Star Trek - Vanguard 02 - Rufe den Donner
Quinns Sitz. „Wach auf, verdammt.“
Quinn stieß einen kurzen, erschrockenen Schnarchlaut aus, dann begann er zu husten und wischte sich den Speichel aus den Mundwinkeln. Mit verschlafenem Blick sah er Pennington an.
„Was zum Teufel soll das?“
„Wir verlassen gleich den Subraum“, sagte Pennington. „Ich bin mir zwar nicht sicher, dass du diesen Blecheimer landen kannst, aber dem Autopilot vertraue ich noch weniger.“
„Hä?“, sagte Quinn, als er sich aufsetzte und sich den Schlaf aus den Augen rieb. „Ich habe einen Autopiloten?“
Dann grinste er. Pennington stieß die Luft aus.
Das findet er wohl komisch
.
Quinn konzentrierte sich auf die Konsole und sagte: „Das wird keine große Sache, geht ganz schnell. Der Typ weiß, dass wir kommen.“
Diese Worte beruhigten Pennington nicht. „Weiß er auch, dass wir
heute
kommen?“
Quinn neigte den Kopf und dachte einen Moment nach. „Keine Ahnung.“
„Na toll“, sagte Pennington. „Soll das vielleicht witzig sein?“
Quinn hob die Schultern. „Ich verstehe meine Witze manchmal selber nicht.“ Ein Licht begann in der Konsole zu blinken. „Es ist soweit. Wir gehen auf Impulsgeschwindigkeit.“
Seine Finger glitten über die verschmierte Konsole, dann spürte Pennington, wie die
Rocinante
erbebte. Die rotblauen Schlieren der Sterne verwandelten sich in helle Punkte. Das Schiff verließ den Subraum.
Pennington wusste nicht viel über die Raumfahrt, aber irgendwo hatte er einmal gelesen, dass es gefährlich war, den Subraum so nahe bei einem Planeten zu verlassen. Quinn schien das nicht zu stören. Wahrscheinlich hatte er solche Manöver schon sehr oft durchgeführt. Pennington fragte ihn nicht danach, sondern betrachtete die grünbraune Scheibe, die vor ihnen hing: Yerad III. Dann fiel plötzlich ein Schatten über das Cockpit. Pennington hob den Kopf und starrte auf die Unterseite eines rigelianischen Handelsschiffs.
„Ach du Scheiße!“, schrie er. Seine Finger bohrten sich in die Armlehnen des Sitzes.
„Entspann dich“, gab Quinn genervt zurück. Seine Finger tanzten über die Konsole. Pennington spürte, wie Trägheitsdämpfungsfelder aktiviert wurden, dann entfernte sich die
Rocinante
langsam von dem anderen Schiff und schwebte dem Planeten entgegen. „Ich habe alles unter Kontrolle.“
Pennington zitterte ebenso sehr wie das Schiff. Er warf dem Piloten einen düsteren Blick zu. „Manchmal kann ich dich echt nicht leiden.“
„Ach ja?“, fragte Quinn, als das Zittern langsam nachließ. „Dann flieg doch mit einem anderen nach Hause.“
Pennington grunzte verärgert, schwieg dann jedoch. Die
Rocinante
glitt durch die Atmosphäre von Yerad III. Die primitiven Scanner verrieten Pennington, dass sie über einen Teil des Planeten flogen, auf dem es weder Städte, Siedlungen noch andere Anzeichen für eine Zivilisation gab. Er wusste nichts über den Planeten und das System, in dem er lag. Das gefiel ihm nicht. Als Journalist hatte er sich stets gut vorbereitet, wenn er irgendwo hinreiste oder jemanden traf. Doch über diesen Felsen am Hinterteil des Weltraums wusste er nichts. Pennington beruhigte sich damit, dass er nicht die Zeit gehabt hatte, sich auf sein Ziel vorzubereiten und dass der Bibliothekscomputer der
Rocinante
so gut wie nutzlos war.
Toll. Ich hänge auf dem einen Schiff in der Taurus-Region fest, das sogar noch dümmer als sein Pilot ist
.
„Überlass mir das Reden, okay?“
Pennington antwortete mit einem Schulterzucken. Er und Quinn hatten eine gut besuchte Geschäftsstraße verlassen und gingen einen Weg entlang, der in eine ruhigere Gegend führte. Vor einem außerordentlich gut gepflegten Vorgarten blieben sie stehen. Dahinter stand ein unauffälliges Haus, das von Blumenbeeten umgeben war. Es war ein Fertighaus, das genauso aussah wie die, die auf vielen anderen Föderationskolonien verwendet wurden. Auf Pennington wirkte es und die Umgebung, in der es stand, ruhig und friedlich.
Sie betraten die Veranda. Die Eingangstür bestand aus dunklem Holz. Ein Spion befand sich auf Augenhöhe, darunter hing ein Türklopfer aus Messing.
„Hey!“, rief Quinn. Seine Stimme hallte durch die Stille. Er schlug mit der Faust gegen die Tür. „Sakud Armnoj? Sind Sie da?
Hallooo?“
„Du musst nicht so laut schreien“, sagte Pennington. Er hatte die Hände in die Taschen gesteckt und blieb neben dem Piloten stehen.
Eine nasal klingende, weinerliche Stimme antwortete von der anderen Seite der Tür. „Sie
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