Star Trek - Vanguard 02 - Rufe den Donner
Nutzen für mich.“
„Na, ich bin froh, das zu hören“, erwiderte Quinn. Mit der Erleichterung überkam ihn auch ein unerwarteter Gedanke:
Ob Sniffy wohl alles erben wird?
Der Orioner erhob sein Glas. „Andere Männer hätten wohl versucht, aus dieser Situation, in die ich Sie gebracht habe, einen Vorteil für sich herauszuschlagen. Sie hätten vielleicht versucht, herauszufinden, wo ich mein Geld versteckt habe oder vielleicht auch, alles in dieses erbärmliche kleine Schiff, das Sie haben, zu stopfen, was sie kriegen können. Sie haben das nicht getan. Das werde ich nicht so schnell vergessen.“
Er prostete ihm spöttisch mit seinem Glaskelch zu, bevor er wieder einen großen Schluck von dessen geheimnisvollen Inhalt nahm.
Quinn breitete die Hände aus und lächelte. „Meine Mama hat keine Dummköpfe großgezogen, Ganz!“
„Das ist gut“, meinte der Kaufmannsprinz. „Dann wissen Sie ja, wann Sie meine Geduld überstrapazieren.“ Er nickte Quinn zu. „Gehen Sie nicht zu weit weg. Vielleicht brauche ich Sie früher, als Sie denken.“
Ich kann’s kaum abwarten
.
Quinn sagte nichts, als er Zett die Treppe hinunter und durch das Casino folgte. Diesmal ignorierte er die Spiele, das Gelage und das Zechen um ihn herum und konzentrierte sich auf den Umstand, dass er T’Prynn immer noch den Speicherkern der klingonischen Sonde übergeben musste. Außerdem war nicht auszuschließen, dass Zett ihn umbrachte, bevor er zu den Abflugdecks gelangte.
„Ich denke mal, Sie haben mittlerweile herausgefunden, dass Broon es versaut hat“, sagte er über die Schulter. „Sie waren ja schon immer der Schlaueste auf Ganz’ Lohnliste.“
Er war nicht überrascht, dass Zett nicht antwortete.
Quinn hielt an und drehte sich zu dem Nalori um. Dessen schwarze Augen machten ihn nervös. Immerhin wusste er, dass sein Gegenüber ihn innerhalb von zehn Sekunden auf mindestens sechs verschiedene Arten töten konnte. Dass er jetzt noch am Leben war, lag wohl nur daran, dass Zett immer noch Angst hatte, seinen Arbeitgeber zu verärgern.
„Sie hätten es Ganz sagen können“, meinte Zett und seine Lippen verzogen sich zu einem hinterhältigen Grinsen, das eine Reihe scharfer und schimmernder Zähne enthüllte. „Warum haben Sie es nicht getan?“
„Ich bin keine Petze“, knurrte Quinn. „Das ist eine Sache zwischen Ihnen und mir.“
„Zwischen Ihnen und mir“, wiederholte Zett. „Diesmal hatten Sie Glück, Mr. Quinn.“ Sein Tonfall und sein Gesichtsausdruck verrieten nichts. „Das wird aber nicht immer der Fall sein.“
Bisher waren die Auseinandersetzungen zwischen ihnen immer auf verbaler Ebene abgelaufen. Aber jetzt hatte Zett dem Streit eine neue Qualität gegeben. Trotzdem würde keiner von ihnen diesen Zank vor Ganz bringen. Schon aus Stolz nicht. Quinn wusste, die Situation zwischen ihm und dem Nalori war noch lange nicht geklärt und das würde sie voraussichtlich auch nicht sein, bis einer von ihnen tot war.
Vielleicht kann ich einen Ort finden, an dem ich mich hübsch und friedlich niederlassen und verstecken kann
, dachte Quinn.
So etwas wie die klingonische Heimatwelt oder so
.
Kapitel 43
„Halten Sie mich für einen Arzt oder einen Geologen?“
Bei jeder der viel zu oft vorkommenden Autopsien, die er während seiner Karriere hatte vornehmen müssen, hatte sich Ezekiel Fisher stets nur eine einzige Frage gestellt: Wie war die unglückliche Seele gestorben, deren Überreste hier in seiner Leichenhalle gelandet waren?
Wieder einmal stand er in der Gerichtsmedizin und hatte – zum zweiten Mal in ebenso vielen Wochen – das Pech, auf einen dieser armen Teufel herunterzusehen, dessen Leben in den gefrorenen Ebenen von Erilon geendet hatte. Und er musste nicht nur herausfinden, wie der Kerl gestorben war, sondern auch, wie er gelebt hatte. Und zuallererst musste er herausfinden, was er oder es überhaupt gewesen war.
„Nun,
ich
bin ganz sicher kein Geologe“, sagte Xiong und warf seinem neuen Kollegen ein aufmunterndes Lächeln zu, während sie beide das Wesen untersuchten, das dort auf dem Untersuchungstisch vor ihnen lag und zu gleichen Teilen aus Fleisch und Blut wie aus Mineralien zu bestehen schien.
Ganz im Gegensatz zu dem polierten Metalltisch, auf dem es lag, schien der Panzer des Dings –jedenfalls fand Dr. Fisher, dass es wie ein Panzer aussah – das grelle Licht des Raums zu absorbieren. Seine Aufmerksamkeit richtete sich besonders auf den Kopf und das Gesicht, dem Gesichtszüge
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