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Star Trek TNG - Doppelhelix 06 - Die Oberste Tugend

Star Trek TNG - Doppelhelix 06 - Die Oberste Tugend

Titel: Star Trek TNG - Doppelhelix 06 - Die Oberste Tugend Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Jan Friedman , Christie Golden
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ihn an. »Mit anderen Worten, ich soll einem geschenkten Gaul nicht ins Maul schauen.«
    Der Vulkanier erschien verwirrt – und vielleicht auch ein wenig genervt. »Diese Referenz kenne ich nicht.«
    »Sie besagt«, erklärte Crusher, »dass man sein Glück nicht hinterfragen sollte. Man sollte es einfach zu seinem Vorteil nutzen.«
    Tuvok schien fast zu seufzen, als er sagte: »Ich verstehe.«
    »Gibt es keine blumigen vulkanischen Redewendungen?«
    Der Ensign starrte Crusher an. »Nein«, sagte er dann kategorisch. Er legte die letzten paar Äste auf ihr Schiff.
    Crusher klopfte sich den Staub von den Händen. »Sieht aus, als wären wir fertig.«
    »In der Tat.« Tuvok deutete in die Ferne. »Die Stadt liegt in dieser Richtung.« Dann setzte er sich in Bewegung.
    Der Commander hatte keine Probleme, mit ihm Schritt zu halten. »Ungeduldig, was?«, fragte er seinen Begleiter.
    Tuvok blieb stehen und drehte sich zu ihm um, offenbar ein bisschen überrascht. »Nein. Ich sah einfach nur keinen Grund für eine Verzögerung.«
    Crusher schmunzelte. »Mein Fehler. Sie haben absolut recht – es gibt keinen.« Als er wieder losging, erinnerte er sich selbst daran, dass er mit dem Vulkanier nicht scherzen konnte, wie er es mit Joseph oder Simenon getan hätte – noch nicht einmal über die Klamotten, die sie tragen mussten.
    Fort waren die geschneiderten bordeauxroten Uniformen, die sie als Mitglieder der Sternenflotte auswiesen.
    Crusher war mit einer vielfarbigen Weste und einer schwarzen Hose bekleidet. Beides war aus hochwertigem Material gefertigt und angenehm zu tragen. Und es kennzeichnete ihn als einen Mann mit Vermögen. Der Stil, das hatte man ihm versichert, war der modernste im ganzen System.
    Unglücklicherweise waren die Stiefel neu und drückten etwas. In dem voluminösen roten Hemd, das er unter der Weste trug, kam er sich vor wie ein Pirat aus dem turbulenten 15. Jahrhundert der Erde. Einen Vorteil hatten die aufgeplusterten Ärmel. Crusher hatte bemerkt, dass sie sehr praktisch waren, um mit Latinum gefüllte Beutel darin zu verbergen, ganz zu schweigen von einem kleinen, handlichen Phaser.
    Tuvok trug einen eng anliegenden grau-schwarzen Overall. Sein Gürtel barst fast vor Waffen, keine von ihnen auch nur im Entferntesten Sternenflottenstandard. Anders als Crusher versuchte er nicht, sie zu verstecken. Der Schnitt der Kleidung hob seine schlanken Muskeln hervor, die spitzen Ohren und die dunkle Haut.
    Die Leute würden mit Crusher sprechen, aber sie würden sich auch vor seinem grimmig aussehenden Begleiter in Acht nehmen. Zumindest war das der Plan.
    »Faszinierend«, sagte Tuvok, als sie ein niedriges, dunkles Gebäude erblickten, das kurz vor dem Zusammenbruch zu stehen schien.
    »Faszinierend?«, wiederholte Crusher fragend. Um nichts auf der Welt hätte er sagen können, was der Ensign an diesem Ort faszinierend fand.
    »Ja«, sagte Tuvok. »Als ich das letzte Mal diesen Sektor besucht habe, war das ein Spielkasino mit Namen ‚Das Versteck‘.«
    Crusher schnaubte. »Lieblich.«
    Der Vulkanier warf ihm einen kurzen Blick zu. »Damals, Commander, war dies ein bekannter Treffpunkt für die Mitglieder der Verbrecher-Clans, zu denen auch der von Bin Nedrachs Großvater gehörte.« Er betrachtete die baufällige Struktur erneut. »Obwohl die melacronianische Spezies im Vergleich zu meiner eigenen kurzlebig ist, hat sich dieses Gebäude in mehr als fünfzig Jahren kaum verändert.«
    »Es hat schon
immer
am Rande eines Zusammenbruchs gestanden?«
    »In der Tat«, erwiderte der Vulkanier. »Ich muss gestehen, es erstaunt mich, dass dieser Prozess noch nicht abgeschlossen wurde.«
    »Dann sind wir schon zwei«, sagte der Commander. »Na gut, kommen Sie, Sulak. Es sieht aus, als hätten wir unseren ersten Anlaufpunkt gefunden.«
    Tuvok verzog angesichts seines Tarnnamens unmerklich das Gesicht. »Natürlich … Marcus.«
    Als sie sich dem Versteck näherten, nahm Crusher einen tiefen Atemzug.
Entspann dich
, dachte er.
Wenn es Ärger gibt, wirst du problemlos damit fertig
. Dafür war schließlich der Phaser da. Aber er würde ihn nicht benutzen, wenn es nicht absolut notwendig werden sollte.
    Während er versuchte kühn zu wirken, ja sogar arrogant, öffnete der Commander die Tür. In dem Versteck war es dunkel und muffig. Für einen Augenblick musste er innehalten, damit sich seine Augen an die Lichtverhältnisse gewöhnen konnten. Dann ging er hinein. Sein Begleiter folgte dichtauf.
    Der Lärm sollte

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