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Star Trek TNG - Doppelhelix 06 - Die Oberste Tugend

Star Trek TNG - Doppelhelix 06 - Die Oberste Tugend

Titel: Star Trek TNG - Doppelhelix 06 - Die Oberste Tugend Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Jan Friedman , Christie Golden
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senkte sich die wulstige, haarige Stirn des Barkeepers. Zumindest das verstand er ganz gut. Mit einer dickfingrigen Hand griff er nach dem Latinum. Die schmalen Stücke des gelblich-weißen Metalls sahen in seiner großen Pfote winzig aus.
    Aber bevor er die Finger um das Latinum schließen konnte, schnappte Crusher sie sich direkt aus seiner Handfläche.
    »Hey!«, rief der Barkeeper ungehalten.
    »Ich gebe kein Geld für nichts her, Freundchen.«
    Einen Moment lang sah der Kerl so aus, als wollte er über die Bar stürzen und Crusher doch noch zu Hackfleisch verarbeiten. Aber der Commander stand seinen Mann, als ob er sich nicht im Mindesten über diese Möglichkeit sorgte.
    Dann bewegte der Barkeeper seinen massiven Kopf. »Hinten«, sagte er mit gesenkter Stimme, sodass nur der Mensch und der Vulkanier ihn hören konnten. »Hier draußen sind zu viele Augen und Ohren, wenn ihr versteht, was ich meine.«
    Crusher wusste nur zu genau, was er meinte. Es schien, als würde jeder im Versteck ihnen nachsehen, während sie der imposanten Figur des Barkeepers in ein kleines, stickiges Hinterzimmer folgten. Der grobschlächtige Kerl öffnete die Tür und schloss sie hinter ihnen wieder, dann sah er sich sorgfältig um, bevor er sprach.
    »Wie ich schon sagte«, grummelte er endlich. »Bin Nedrach kommt nicht mehr her.«
    »Wissen Sie, wohin er dieser Tage geht?«, fragte der Commander.
    Sein Informant schüttelte den Kopf. »Keine Ahnung.«
    Crusher sah Tuvok an. Der Vulkanier zuckte mit den Schultern, und der Commander wandte sich wieder dem Barkeeper zu. »In dem Fall sehe ich keinen Grund für dieses Gespräch – und auch kein Latinum.«
    Erneut schien ein Hinweis auf das wertvolle Metall in Hinblick auf die Konzentrationsfähigkeit des Barkeepers Wunder zu wirken. »Wartet!«, heulte er auf und hielt seine vier vierfingrigen Hände hoch. »Ich weiß nicht, wo Nedrach ist, aber ich kann euch sagen, wer es wissen könnte.«
    »Und wer wäre das?«, fragte Crusher.
    »Sein Reiter«, war die Antwort. »Und wo man
ihn
findet, weiß ich.«
    Der Commander wusste nicht, was der Terminus »Reiter« bedeutete, aber das war nicht schwer zu erraten. Ein Ross oder Hengst oder gar ein Lastentier brauchte immer jemanden, der ihm sagte, wohin es gehen und was es dort tun sollte.
    »Wo können wir Nedrachs Reiter finden?«, wollte Crusher wissen.
    Ganz lässig blickte er dem Barkeeper in die Augen und schüttelte erneut drei Stücke Latinum heraus – diesmal in seine offene Hand. Er strich mit dem Daumen über das glänzende Metall und wartete darauf, dass sein Gegenüber sprach.
    »Es gibt da ein
Klaapish-klaapish’na
, nicht weit weg von hier«, sagte der Barkeeper, während seine dunklen Glubschaugen an dem Latinum klebten. »Der Name des Ladens lautet Haus der Freude.«
    Jack sah so unbeeindruckt wie möglich aus. Er war nicht sicher, was ein
Klaapish-klaapish’na
war, aber der Name Haus der Freude erlaubte ihm eine ziemlich exakte Vermutung.
    Im Geist formulierte er bereits seine nächste Botschaft an Beverly:
Hi, Liebling. Ich hoffe, Wesley und dir geht es gut. Meine jüngste Mission hat mich undercover in ein Bordell geführt. Hoffentlich verstehst du, dass ein Offizier in Ausübung seiner Pflichten auch Opfer bringen muss

    »Dort fragt ihr nach einem Melacronianer namens Pudris Barrh«, erklärte der Barkeeper. »Sagt ihm, ihr wisst, dass er Nedrachs Reiter ist, und er wird euch dann weiterhelfen. Oder auch nicht.«
    Crusher nickte. Er hatte bekommen, weswegen er hergekommen war. Mit einer überschwänglichen Geste ließ er zwei Stücke Latinum in die ausgestreckte Hand des Barkeepers fallen.
    Der Barkeeper blickte mit zornigem Gesichtsausdruck hoch. »Auf dem Tresen waren es noch drei«, knurrte er.
    »Drei, um mich mit Nedrach in Kontakt zu bringen.« Crusher war darauf bedacht, die harte Fassade, die er Minuten zuvor etabliert hatte, aufrecht zu halten. »Das haben Sie nicht. Sie haben mir nur gesagt, wo ich den Reiter finde.«
    Der Barkeeper schien widersprechen zu wollen. Crusher lächelte ihn an. »Zwei Stücke Latinum – und ich verzichte darauf, Ihr hübsches Gesicht neu zu arrangieren. Ich würde das eine gute Entlohnung für ein paar Augenblicke Arbeit nennen.« Er verbeugte sich beinahe beleidigend. »Danke für Ihre Zeit. Ein schönes Etablissement haben Sie hier.«
    Und dann, ohne ein weiteres Wort, öffnete der Commander die Tür und trat zurück in den Hauptraum. Mit einem letzten Blick auf den

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