Star Trek - Vanguard 03 - Ernte den Sturm

Titel: Star Trek - Vanguard 03 - Ernte den Sturm Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Mack

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mal eins. Was wolltest du werden, als du ein Kind warst?“
    Pennington fragte sich, ob Quinn ihn mit dieser Frage aufs Glatteis führen wollte, aber seine Intuition verriet ihm: Quinn meinte es ernst. „Ich wollte Reporter werden.“
    „Ja? Das hat ja super geklappt.“ Er bewegte wieder die Zigarre zwischen seinen Zähnen. „Ich verrate dir ein Geheimnis, Zeitungsjunge. Als ich klein war, hab ich nicht davon geträumt, ein Trinker und Verlierer zu werden. Alles klar?“
    Unter all diesem blöden Getue
, dachte Pennington,
steckt vielleicht doch ein anständiger Mensch und wartet nur auf eine Gelegenheit, sich zu zeigen
. „Und, wenn du so scharf darauf warst, ein Held zu sein, warum bist du es nicht geworden?“
    Ohne ein Grinsen oder auch nur einen Hinweis auf Sarkasmus antwortete Quinn: „Keiner hat mich je gefragt.“
    Für einen Moment fragte sich Pennington, ob er mit seinem Urteil über diesen heruntergekommenen, stinkenden und rüpelhaften Kerl vielleicht doch zu schnell bei der Hand gewesen war. Quinn hatte keine Sekunde gezögert, auch nicht nach dem Hinweis, er bringe sich und sein Schiff mit dieser Aktion in Gefahr. Er selbst war es gewesen, der nur zugesagt hatte, um nicht sein Gesicht zu verlieren – und, wie er verspätet erkannte, um Quinn nicht zu enttäuschen. Um seinen Freund nicht zu beschämen.
Wer von uns ist denn nun der wahre Held?
    Bevor er dieses Thema mit sich selbst ausmachen konnte, sah er dunkle Wolken am Himmel aufziehen. Blitze zuckten. Die massive Sturmfront, die er beim Anflug auf die
Sagittarius
gesehen hatte, war direkt vor ihnen – und sie wurde mit jeder Sekunde größer.
    Captain Kutal stand auf der Brücke der
Zin’za
und spürte seine gute Laune in Empörung umschlagen, als er die wichtige Nachricht des Imperialen Geheimdienstes las.
    „Das ist doch nicht deren Ernst“, grummelte er.
    Er reichte die Nachricht an BelHoQ weiter. Der Erste Offizier las sie schnell und ließ dann enttäuscht und irritiert die Schultern hängen. „Steuermann“, meinte er. „Bringen Sie uns unter Warp.“ Qlar, der sich über die vordere Konsole gebeugt hatte, gehorchte hastig. Einige Augenblicke später verwandelten sich die Sternenstreifen vor dem Fenster in Lichtpunkte.
    „Alle Maschinen Stopp, Sir“, meldete Qlar.
    Der Captain kehrte zu seinem Sessel zurück und ließ sich hineinfallen. BelHoQ folgte und sah ihn von der linken Seite her an. „Eine Falle? Klingt so, als hätte einer vom Geheimdienst mal wieder zu viel gesoffen.“
    Kutal heuchelte Überraschung. „Halten Sie das nicht für möglich?“
    „Möglich? Vielleicht. Wahrscheinlich? Nein. Die Sternenflotte hat gar nicht genügend Schiffe in diesem Sektor, um uns ohne unser Wissen eine Falle zu stellen.“
    „Das weiß ich“, meinte Kutal und seine Stimme klang rau vor Ärger. „Es sei denn, sie haben dieses Gerät verwendet, das das Schiff beim Palgrenax-System benutzt hat.“
    Diese Überlegung schien BelHoQ zu beunruhigen. Vor ein paar Wochen hatten sie ein Schiff unbekannter Herkunft entdeckt, das eine Technologie besessen hatte, mit der es sich für die Sensoren und die Optik unsichtbar machen konnte. Wenn die Föderation tatsächlich für diese taktisch enorm vorteilhafte Erfindung verantwortlich zeichnete, dann war das für das Imperium mehr als nur eine Katastrophe.
    BelHoQ beruhigte sich und sagte in einem gemäßigten und vernünftigen Ton: „Standard-Prozeduren für einen vollen Scan dieses Systems, bevor wir weiterfliegen.“
    „Haben Sie Angst, die sind uns überlegen, BelHoQ?“
    Unbeeindruckt von dieser Anspielung antwortete BelHoQ: „Nein, Captain. Ich will nur wissen, wer und wo die Ziele sind – damit ich entscheiden kann, welches ich zuerst zerstöre!“
    Kutal lächelte anerkennend und ehrlich amüsiert.
    „Sehr gut. Führen Sie Ihren Scan durch. Wir bleiben hier, bis wir bereit sind, in den Orbit einzuschwenken.“
    Belhoq trat beiseite, um das Sternensystem genau zu untersuchen. Kutal starrte währenddessen auf die strahlend weiße Kugel in der Mitte des Hauptschirms – Jinoteur.
    Wir haben Zeit
, versicherte er sich selbst.
Wir wissen genau, wo das Schiff der Sternenflotte ist – und es geht nirgendwo hin
.

Kapitel 22
    Weniger als fünfzehn Sekunden nachdem die
Endeavour
aus dem Warpraum gefallen und in den Orbit von Gamma Tauri IV eingetreten war, piepten zwei Prioritätssignale im Komsystem auf. Jeder Offizier auf der Brücke wollte als Erster seinen Bericht abgeben.
    Das