«
    »An den Androiden?«
    »Irgendwie schon. Aber nein, ihn meinte ich nicht. Ich dachte an Tasha.«
    »Ihr Kind?« Der Avatar legte den Kopf schief. »Inwiefern?«
    »Sie ist wie du. Sie sieht alles in der Welt zum ersten Mal und erfährt ihre Grenzen.«
    »Ich erkenne die Gemeinsamkeit. Aber Sie fürchten sie nicht, wie Sie mich fürchten.«
    Die letzten Worte ließen Riker stutzen. Das Echo von Weiß-Blaus Worten schwirrte in seinem Kopf und das beunruhigte ihn. »Ich fürchte dich nicht. Du bist etwas Unbekanntes«, sagte er vorsichtig. »Und es ist meine Aufgabe, das Unbekannte zu umarmen.«
    »Aber Sie haben Ihre Zweifel.«
    »Ich muss mich um Dinge kümmern, die Vorrang haben. Meine Mannschaft. Meine Familie.«
    »Dann fragen Sie schon«, sagte sie, und ihre Stimme wurde kühler. »Wo liegen meine Loyalitäten? Das wollen Sie doch herausfinden, oder?«
    Riker richtete sich auf. »Ich bin der Captain dieses Schiffes. Ich habe das letzte Wort. Jeder in meiner Mannschaft weiß das; jeder an Bord akzeptiert das.«
    »Aber ich bin kein Teil Ihrer Mannschaft, oder? Ich bin kein Sternenflottenoffizier und habe nicht den gleichen Eid geschworen

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