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Star Trek TNG - Doppelhelix 05 - Doppelt oder Nichts

Star Trek TNG - Doppelhelix 05 - Doppelt oder Nichts

Titel: Star Trek TNG - Doppelhelix 05 - Doppelt oder Nichts Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Peter David
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geholfen? Ich hätte mich auch allein verteidigen können.«
    »Daran zweifle ich keinen Augenblick.«
    »Warum also?«
    Kwint zuckte mit den Schultern. »Weil ich ein Missverhältnis gesehen habe. Sie allein gegen alle anderen. Das fand ich nicht richtig.«
    »Was sind Sie, so etwas wie ein Held?«
    »Nein.« Kwint lachte. »Ich möchte mich nur ein wenig amüsieren. Mich entspannen.«
    »Und dazu lassen Sie sich in Kämpfe verwickeln?«
    »Gelegentlich, wenn ich in entsprechender Stimmung bin.«
    »Für Sie spielt es keine Rolle, worum es bei diesem Streit ging?«
    Kwints Miene zeigte aufrichtige Verblüffung. »Sollte es?«
    »Sollte es nicht?«
    »Ich wüsste nicht, warum«, sagte Kwint sachlich. »Bei einem Streit gibt es immer zwei Seiten, von denen beide glauben, im Recht zu sein. Gewöhnlich sind auch beide im Recht – aus ihrer jeweiligen Perspektive betrachtet. Also spielt es letztlich keine Rolle, wessen Partei man ergreift, weil es nie darum geht, wer tatsächlich recht hat. Es geht nur darum, wer am Ende gewinnt.«
    »Ja. Ja, so ist es.« Er hielt inne. »Sie haben gar nicht nach meinem Namen gefragt.«
    »Sie haben sich nicht vorgestellt, also habe ich nicht danach gefragt. Entweder man stellt sich vor oder man lässt es sein. Für mich macht das keinen Unterschied.«
    »Ich heiße Darg. Zolon Darg.« Er wartete ab, ob der Name eine Reaktion auslöste … was der Fall war. »Sie haben schon von mir gehört.«
    »Ja, das habe ich. Ein Waffenschmuggler, nicht wahr?«
    »Richtig.«
    Kwint musterte ihn skeptisch. »Ich hatte gehört, Sie seien tot. Ihr Geschäft soll in Flammen aufgegangen sein und Sie mit ins Verderben gerissen haben.«
    »Offensichtlich nicht. In welchem Zusammenhang haben Sie meinen Namen gehört?«
    »Ich habe mit jemandem namens Gazillo zusammengearbeitet. Ein Zwischenhändler. Vor etwa fünf Jahren hat er von Ihnen eine Lieferung tolasianischer Nachtschneider gekauft.«
    »Jaaa … ja, Gazillo.« Er strich sich nachdenklich übers Kinn. »Ich hörte, Gazillo sei auf hässliche Weise ums Leben gekommen.«
    »So ist es. Was er mir zu verdanken hat.«
    »Sie haben ihn getötet?«
    »Nein«, antwortete Kwint seufzend. »Aber er wollte mit ein paar Leuten ins Geschäft kommen, von denen ich wusste, dass sie ihn hintergehen würden. Ich habe versucht ihn davon zu überzeugen. Aber er wollte nicht auf mich hören, ganz gleich, welche Argumente ich vorgebracht habe. Er hat nur das Geld gewittert, das viele Geld. Als er sich weigerte, meine Warnungen zu berücksichtigen, habe ich ihn sitzenlassen. Zwei Tage später wurde seine Leiche gefunden … beziehungsweise das, was noch als seine Leiche identifizierbar war. Wäre ich bei ihm geblieben, hätte ich mir mehr Mühe gegeben … verdammt, wenn ich ihn einfach nur angeschossen und verwundet hätte, um ihn daran zu hindern, zum vereinbarten Treffen zu gehen …« Er schloss kurz die Augen, als würde er alles noch einmal durchleben, bis er es mit einem Schulterzucken abschüttelte. »Wir können die Vergangenheit nicht mehr ändern. Also dann … noch einen guten Abend, Darg.«
    Erneut setzte er sich in Bewegung, und Darg rief ihm hinterher: »Sie scheinen es sehr eilig zu haben zu gehen.«
    »Sie haben Ihren Zweck für mich erfüllt«, erklärte Kwint in sachlichem Tonfall. »Ich habe die Gelegenheit gesehen, das Kräfteverhältnis etwas gerechter zu verteilen … ich habe die Gelegenheit genutzt … und jetzt möchte ich gern den Rest des Abends genießen. Es sei denn«, fügte er hinzu, als wäre ihm ein plötzlicher Einfall gekommen, »Sie beabsichtigen, sich in weitere Kämpfe gegen zahlenmäßig überlegene Gegner verwickeln zu lassen. Dann könnte ich Sie in der Tat noch eine Weile begleiten, um mir Zeit und Mühe zu ersparen. Damit ich nicht jedes Mal von vorn beginnen muss.«
    »Das wäre durchaus möglich.« Darg musste sich eingestehen, dass er diesen Kwint mochte. Er hatte eine bemerkenswerte Nach-mir-die-Sintflut-Einstellung. In einigen Punkten entsprach seine Haltung Dargs persönlicher Philosophie, aber in anderen Bereichen hatte er seinen eigenen Kopf. Zumindest hätte Darg nie einen Gedanken an Gazillos Schicksal verschwendet. Wenn der Mann so dumm war, guten Rat in den Wind zu schlagen, hatte er verdient, was er bekommen hatte. Trotzdem erinnerte sich Kwint mit Bedauern an Gazillos Tod – während er gleichzeitig ein bewundernswertes Desinteresse an Nettigkeiten an den Tag legte. Er war eine fröhliche Kombination aus Moral

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