Star Trek TNG - Doppelhelix 05 - Doppelt oder Nichts
Geburtstag war. Ich weiß, dass manche Leute die Vorstellung bedrückt, vierzig oder fünfzig zu werden … Aber dreiundvierzig?« Er zuckte mit den Schultern. »Es war irgendwie … seltsam. Es schien, als wollten Sie alles tun, um diesen Tag zu ignorieren.«
»Glauben Sie mir, ich wollte ihn nicht ignorieren. Obwohl ich überrascht bin, dass meine Eltern es getan haben. Normalerweise gratulieren sie mir zum Geburtstag, doch dieses Jahr … nicht.«
»Hatten Sie sie gebeten, es nicht zu tun?«
»Nein. Nein, ich habe mein Unbehagen für mich behalten … oder zumindest habe ich das geglaubt. Aber vielleicht haben sie unausgesprochene Signale wahrgenommen. Wie dem auch sei … Es bringt nichts, sich darüber jetzt den Kopf zu zerbrechen. Sehen Sie, es gab einen Grund für meine Besorgnis. Wissen Sie, womit ich mich beschäftigt habe, Kendrow? Bevor ich zu Daystrom gekommen bin, meine ich, um am Omega 9 zu arbeiten.«
»Ich glaube, Sie waren an irgendeinem Archäologieprojekt beteiligt, Sir.«
»Nicht an irgendeinem. Es war DAS Projekt. Der Hüter der Ewigkeit.«
Kendrow blinzelte überrascht. »Das Zeitportal? Ich habe davon gehört, aber ich habe es immer für einen Mythos gehalten.«
»Oh, es ist kein Mythos, das kann ich Ihnen versichern. Es ist sehr real.« Trotz seines erst kürzlich erlangten Glückszustands erschauderte Frobisher leicht, als er sich das Bild von dem trostlosen Ort ins Gedächtnis rief. Es war nicht nur der Hüter selbst, der ihn so erschreckte. Er konnte das gespenstische, klagende Heulen des Windes nicht vergessen, der durch die zerstörte Stadt ringsum wehte. Es war, als würden die Geister einer längst verschwundenen Spezies immer noch höhnisch lachend an diesem Ort spuken. »Es ist … überaus real.«
Er schwieg einen Augenblick, was Kendrow zu der Frage veranlasste: »Und sie haben es untersucht, Sir?«
»Dort kommen und gehen immer wieder Leute«, teilte ihm Frobisher mit. »Am Anfang sind alle begeistert. So etwas spricht sich herum. Und es ist ein unwiderstehliches Angebot: die Vergangenheit zu studieren, dabei zuzusehen, wie sie vor den eigenen Augen abläuft. Wie kann sich jemand das entgehen lassen? Und doch … die Leute sind wahnsinnig schnell ausgebrannt. Sechs Monate, höchstens ein Jahr, und plötzlich wird das gesamte Personal ausgewechselt. Ich habe das damals nicht verstanden. Aber jetzt schon.« Er lachte leise in sich hinein. »Jetzt schon. Es … geht einem nach einer Weile einfach an die Nieren.«
Kendrow legte den Kopf schräg, während er den Doktor betrachtete. »Was ist dort passiert, Sir?«
»Ich … habe meine Zukunft gesehen. Zumindest habe ich das geglaubt.«
»Die Zukunft? Aber …« Kendrow schüttelte den Kopf. »Ich dachte, der Hüter zeigt nur die Vergangenheit und nicht die Zukunft.«
»Das war auch meine Annahme. Das hat man uns jedenfalls erzählt. Aber ich werde es gleichwohl nie vergessen. Ich bin zwei Monate dort gewesen …« Er lächelte betrübt. »Zwei Monate, sieben Tage und achtzehn Stunden, um genau zu sein. Ich habe eine Aufzeichnung vom Hüter überwacht. Keine zwei stimmen genau überein, wissen Sie. Selbst wenn man darum bittet, haargenau dasselbe Szenario abzuspielen, wird es immer leichte Abweichungen geben. Manche können extrem winzig sein … doch sie sind da. Das gehört zu den Dingen, die wir untersuchen: Die Gründe für das Ganze. Es leistet der Annahme Vorschub, dass sich die Zeit in permanentem Wandel befindet.«
Nach einer kurzen, gedankenverlorenen Pause fuhr er fort: »Jedenfalls habe ich diese Aufzeichnung überwacht … und oben tobte ein ziemlich Furcht einflößender Ionensturm. Nicht tief genug, um eine unmittelbare Bedrohung für mich darzustellen, aber ich war dennoch besorgt. Ich überlegte sogar, ob ich es für diesen Tag gut sein lassen sollte. Trotzdem habe ich weitergearbeitet, und mein Trikorder hat sämtliche Veränderungen aufgezeichnet, während sie über den Bildschirm des Zeitportals liefen. Dann gab es plötzlich diese … diese Explosion von Ionenenergie. Trotz der außergewöhnlichen künstlichen Intelligenz, über die der Hüter verfügt, ist er nur eine Maschine. Vielleicht die ausgefeilteste Maschine, die es je gab … abgesehen vom Omega 9.« Er lächelte. »Aber doch eben eine Maschine. Womöglich kam es durch den Ionensturm zu einer Interferenz während des Arbeitsprozesses … oder vielleicht habe ich es mir auch nur eingebildet … Ich kann es nicht sicher sagen. Doch der Schirm
Weitere Kostenlose Bücher