Star Trek TNG - Doppelhelix 05 - Doppelt oder Nichts
abzuservieren. Er wollte eine Partnerschaft, er wollte jemanden, von dem er wusste, dass er für ihn da war. Er wollte neben jemandem aufwachen, jemandem, der ihn am Morgen fröhlich küsste, und der ihn so sehr liebte, dass es ihn nicht störte, wenn er noch nicht die Zähne geputzt hatte. Er brauchte jemanden, den er über den Frühstückstisch hinweg anschauen und anlächeln konnte. Jemanden, der sein Leben mit ihm verbringen wollte – ein richtiges Leben, und nicht dieses verstümmelte Ding, das man ihm dargeboten hatte.
Ach ja, und jemanden, der ein brillanter Ingenieur im Bereich künstliche Intelligenz und Computerisierung war. Das war ebenfalls ein Muss.
Eigentlich gab es nur wenige Möglichkeiten. Um sich selbst ein bisschen Hoffnung zu machen, sich etwas zu geben, woran er festhalten konnte, auch wenn er glaubte, dass es hoffnungslos war, hatte Frobisher den Omega 9 einen Scan nach potenziellen Partnern machen lassen. Es war unglaublich drollig, beinahe absurd, etwas, das so unendlich hoch entwickelt war wie der Omega 9, zum Zwecke des Computer-Datings zu benutzen. Trotzdem hatte er es getan, und die Liste war ziemlich beeindruckend gewesen. Jetzt, da der gefürchtete Tag vorüber war, freute er sich darauf, die Möglichkeiten zu nutzen. Nachdem er sein gewohnt schnelles Frühstück eingenommen hatte, ging er zum Labor. Dabei betastete er den Datenchip in seiner Tasche, auf den er die Informationen kopiert hatte, die der Omega 9 für ihn zusammengestellt hatte. In seinem Kopf wirbelten bereits die Möglichkeiten durcheinander. Er würde die aussichtsreichste Kandidatin wählen – die »aussichtsreichste« hinsichtlich gemeinsamer Interessen, des Persönlichkeitsprofils, Alters, Hintergrunds etc. Er würde diskret überprüfen, ob sie anderweitig involviert war, und falls nicht, würde er einen Vorwand suchen, mit ihr in Kontakt zu treten. Hoffentlich war er dazu in der Lage, es bedeutungsvoll und ausreichend persönlich zu gestalten, damit sie sich veranlasst fühlte, zur Daystrom-Station zu kommen und sich mit ihm zu treffen.
Und dann … wer wusste das schon?
»Ich wusste es«, sagte er ziemlich ausgelassen zu niemandem. »Ich wusste es, und ich wusste es nicht. Doch jetzt weiß ich es, und es ist großartig, es zu wissen und es nicht zu wissen!«
Er betrat das Labor, und seine schlaksigen Beine trugen ihn mit schwungvollen Schritten hinein. Kendrow war bereits bei der Arbeit, doch er hielt ein wachsames Auge auf Frobisher. »Guten Morgen, David!«, rief Frobisher.
»Guten … Morgen, Sir.« Die Überraschung in seiner Stimme war unverkennbar. Er war es nicht gewohnt, Frobisher am Morgen so ausgelassen zu sehen … oder überhaupt irgendwann.
Frobisher überflog das Stationslogbuch und runzelte die Stirn. »Irgendeine Störung im standardmäßig ablaufenden Programm?«, fragte er.
»Ja, Sir, ich habe es gerade bemerkt. Es sind kleinere Systemausfälle, so klein, dass wir sie nicht einmal mitbekommen haben. Ich mache ein paar Routinechecks, Sir. Ich hoffe, dass ich am Nachmittag damit fertig bin.«
»Ach, Sie kriegen das hin, Kendrow.« Er klopfte ihm auf die Schulter. »Ich habe das allergrößte Vertrauen in Sie.«
»D-danke, Sir.« Kendrow starrte ihn an, als würde er sich Sorgen machen, Frobisher könnte von einem fröhlichen Doppelgänger ersetzt worden sein.
»Sie sind es nicht gewohnt, mich so quietschfidel zu sehen, was, Kendrow?«, fragte Frobisher.
»Um ehrlich zu sein … nein, Sir. Bin ich nicht.«
Frobisher lachte und seufzte dann leise. »Angesichts des Unterschiedes zwischen meinem derzeitigen Verhalten und früher … müssten Sie zumindest ein wenig überrascht sein, nicht wahr, Kendrow?«
»Ja, Sir. Das bin ich, Sir.«
»Setzen Sie sich, Kendrow.«
Kendrow blickte an sich hinunter. »Ich sitze, Sir. Schon, meine ich.«
»Oh. Ja, natürlich.« Frobisher lehnte sich an eine Konsole und lächelte breit. »Tut mir leid, Kendrow«, sagte er ernst. »Die Wahrheit ist, diese letzte Woche, die zu dem gefürchteten Tag geführt hat, scheint im Nu verflogen zu sein. Jetzt weiß ich, dass ich die letzten Tage … Wochen … ziemlich von der Rolle war …«
»Eher Monate«, murmelte Kendrow, setzte aber sofort eine nachsichtige Miene auf.
Frobisher wischte es beiseite. »‚Monate‘ trifft es wirklich besser«, gestand er. »Und gestern war wahrscheinlich der schlimmste Tag von allen.«
»Nun, ich muss sagen, Sie haben ziemlich gebrütet, wenn man bedenkt, dass es Ihr
Weitere Kostenlose Bücher