Star Trek - Vanguard 02 - Rufe den Donner
einmal“, sagte Xiong, „gehe ich davon aus, dass es organisch ist. Anders kann ich mir diese Konstruktionsmethode nicht erklären.“
Al-Khaled öffnete den Reißverschluss seines Parkas und hob die Schultern. „Ich bin kein Geologe, aber wenn durch diese kristalline Konfiguration Energie fließen soll, dann geht das nur so wie bei Licht, das durch ein Prisma geleitet wird. Es wird immer wieder gebrochen, bis es sein Ziel erreicht.“
„Oder vielleicht eher wie elektrische Impulse in unseren Gehirnen“, entgegnete Xiong.
Al-Khaled runzelte die Stirn. „Hältst du dieses Material für intelligent?“
„Nein“, antwortete Xiong. „Ich glaube nur, dass es biologische Komponenten enthält und dass es sich bei ihm um eine noch unentdeckte Lebensform handeln könnte. Vielleicht um eine biomechanische Kombination? Lebende Zellen, die mit einer kristallinen Struktur verbunden wurden?“ Er seufzte frustriert. „Das ist natürlich nur eine Theorie.“
Al-Khaled schüttelte den Kopf. „In jedem Fall habe ich so etwas noch nie gesehen.“
Natürlich hast du das nicht
, dachte Xiong,
ebensowenig wie du an einem Xenobiologiekurs teilgenommen hast, um mehr über Tholianer zu erfahren. Wenn du nur wüsstest, was ich weiß …
Die Geheimnisse, die er mit sich trug, lasteten schwer auf Xiong. Er durfte sein Wissen nicht mit al-Khaled teilen. Immer noch verstand er nicht, weshalb die Sternenflotte ihre größten Experten – wie zum Beispiel al-Khaled oder eine ganze Reihe anderer Wissenschaftler und Ingenieure überall in der Föderation – nicht einsetzte, um das Rätsel der Taurus-Region zu lösen.
Doch Xiong durfte nichts sagen, sondern nur den Theorien zuhören, die al-Khaled äußerte und die denen glichen, die er zu Beginn seiner Arbeit auf diesem Planeten gehabt hatte. Er hoffte, dass der Ingenieur durch sein Können und sein Wissen neue Theorien und Ideen aufbringen würde, auch wenn die Sternenflotte ihm die Grundlagen, die er dafür brauchte, verweigerte. Vielleicht würde er trotzdem Antworten auf die Fragen finden, die Xiong beschäftigten.
„So“, sagte der Lieutenant nach einem Moment, „weißt du, wie wir unsere Ausrüstung anschließen können?“ Er ahnte, was al-Khaled sagen würde, denn sein erstes Team hatte sich bereits die gleiche Frage gestellt.
„Wir könnten einen tragbaren Generator mit einem dynamischen Moduskonverter ausrüsten“, sagte al-Khaled und bestätigte damit seinen Verdacht. „Wenn wir die Polarität des Generators justieren und damit die fehlende physische Leitung kompensieren, finden wir vielleicht heraus, wie die Energie durch diese Leitungen fließt.“ Er runzelte die Stirn. „Wenn man die denn so nennen möchte.“
Xiong nickte und tat so, als höre er diese Idee zum ersten Mal, dabei hatte er selbst gesehen, wie sie erfolgreich umgesetzt worden war. „Ist einen Versuch wert, obwohl ich mich frage, wie effektiv das sein kann. Selbst wenn wir die … Leitungen aktivieren können, haben wir immer noch keine echte Verbindung zu dieser Technologie geschaffen.“
„Das stimmt“, antwortete al-Khaled, als er zu dem Tisch zurückging, an dem er neben Xiong gearbeitet hatte. „Das wäre so, als würden wie unsere Stirn gegen eine Konsole pressen und hoffen, durch die elektrischen Impulse in unserem Gehirn auf den Bibliothekscomputer zugreifen zu können. Wir sind nicht kompatibel.“ Er trommelte nachdenklich mit den Fingern auf den Tisch. „Uns fehlt eine Verbindung, eine Brücke, die Ausrüstung und Benutzer miteinander verbindet.“
Die logische Denkweise des Ingenieurs beeindruckte Xiong. Seit einigen Tagen dachte er über die Frage nach, ob vielleicht eine Art biometrischer „Schlüssel“ notwendig war, um auf die außerirdische Technologie zugreifen zu können. Die Daten, die von der
Endeavour
gesammelt worden waren und die bemerkenswerte Entdeckung, die Dr. Fisher bei Bohanons Autopsie gemacht hatte, verstärkten Xiongs Annahme, das Meta-Genom spiele eine wichtige Rolle dabei.
Bioneurale Impulse, die durch ein komplexes, polykristallines Netz kanalisiert werden
, dachte er.
Die tholianische Verbindung wird immer interessanter
.
Dr. Gek und sein Team hatten herausgefunden, dass die unterirdischen Energiesignaturen, die auf Erilon und Palgrenax entdeckt worden waren, kaum wahrnehmbare Ähnlichkeiten zu tholianischer Technologie aufzeigten. Das hatte Sand ins Getriebe der Analysen geworfen, die Xiong und das Forschungsteam auf Erilon gemacht hatten.
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