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Star Trek TNG - Doppelhelix 06 - Die Oberste Tugend

Star Trek TNG - Doppelhelix 06 - Die Oberste Tugend

Titel: Star Trek TNG - Doppelhelix 06 - Die Oberste Tugend Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Jan Friedman , Christie Golden
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des Gouverneurs schlingerte immer noch, wobei seine Flanke ungedeckt war. Der Captain kniff die Augen zusammen, als es wieder auf dem Schirm auftauchte.
    »Feuer!«, rief er.
    Urplötzlich griff die
Stargazer
den Gegner mit all der ihr zur Verfügung stehenden Macht an. Das thallonianische Schiff schien von der Wucht des Angriffs zurückgeworfen zu werden. Rote Phaserstöße zerrissen die Schilde, und die Photonentorpedos folgten spektakulär.
    Wenn Picard diesen Kampf gewinnen wollte, musste er ihn nun beenden. »Feuer!«, rief er erneut.
    Vigo schickte eine neue Salve Phaserstöße und Torpedos los, die mit überwältigender Effizienz die Verteidigung des Feindes zerschmetterten. Die Thallonianer versuchten zu entkommen, aber vergebens. Egal, wohin Thuls Schiff ausweichen wollte, Idun hing an ihm wie ein Raubtier, das seine Beute nicht mehr loslassen wollte.
    Eine weitere Salve noch
, dachte der Captain,
dann sollte es vorüber sein
. Eine Salve noch, und das Feindschiff war am Ende.
    »Feuer!«, befahl er dem Waffenoffizier.
    Aber kaum hatte Picard das Wort ausgesprochen, versuchte Thul das Blatt zu wenden. Statt den Verfolger abschütteln zu wollen, tat er das Letzte, was Picard erwartet hatte – er drehte und feuerte zurück.
    Alles, was der Captain sah, war der blauweiße Glanz auf dem Schirm. Dann wurde er aus seinem Sessel katapultiert. Als er sich auf dem Deck wieder aufrappelte, hatte er den Geschmack von Blut im Mund.
    Er sah sich um – und ihm gefiel nicht, was er sah. Die Brücke der
Stargazer
glich einem Abbild der Hölle. Konsolen brannten, und an der niedrigen Decke sammelte sich der Rauch in dunklen Schwaden. Um ihn herum kämpften sich seine Offiziere wieder auf die Beine und versuchten die verheerende Wirkung des thallonianischen Gegenangriffs abzuschütteln.
    »Verluste auf den Decks sechs, sieben, zehn und elf«, schrie Ben Zoma und wedelte den Rauch fort, damit er auf eine der hinteren Konsolen blicken konnte.
    »Wir haben die Waffensysteme verloren.« Vigo wischte sich mit dem Handrücken etwas Blut von der Stirn. »Die Schilde ebenfalls.«
    »Antrieb und Steuerkontrolle sind außer Betrieb«, meldete Idun verbissen.
    »Ebenso die Navigation«, fügte Gerda hinzu.
    Der Captain blickte zum Schirm. Durch den dunklen, beißenden Rauch konnte er Thuls Schiff ausmachen. Es schien im Weltraum zu schweben. Die Waffenschächte blieben dunkel.
    »Was ist mit den Thallonianern?«, wollte er wissen, während er zu seinem Kommandosessel zurückkehrte.
    »Es sieht aus, als wäre das Schiff auch in sehr schlechter Verfassung.« Ben Zoma überprüfte die Sensorendaten. »Keine Schilde, keine Waffen, kein Antrieb …« Er drehte sich zu Picard um. »Der Mörder sitzt im selben Boot wie wir.«
    Der Captain wusste die Ironie zu schätzen – auch wenn er dafür wahrlich nicht dankbar war. »Picard an Maschinenraum.«
    »Aye, Sir?«
, ertönte Simenons Stimme.
    »Wie sieht es da unten aus?«
    »Als hätte man uns die Eingeweide umgedreht«
, war die Antwort.
»Die Hälfte meiner Leute arbeitet daran, den Antrieb wiederherzustellen, die andere Hälfte am EPS-System … falls Sie keine anderen Wünsche haben.«
    »Nein«, seufzte Picard. »Können Sie mir sagen, wie lange es dauert, bis wir wieder Schilde haben?«
    »Ein paar Stunden?«
, schätzte der Ingenieur.
    »Machen Sie daraus dreißig Minuten.« Der Captain konnte Simenon fluchen hören. »Picard Ende.«
    Als Nächstes wandte er sich an Cadwallader. Ihr erdbeerrotes Haar war völlig durcheinander, aber davon abgesehen, schien bei ihr alles in Ordnung zu sein.
    »Rufen Sie die Thallonianer«, befahl er.
    Sie nickte. »Aye, Sir.«
    Eine Sekunde später tauchte Gerrid Thuls rotes Gesicht auf dem Schirm auf und ersetzte das Bild seines angeschlagenen Schiffs. Picard nutzte die Gelegenheit, um die Brücke des Feindes zu begutachten. Der Schaden war immens, aber das Föderationsschiff sah noch schlimmer aus.
    »Bereit, sich zu ergeben, Captain?«
, fragte der Gouverneur. Er grinste wie ein verdammter Schakal.
    Picard täuschte Überraschung vor. »Das ist merkwürdig. Ich wollte Sie gerade dasselbe fragen.«
    Thul blickte kurz auf seine Brücke und zuckte dann mit den Schultern.
»Nur ein kleiner Rückschlag, wie ich Ihnen versichern kann. Auf lange Sicht hilft Ihnen das gar nichts.«
    »Wir werden sehen, nicht wahr?«
    Das Grinsen des Gouverneurs schwand. Einen Augenblick später trennte er den Kontakt. Einmal mehr füllte das Bild des beschädigten Schiffs

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