Star Trek TNG - Doppelhelix 05 - Doppelt oder Nichts
etwas für das Allgemeinwohl.«
Was er sagte überraschte sie. »Das stimmt. Das ist meine Welt. Ihre übrigens auch.«
»Und es ist unmöglich, dass ich Ihnen geholfen habe, weil ich es einfach nur für richtig hielt?«
Sie verschränkte die Arme fest über der Brust. »Jeder will etwas als Gegenleistung. Niemand tut etwas, wenn es nicht in erster Linie seinen Interessen dient.«
»Da haben Sie wahrscheinlich recht«, sagte er mit einem Seufzer.
»Was uns wieder dazu zurückbringt, was Sie haben wollen.«
Er schien einen Augenblick darüber nachzudenken, bis er sagte: »Im hinteren Bereich ist ein Umkleideraum und eine Ultraschalldusche.«
Das verstand sie. Irgendwie beruhigte es sie beinahe. Ihre gesamte Weltsicht gründete auf dem Egoismus all der Leute in ihrer Umgebung, vor allem der Männer. Das Letzte, was sie gebrauchen konnte, war jemand, der ihre Philosophie in den Grundfesten erschütterte. »Sie wollen also, dass ich mich ausziehe und dusche, ist es das?«
»Ja. Sie sind geschlagen, gefoltert und angeschossen worden … Sie sind ganz schön ins Schwitzen gekommen, und das merkt man. Also waschen Sie es ab. Es gibt auch einen Overall, den Sie anziehen können.«
Sie war verblüfft. Seine Stimme verriet keinerlei Interesse an ihr. Er wollte nur, dass sie nicht mehr roch. Anfang, Mitte und Ende seines Interesses.
Dann begriff sie.
»Verstehe. Sie ziehen Männer vor.«
Mac blickte sie an und lachte. Er antwortete nicht einmal, sondern lachte nur leise in sich hinein, während er den Kopf schüttelte.
Ohne ein weiteres Wort ging Vandelia unter die Dusche und wusch sich gründlich. Obwohl es sich nur um eine Ultraschalldusche handelte, war es sehr entspannend. Vor allem linderte es die Schmerzen in ihrem verletzten Oberschenkel, und als Vandelia die Dusche beendete, war in ihrem Bein nichts mehr zu spüren.
Sie zog den Overall an und kehrte in die Hauptkabine zurück. Mac schien nicht einmal zu bemerken, dass sie wieder da war. Stattdessen beendete er eine Art Bericht, wie um seine »Mission« abzuschließen. Als er endlich registrierte, dass sie da war, unterbrach er die Aufnahme, oder vielleicht war es auch eine Übertragung. Vandelia war sich nicht sicher.
»Wer sind Sie?«, fragte sie, während sie sich in den Sitz neben ihm fallen ließ. »Sind Sie so eine Art Spion?«
»Wenn Sie so wollen«, sagte er.
»Für wen arbeiten Sie?«
»Für mich selbst.«
»Jemand muss Sie unterstützen. Sie müssen Bericht erstatten …«
»Schlafen Sie ein wenig. Wir werden schon bald Sternenbasis 18 erreichen. Ich werde Sie dort absetzen. Es gibt dort einen Anschlussflug, der Sie hinbringt, wohin Sie wollen.«
»Ich … weiß nicht, was ich sagen soll.«
»Ein ‚Dankeschön‘ wäre völlig ausreichend.«
Sie überlegte einen Moment. Dann erhob sie sich von ihrem Sitz, ging zu ihm und hockte sich rittlings auf seinen Schoß.
»Was tun Sie da?«, fragte er.
»‚Dankeschön‘ sagen.« Sie öffnete die Verschlüsse des Overalls und ließ ihn über ihre Schultern gleiten. Er fiel auf ihre Taille, sodass sie davon aufwärts nackt war.
Er starrte sie an. »Es ist kalt hier drin.«
»Dann werden wir ein bisschen einheizen.«
»Vandelia …«
Sie legte ihm einen Finger auf die Lippen und grinste raubtierhaft. »Ich revanchiere mich, Mac. Und wenn ich damit fertig bin …« Sie legte die Hände hinter den Kopf und streckte den Rücken durch. »… wirst du nie wieder Sex mit Männern haben wollen.«
»Wahrscheinlich«, sagte Mac.
Sie begann zu tanzen. Und zum ersten Mal in ihrem Leben tanzte sie nur für eine Person … nur für ihn.
Es erschien unmöglich, dass jemand unter den Trümmern des Turms hervorkriechen würde. Unmöglich, dass jemand überlebt hatte. Schon gar nicht jemand, der von herabfallendem Metall zerquetscht worden war.
Dessen war sich Zolon Darg wohl bewusst. Während er auf dem Boden lag und in den dämmrigen Himmel blickte, der sich rasch verdunkelte, war allerdings nicht zu übersehen, dass er tatsächlich überlebt hatte.
Aber es war ihm unmöglich, sich zu bewegen. Schiere Wut und Willenskraft hatten ihn aus dem brennenden Trümmerberg gerettet, der einst sein Hauptquartier gewesen war. Das und die Erinnerung an eine grüne Frau mit einem herausfordernden Glanz in den Augen und an einen Mann … einen Mann mit violetten Augen und einer Narbe im Gesicht. Einen Mann, den er niemals vergessen würde.
Er versuchte etwas unterhalb seines Halses zu spüren, doch er konnte es
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