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Star Trek TNG - Doppelhelix 06 - Die Oberste Tugend

Star Trek TNG - Doppelhelix 06 - Die Oberste Tugend

Titel: Star Trek TNG - Doppelhelix 06 - Die Oberste Tugend Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Jan Friedman , Christie Golden
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nicht das, was er gehofft hatte in der morgendlichen Sitzung des kellasianischen Rats zu hören.
    Einen Moment später schlossen sich der Beleidigung noch andere an. Es dauerte mehrere Zyklen, bevor Cabrid Culunnh im Raum so weit für Ruhe gesorgt hatte, dass jeder verstehen konnte, was passiert war.
    Es hatte einen weiteren terroristischen Angriff gegeben. Diesmal war es eine Bombe gewesen, kein politisches Attentat – und es war auf Cordra III geschehen, nicht auf Melacron V. Jedoch, so dachte der Captain, handelte es sich im Grunde um dieselbe Geschichte.
    Seine Hoffnung sank ins Bodenlose, als er den Blick durch die Ratskammer schweifen ließ. Alles, was er sah, waren zornige Gesichter, ängstliche Gesichter. Unter diesen Umständen, so schien es ihm, hatten sie wohl das Recht, so zu fühlen.
    Picard hoffte, dass Crusher und Tuvok fanden, wonach sie suchten – und das schnell. Andernfalls bestand die Gefahr, dass der Rat zu einer Veranstaltung verkam, in der man sich nur noch gegenseitig beleidigte.
    »Unschuldige!«, krächzte ein Cordrazit. »Arbeiter in einem Nachmittagsshuttle, die zu ihren Gefährten und ihrem Nachwuchs nach Hause wollten …«
    Eine andere Stimme trillerte, um ihn zu übertönen. »Und unser G’aha war nicht unschuldig? Er hatte keine Gefährtin? Keine Kinder?«
    »Ordnung!«, forderte Cabrid Culunnh.
    Aber die Anschuldigungen hörten nicht auf. Tatsächlich mischten sich nun auch andere Stimmen ein und sorgten mit ihrer Unterstützung für ihre jeweilige Seite für weiteren Wirrwarr.
    Picard biss die Zähne zusammen. Aus dem Augenwinkel sah er jemanden, der inmitten des Chaos stand. Es war Gerrid Thul, der Thallonianer. Er blickte den Captain an, offensichtlich über die Entwicklung der Ereignisse so unglücklich, wie auch Picard es war.
    »Was ist?«, fragte Ben Zoma von der Seite her.
    Der Captain runzelte die Stirn. »Es wird Zeit zu sehen, ob unsere Allianz mit Gouverneur Thul irgendetwas bewirken kann.«
    »Ordnung!«, rief der Erste Gesandte erneut – wieder ohne Erfolg.
    Picard stellte sicher, dass der Thallonianer ihn beachtete, und nickte dann in Cabrid Culunnhs Richtung. Thuls Augen verengten sich. Dann, als er verstand, nickte er.
    Einen Moment später verließ der Captain der
Stargazer
seinen Platz und positionierte sich neben dem Ersten Gesandten. Zeitgleich trat Thul auf das Podium und stieg zu dessen oberster Ebene hinauf. Dann platzierte er sich auf der anderen Seite des Benniari.
    »Ordnung!«, rief Picard in dem Tonfall eines Mannes, der es gewohnt war, dass man seinen Befehlen Folge leistete. »Wir werden jetzt Ordnung in diesem Saal haben!«
    Etwas in seiner Stimme durchschnitt das Chaos. Die Wellen der Empörung verebbten. Und bevor der Tumult wieder losgehen konnte, erhob der Thallonianer die Stimme.
    »Wir haben keinerlei Beweis, dass die Melacronianer für den Bombenanschlag verantwortlich sind«, donnerte er los, »ebenso wenig, wie wir einen Beweis dafür haben, dass es ein Cordrazit war, der den G’aha gemeuchelt hat.«
    Wie Picard wusste auch der Thallonianer, wie man Aufmerksamkeit auf sich zog. Der Captain überließ Thul die nächsten Worte.
    »Wir wissen noch nicht einmal, welche Bombe es war!«, fuhr er fort. »Sind wir denn nichts anderes als verängstigte Kinder, um uns solchen Schlussfolgerungen hinzugeben? Oder sind wir die Träger der Weisheit, auf die unsere Völker vertraut haben, als sie uns zu dieser Ratsversammlung geschickt haben?«
    Picard unterdrückte ein Lächeln. Er hätte es selbst nicht besser sagen können. Auf die Bemerkung des Thallonianers hin trat Culunnh vor. Jede Faser seines kleinen Körpers strahlte Erhabenheit aus.
    »Dies ist unser Sektor«, sagte der Erste Gesandte mit ruhiger Stimme, die dennoch im ganzen Saal gehört wurde. »Dies sind unsere Planeten. Unsere Völker. Und doch, seht nur, wer uns an unsere Aufgabe hier erinnern muss – ein Raumschiffcaptain der Föderation und ein thallonianischer Gouverneur. Ich für meinen Teil fühle mich beschämt.«
    Die Versammelten waren anständig genug, sich ob Culunnhs Worten beschämt zu zeigen – beschämt und reuig. Zum ersten Mal an diesem Tag schenkten sie alle dem Benniari ihre uneingeschränkte Aufmerksamkeit.
    »Seht nur, was Furcht und Hass aus uns gemacht haben«, sagte er. »Nur noch Außenstehende können unsere Probleme klar erkennen.« Er hob den Kopf. »Seid versichert, dass es im Laufe der Tage noch Berichte geben wird. Wir werden, so hoffe ich, in der Lage

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