Star Trek - Vanguard 02 - Rufe den Donner
Hauptquartier aufgeschlagen hatte. Er hatte sie sich allerdings nie selbst angesehen. Solche Dinge hatten ihn noch nie interessiert, eine Haltung, die sich seit Dr. Teraths letzten Berichten zu ändern begann. Die Tage auf Palgrenax verliefen so ereignislos, dass er sich von dieser Ablenkung zumindest ein wenig Unterhaltung versprach.
Glaubte Sturka wirklich, dass sich in diesen uralten Ruinen der Schlüssel zu einer mysteriösen Superwaffe befand, mit der man die Feinde des Imperiums hinwegfegen würde? Das klang wie eine Geschichte, die man Kindern erzählte, aber nicht wie etwas, auf das Kanzler Sturka einen Gedanken verschwenden würde, geschweige denn Zeit und Ressourcen.
Aber wenn es tatsächlich außerirdische Artefakte von großer Macht geben sollte, dann würde ich von ihrem Fund profitieren
.
„Ich weiß, dass es einige kleinere Erfolge beim Verständnis der alten Technologie gegeben hat“, sagte Morqla. „Es ist ihnen gelungen, eine Art von Kontrollkonsole mit Energie zu versorgen, aber sie wissen weder, was sie tut, noch wie man sie mit den anderen Mechanismen verbinden kann.“ Er hob die Schultern, obwohl das nur K’voq, der neben ihm stand, sehen konnte. „Ich muss gestehen, dass ich das durchaus faszinierend finde“
„Das ist Ihre Schwäche, nicht die meine“
, antwortete Kutal.
„Der Kanzler erwartet Informationen und Erfolgsmeldungen. Wenn es Ihnen nicht gelingt, diese lästigen Eierköpfe zu motivieren, werde ich es eben tun.“
„Ich werde dafür sorgen, Captain.“ Morqla beendete die Verbindung und warf K’voq den Kommunikator zu. „Dieser
PetaQ
könnte noch nicht einmal ein Furunkel auf dem Arsch eines Targ ausdrücken.“ Er drehte sich um, sah dann aber noch einmal seinen Adjutanten an. „Bringen Sie Dr. Terath zu mir. Sieht so aus, als würden sich immer mehr Leute für unseren abgelegenen kleinen Planeten interessieren.“
Kapitel 21
Quinn schnarchte. Mal wieder.
Pennington warf einen Blick auf den heruntergekommenen Schmuggler, der in seinem Pilotensitz zusammengesunken war und seinen letzten Rausch ausschlief. Der Geruch nach Schweiß und die abgestandene wiederaufbereitete Luft, die schwer im Cockpit der
Rocinante
hing, störten ihn nicht. Er war betrunken. Pennington fragte sich, ob er in den letzten Jahrzehnten jemals wirklich nüchtern gewesen war.
Seit drei Tagen befanden sie sich in dem vollgestopften, stinkenden Schiff. Sie waren auf dem Weg nach Yerad III, aber Pennington ging das Chaos an Bord jetzt bereits auf die Nerven. Um sich die Zeit zu vertreiben, hatte er damit begonnen, aufzuräumen, aber schon bald wieder aufgegeben. Es war hoffnungslos.
Die kleine Küche, die sich hinter der Passagierkabine befand, enthielt Krümel von Nahrungsmitteln, die vielleicht vor langer Zeit einmal für den menschlichen Verbrauch bestimmt gewesen waren. Um sie zu säubern, hätte man ein Sandgebläse oder vielleicht Photonentorpedos benötigt. Der „Schlafbereich“ bestand aus zwei Hängematten, die Quinn aus Frachtnetzen zusammengebunden hatte. Die Toilette bot Anlass zur Sorge, dafür war die Dusche überraschend sauber, was wahrscheinlich auf Quinns mangelnde Körperhygiene schließen ließ.
Charmant
, hatte Pennington beim ersten Anblick des Schiffsinneren gedacht.
Doch die Reise war bisher nicht nur negativ verlaufen. Wenigstens waren sie weder von den Klingonen, den Tholianern oder der Föderation aufgehalten worden. Auf den Anzeigen der Langstreckensensoren waren zwar Schiffe aller drei Parteien aufgetaucht, doch niemand hatte sich um die
Rocinante
gekümmert. Pennington konnte das Glück, das sie bisher gehabt hatten, kaum fassen, vor allem nicht, wenn man bedachte, dass Quinn den Ärger normalerweise anzog.
Vielleicht lag es daran, dass der Schmuggler die letzten Tage fast nur geschlafen hatte. Auch jetzt lag sein Kopf auf seiner Brust, sein Mund stand offen und ein dünner Speichelfaden hing von seiner Unterlippe. Bei jedem laut schnarchenden Atemzug bewegte sich der Speichel wie in einer Brise.
Was für eine Sau
.
Pennington zuckte zusammen, als etwas laut zu piepen begann. Erschrocken beugte er sich vor und betrachtete die Regler, Knöpfe und Hebel der Steuerkonsole.
„Endlich“, sagte er dann erleichtert. Der Piepton wies daraufhin, dass sie eines ihrer Ziele fast erreicht hatten. Pennington war es egal, wo sie angekommen waren. Er hoffte nur auf frische Luft, gekühlte Getränke und Mahlzeiten, die nicht aus Rationspaketen stammten. Er trat gegen
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