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Star Trek TNG - Doppelhelix 05 - Doppelt oder Nichts

Star Trek TNG - Doppelhelix 05 - Doppelt oder Nichts

Titel: Star Trek TNG - Doppelhelix 05 - Doppelt oder Nichts Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Peter David
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nicht. Nichts rührte sich, nichts reagierte auf die verzweifelten Befehle, die sein Gehirn sendete.
    Er holte tief Luft, was schmerzhaft war. Doch das war es wert, weil er dann ausatmen konnte, und als er es tat, hauchte er die Worte: »Ich werde … sie töten …«
    Dann lag er da, ein Haufen aus gebrochenen Knochen und blutigem Fleisch, und er fragte sich, wann die dunklen Götter, denen er huldigte, es für angebracht halten würden, etwas an seinem Zustand zu ändern.
    So verharrte er drei Tage, bis er eine Antwort erhielt …

Jetzt …

1
    Doktor Elias Frobisher war dreiundvierzig Jahre und einen Tag alt, und er konnte kaum glauben, dass er es bis dahin geschafft hatte. Als er aufwachte, musste er sich kneifen, um sich zu vergewissern, dass es ihm tatsächlich gelungen war. Wenn jemand mit einem so merkwürdigen Todesurteil gelebt hatte wie er, fühlte sich der Erfolg besonders beachtenswert an. Er lag im Bett und atmete die Luft in einer konisch geformten Raumstation, aber noch nie hatte Luft so süß geschmeckt. Es war ein herrlicher Tag. Zugegeben, Vorstellungen wie Tag und Nacht waren vollkommen subjektiv, produziert und kontrolliert vom Zentralcomputer der Station. Es gab weder Sonnenaufnoch Sonnenuntergang, und Frobisher hatte eine Weile gebraucht, um sich daran zu gewöhnen. Er hatte die meiste Zeit seines Lebens auf einem Planeten verbracht, und das seltsame und ungewohnte Dasein im All war eine schwierige Umstellung gewesen, die Frobisher auf sich genommen hatte, weil er wirklich keine andere Wahl gehabt hatte.
    Er hatte dem Hüter entkommen müssen.
    An diesem Morgen duschte er ausgiebig und fand, dass er es verdient hatte. Er tat es mit reinem Wasser und nicht mit Ultraschall, eine Rarität, die Frobisher ausgiebig genoss. Währenddessen suchten ihn, wie so oft, ungebetene Visionen des Hüters heim. Frobisher schauderte, als er an die grässliche Bedrohung dachte, mit der er all die Jahre gelebt hatte.
    Dann wurde das Zittern immer stärker und heftiger. Er hatte sein dünner werdendes Haar eingeschäumt, und das Shampoo lief ihm in die Augen, obwohl er es kaum bemerkte. Die Seife glitt ihm aus den Händen, seine Beine gaben nach, und er sank zu Boden, immer noch nicht dazu in der Lage, die Krämpfe zu kontrollieren, die ihn lähmten. Paradoxerweise begann er zu lachen. Das erstickte Lachen war ein bizarres Geräusch, eine Mischung aus Kichern und Schluchzen, das immer lauter wurde, bis es draußen auf dem Gang zu hören war. Sein Assistent Dr. David Kendrow bemerkte es und schlug gegen die Tür. Kendrow, ein dünner blonder Mann, war normalerweise überaus wohlerzogen und zurückhaltend, was man sich kaum vorstellen konnte, als er ziemlich laut rief: »Doktor Frobisher? Geht es Ihnen gut, Sir?«
    »Ja! Ja«, rief Frobisher zurück. »Ja, es … es geht gleich wieder.« Das war alles, was Frobisher zustande brachte. Er hatte nicht erwartet, so zu reagieren, doch im Nachhinein betrachtet war es unvermeidlich gewesen. Die Angst, die in ihm gewachsen war, je näher sein dreiundvierzigster Geburtstag rückte, war wirklich grauenvoll gewesen. Zu wissen und doch nicht zu wissen. Diese wahnsinnige Kombination aus Gewissheit und Zweifel, die in ihm gewütet hatte, während ihn jeder verstreichende Tag dem Unvermeidlichen immer näher brachte … das vielleicht doch nicht unvermeidlich war.
    Und er hatte es geschafft. Er hatte seinen Geburtstag überlebt. Zum ersten Mal verstand er den Spruch: »Heute ist der erste Tag vom Rest deines Lebens.«
    Er trat aus der Dusche, und während er sich abtrocknete, betrachtete er den Bauch, den er angesetzt hatte. Während der gefürchtete Tag näher gerückt war, hatte er weder Sport getrieben noch sonst auf sich geachtet. Und das hatte er nun davon. Er würde etwas tun müssen, um den Bauch wieder loszuwerden. Schließlich war so etwas nicht besonders attraktiv für Frauen.
    Frauen. Sein Gesicht hellte sich auf, während er sich anzog. Beziehungen. Er hatte Angst vor der Aussicht gehabt, eine arme Frau zu einer frühen Witwe zu machen. Natürlich hätte er eine Reihe von Affären haben könnten, die zu nichts geführt hätten. Ganz nach dem Motto: »Liebe sie und verlasse sie.« Er hätte das damit rechtfertigen können, dass er ein lebender Toter war und sein Leben gar nicht anders führen konnte. Doch er war ein hochmoralischer Mann, dieser Dr. Frobisher, und mehr als das: Er wusste, dass es nichts für ihn war, die Frauen reihenweise zu benutzen und dann wieder

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