Star Trek - Vanguard 02 - Rufe den Donner
sind, dass sich unsere Konflikte nicht nur durch Aggression lösen lassen. Lassen Sie uns nicht in die Zeit der Kanonenbootdiplomatie zurückfallen.“ Er blieb vor der Tür stehen und drehte sich zu der Delegation um. „Um dies zu erreichen, möchte ich zuerst all das, was uns von unserem Ziel ablenken könnte, entfernen.“
Er öffnete die Tür mit einem Druck auf das Tastenfeld. Die beiden Offiziere standen immer noch an ihrem Posten.
„Lieutenant Beyer“, sagte Jetanien zu der Offizierin, „treten Sie bitte ein.“ Dann richtete er den Blick auf seine Assistenten. „Mr. Sovik, Ms. Karumé, bitte kehren Sie zu Ihren normalen Aufgaben zurück. Ich werde Sie rufen lassen, sollte ich Ihre Unterstützung benötigen.“
Sovik hob die rechte Augenbraue. „Wie bitte, Exzellenz?“
„Sie haben mich verstanden, Mr. Sovik. Die Lage ist unter Kontrolle. Sie haben doch sicher noch andere Dinge zu erledigen.“
Karumé starrte ihn einige Sekunden ungläubig an, dann, als sie sicher sein konnte, dass alle Jetanien beobachteten und niemand in ihr Gesicht sah, lächelte sie wissend. „Wie Sie wünschen.“
Sehr gut
, dachte der Chelone.
Sie hat es begriffen
. Er konnte zwar Soviks stoischen Gesichtsausdruck nicht lesen, aber glaubte, die gleiche Erkenntnis auch im Blick des Vulkaniers zu sehen.
„Und nun zu der klingonischen und der tholianischen Delegation“, fuhr er fort. „Abgesehen von den Botschaftern Lugok und Sesrene, möchte ich darum bitten, dass Sie in Ihre Botschaften zurückkehren. Lieutenant Beyer und ihre Mitarbeiter werden Sie begleiten, damit es zu keinen Zwischenfällen kommt.“
„Was soll das bedeuten?“, fragte Kulor.
Jetanien hob die Schultern. „Ich denke, ich habe mich klar ausgedrückt. Raus.“ Er nickte Beyer zu. „Lieutenant, bitte.“
Kulor und die Tholianer protestierten, wagten es aber nicht, sich körperlich zu widersetzen. Fast eine Minute später hatten alle Attachés den Raum verlassen. Als sich die Türen hinter Beyer schlossen, gab Jetanien einige Kommandos in das Tastenfeld ein.
„Computer, hier spricht Botschafter Jetanien. Bei Stimmbefehl wirst du die Sicherheitsprotokolle für diesen Raum bis auf weiteres aktivieren. Niemand darf diesen Raum ohne meine persönliche Autorisierung betreten oder verlassen. Stimmbefehl: initiiere Sicherheitsprotokoll.“
„Was tun Sie da?“, brüllte Lugok und sprang auf.
„Überprüfe Eingabe
“, sagte die monotone Frauenstimme des Stationscomputers. „
Stimmbefehl verifiziert. Sicherheitsprotokoll aktiviert.“
Jetanien nickte zufrieden und wandte sich an Lugok, der wütend die Fäuste geballt hatte. „Das ist eine Unverschämtheit!“, stieß er hervor, bewegte sich jedoch nicht.
„Inakzeptabel“
, fügte Sesrene hinzu. Mit einem Bein klopfte er ungeduldig auf den Boden.
Jetanien nickte. „Es ist unverschämt und wahrscheinlich auch unakzeptabel. Sie können sich gern beim Föderationsrat beschweren, wenn wir unsere Verhandlungen abgeschlossen haben.“
„Sie
entführen
uns?“, fragte Lugok ungläubig.
„Entführen ist so ein unschönes Wort, Botschafter“, antwortete der Chelone, während er zurück an seinen Platz ging. „Ich bezeichne das lieber als eine unilateral anberaumte, aber temporäre Umorganisierung ihres Terminkalenders. Ich war immer der Meinung, man solle sich stets nur auf ein Ziel konzentrieren, sonst wird man abgelenkt und verschwendet nur Mühe und Energie. Je wichtiger das Ziel, und das Ziel, das wir hier erreichen wollen, ist außerordentlich wichtig, desto uneingeschränkter muss man diesem Prinzip folgen.“
„Wovon reden Sie eigentlich, Chelone?“, fragte Lugok, ohne seine Wut über die unerwartete Wendung, die das Gespräch genommen hatte, zu verbergen.
Sesrenes Schutzanzug raschelte. Der Botschafter war so nervös, dass er nicht stillstehen konnte. „
Was genau schlagen Sie vor, Botschafter Jetanien?“
Der Chelone kniete sich auf sein
glenget
und legte die Hände auf den Konferenztisch. Dabei stützte ein gebogenes Kissen seinen fassartigen Oberkörper. Er hoffte, dass er den Eindruck eines Mannes erweckte, der die Situation vollkommen unter Kontrolle hatte. „Ich schlage etwas sehr Einfaches vor. Wir können es uns nicht erlauben, hier auseinanderzugehen, ohne die Probleme zu lösen, die uns alle in der Taurus-Region bedrohen und in einen Krieg stürzen könnten. Deshalb werden wir diesen Raum erst verlassen, wenn wir ein entsprechendes Abkommen erreicht haben.“
Er trug
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