Star Trek - Vanguard 03 - Ernte den Sturm
er.
„Einen halben Meter weiter nach links.“
Er nickte, schöpfte Luft und verschwand wieder unter Wasser. Als er eine halbe Minute später wieder auftauchte, hielt er Theriaults Kommunikator in der Hand. „Ziehen Sie mich wieder an Land“, meinte er.
Zug um Zug half Niwara Terrell wieder an Land. Er kämpfte sich aus dem Wasser und setzte sich hin. Sein Körper war bis auf die wärmeregulierende graue Unterwäsche nackt und von oben bis unten mit schlammigem Wasser bedeckt. Das Wasser trocknete in der warmen Luft bereits und hinterließ eine sandige Schicht auf seiner Haut. Sein kurzgeschnittenes, drahtiges Haar war voller Schlick.
Er befreite sich von der Leine. „Irgendein Zeichen von ihr?“
„Nein“, sagte Terrell und schüttelte den Kopf. „Nur der Kommunikator.“ Er sah auf den Fluss hinaus. „Vielleicht verlor sie das Bewusstsein, als sie über diese Felsen da geschlittert ist. Wir werden es flussabwärts noch einmal versuchen, bis es dunkel wird. Dann suchen wir uns einen Lagerplatz für die Nacht.“
„Aye, Sir“, antwortete Niwara und schnappte sich ihre Sachen. Der Erste Offizier hatte recht. Sie mussten ihr Nachtlager weiter unten am Fluss aufschlagen. Niwara konnte nur hoffen, dass Theriault ebenfalls die Möglichkeit gehabt hatte, das zu tun.
Auf dem Oberdeck der
U.S.S. Sagittarius
sah es aus wie auf einem Schrottplatz.
Chefingenieur Ilucci und sein Mechaniker-Team waren von auseinander gebauten Komponenten mehrerer Systeme umgeben, von Schildemittern bis hin zu Plasmaleitungen. Einige Teile waren versengt; ein paar von extremer Hitze verformt. In der Mitte all dieser Teile saß Threx. Der bullige Denobulaner stocherte und traktierte das Teil in seiner Hand mit verschiedenen Werkzeugen und Sensoren, dann warf er es über seine Schulter weg. „Na, das jedenfalls ist hinüber“, meinte er dazu. „Gib mir mal ein anderes.“
Karen Cahow reichte ihm eine identische Komponente. „Wenn wir nicht bald einen funktionierenden Regler finden, können wir die Reparatur der Schilde vergessen“, meinte sie.
„Noch zwei Stücke und ich kann selbst einen bauen“, antwortete Threx. Torvin hatte eins seiner enormen tiburonischen Ohren an den Impulsreaktor gedrückt und starrte die anderen Ingenieure an. Er legte einen Zeigefinger an die Lippen und bedeutete ihnen, still zu sein. Cahow grinste amüsiert, hatte der junge Techniker doch seine Vorgesetzten frech zurechtgewiesen. Ilucci rollte dagegen mit den Augen. Threx starrte ihn nur einen Moment lang an und drehte sich dann wieder um. Sie hörten dennoch alle auf zu sprechen und gaben Torvin die Gelegenheit, das zu hören, was auch immer im Inneren des Reaktors falsch laufen mochte.
Nach einigen Sekunden löste er sich von der Maschine. „Es ist der Vektorielle Ausstoßleiter“, sagte er mutlos. „Die inneren und äußeren Turbinen sind völlig verstellt.“
„In Ordnung“, sagte Ilucci. „Das können wir nicht reparieren. Richten Sie stattdessen die Warpkern-EPS-Verteiler neu aus. Ich möchte den neuen Antriebsbehälter einbauen können, sobald er hier ist.“ Er konnte sich gerade noch bremsen, um nicht hinzuzufügen:
Falls er überhaupt kommt
.
„Wie Sie wünschen, Master Chief“, sagte Torvin. Er hob seine Werkzeuge auf und machte sich an die Arbeit.
Ilucci kniete neben dem Transporter-Emitter. Das gesamte Ingenieursteam hatte eine halbe Stunde daran gearbeitet, das Ding aus seinem Gehäuse unter dem Frachtdeck auszubauen und es mit Antigravs auf das Oberdeck zu bringen. Und es wieder hinunter an seinen angestammten Platz zu hieven war nur eine der Aufgaben, auf die sich die Ingenieure heute Abend noch freuen durften. Allerdings musste Ilucci es zuerst einmal reparieren. „Cahow“, rief er. „Haben wir noch ein paar Scanner übrig?“
„Nein“, sagte die blonde Technikerin. „Aber ich kann Ihnen welche zusammenbasteln, wenn Sie mich diese rückwärtigen Sensoren ausschlachten lassen.“
Das war nicht die Antwort, auf die er gehofft hatte. Die Sensorphalanx auszuschlachten, würde die Fähigkeit des Schiffes zu scannen erheblich einschränken.
Er wog den Wert eines funktionierenden Transporters gegen den Verlust von taktisch wertvollen Daten gegeneinander ab und entschied, dass es ein notwendiger Verlust war.
„Wie lange wird das dauern?“
„Acht Stunden mindestens“, antwortete sie.
Er seufzte. „Okay, legen Sie los.“ Sie nickte, schnappte sich einen Werkzeugkasten und verschwand steuerbord in einem
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