Star Trek - Vanguard 03 - Ernte den Sturm
schlimmer werdenden Chaos, das die Brücke der
Zin’za
besudelte, noch eine eigene Note hinzu. Tonar drehte seinen Kameraden den Rücken zu und übergab sich über seine taktische Konsole.
BelHoQ sah auf den Monitor der Statusstation und dann wieder zum Captain. „Jede Toilette auf dem ganzen Schiff, Sir.“ Er hustete und rang nach Luft. „Offenbar kommt das vom Abfallsystem des Raumdocks zu uns.“
Obwohl Kutal von einem derartigen Zorn erfüllt war, wie er ihn noch nie erlebt hatte, war seine Stimme tödlich ruhig. „Erobern Sie das Dock. Finden Sie die Saboteure. Töten Sie sie. Sofort.“
„Sie sagten doch, wir hätten keine Zeit dafür.“
Kutal bedachte ihn mit einem mörderischen Blick. „Dann werden wir uns die Zeit
nehmen
.“
Die klingonischen Soldatenstiefel waren immer noch von dem verfault stinkenden Dreck bedeckt, als die Schiffsbesatzung der
Zin’za
durch den Raumhafen von Borzha II rannte, um jeden zu ergreifen, der nicht zu ihnen gehörte.
BelHoQ führte den Angriff an und er koordinierte ihn mit brutaler Effizienz. Seine Männer ließen keine Nische undurchsucht, keinen Schrank ungeöffnet. Nur eine Rumpfbesatzung war an Bord der
Zin’za
mit dem Captain zurückgeblieben und gab so der über vierhundert Mann starken Besatzung die Gelegenheit, die Einrichtung unter Kontrolle zu bekommen.
„Bitte“, heulte Bohica, der lächerliche Weichling von einem Raumdockverwalter. „Es ist doch nicht nötig, all diese Leute zu belästigen, oder? Das Kombüsenpersonal hat doch nichts falsch gemacht!“
„Ich habe hier gegessen“, meinte BelHoQ, „und ich versichere Ihnen, sie haben eine ganze Menge falsch gemacht.“
Zahlreiche Zivilisten wurden vorbeigezerrt, traten um sich, beteuerten ihre Unschuld und verfluchten die klingonischen Truppen. Es gab für BelHoQ keine Möglichkeit, herauszufinden, wer die Wahrheit sagte und wer nicht – wenigstens nicht, bevor man mit dem Zusammenschlagen begann. Noch unbekannte Details würden ohne Zweifel ans Tageslicht kommen, wenn man erst mit den Zwangsmaßnahmen anfing. Bis dahin würde er seine Männer weiter nach Beweisen suchen und Verdächtige festnehmen lassen.
Bis jetzt hatte die Suche beinahe vier Stunden seiner Zeit in Anspruch genommen. Mehr als achthundert Leute lebten und arbeiteten hier auf dem Raumdock, und nur wenige waren freiwillig mitgekommen, als seine Männer sie zur Massenbestrafung in den Frachtraum gebracht hatten.
Zunächst war BelHoQ zufrieden damit gewesen, die Operation aus dem Büro des Verwalters zu koordinieren und Bohica als Zeugen diesem fairen Prozess beiwohnen zu lassen, doch dann überlegte er es sich anders. Erstens war der Mann eine unerträgliche Heulsuse. „Das ist ungeheuerlich!“, beschwerte er sich vor dem Schreibtisch, der bis vor vier Stunden noch seiner gewesen war. „Das gehörte nicht zu unserem Abkommen! Wenn auch nur einer meiner Leute verletzt wird, wird meine Welt die Entscheidung, Sie den Raumhafen benutzen zu lassen, noch einmal überdenken!“
BelHoQ sah von Kroms letztem Bericht auf und sah Bohica finster an. „Sollte das eine Drohung gewesen sein?“ Bevor der schwächliche Borzhaner antworten konnte, nahm BelHoQ den am schwersten aussehenden Gegenstand zwischen all dem Krempel auf dem Schreibtisch und warf ihn nach dem Mann. Der klumpige Brocken glasierter Keramik prallte auf Bohicas breite Stirn, schlug ihm die Brille von der Nase und ließ den Mann bewusstlos auf den Boden fallen. BelHoQ winkte zwei seiner Soldaten herbei und zeigte auf den Verwalter. „Bringt ihn runter.“
Die Krieger gehorchten wortlos. Als sie den Borzhaner aus seinem Büro zogen, kam Lieutenant Tonar herein. „Wir haben sie, Commander. Drei Saboteure.“
Er entblößte erwartungsvoll seine Zähne. „Wo?“
„Sie waren in einer gesicherten Landebucht und versuchten, sich auf ein beschlagnahmtes Schiff zu schleichen.“ Er ging zu einem der Sicherheitsmonitore des Büros und schaltete es auf einen anderen internen Kanal. Ein Bild der Landebucht erschien und zeigte die drei Gefangenen und die schwer bewaffneten klingonischen Truppen, die sie gefangen hatten. „Wir haben ihre Identität festgestellt“, sagte er und ging zum Schreibtisch zurück. „Alle drei sind gesuchte Verbrecher, die für den Mann gearbeitet haben, dem das Schiff gehört.“ Tonar reichte BelHoQ einen Ausdruck. Der Erste Offizier sah ihn durch. „Unsere Männer haben Beweise gefunden, dass die Verdächtigen an Bord des beschlagnahmten
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