Star Trek - Vanguard 04 - Offene Geheimnisse
die Tholianer“, berichtete Xav.
„Auf den Schirm“, befahl Okagawa.
Das Bild wechselte abermals und zeigte nun die vertrauten Formen zweier klingonischer Schlachtschiffe vom Typ
D-7
. An den Spitzen ihrer Warpgondeln glühten die Hauptdisruptorbänke der Schiffe vor kaum gezügelter Energie.
„Bringen Sie uns aus der Schusslinie, verdammt!“, rief Okagawa und klammerte sich an die Armlehnen seines Sessels, während Rodriquez mit geübten Griffen ihre Konsole bearbeitete. Trotz des Trägheitsdämpfungsfeldes der
Lovell
spürte er genau, wie das Schiff nach Steuerbord auswich.
„Sie eröffnen das Feuer!“, rief Xav von der Wissenschaftsstation.
Rote Energiestrahlen gingen zunächst vom ersten Schiff aus, dann feuerten beide klingonischen Kreuzer auf das so seltsam verbundene Paar tholianischer Raumer. Zahlreiche Disruptortreffer schlugen gegen die Schilde des kleineren Gegners, bis dessen Verteidigungssysteme am Boden lagen. Eine weitere Salve folgte auf dem Fuße, drang durch die schwindenden Deflektoren und brannte Löcher in die Hülle eines der tholianischen Schiffe, das unter den schweren Treffern erbebte und sich von seinem Begleiter trennte – nur Sekunden bevor die Hülle nachgab. Ein immenser Feuerball brannte sich durch das Schiff und ließ Trümmerstücke in alle Richtungen fliegen, bevor das Vakuum des Alls ihn auffraß. Sekunden später folgte der zweite der Tholianer: Seine Hülle zerbrach unter einer erbarmungslosen Disruptorattacke der Klingonen.
„Captain“, sagte zh’Rhun warnend, „wenn wir nicht bald verschwinden …“
„Ich weiß, ich weiß.“ Okagawa nickte und wandte sich Rodriquez zu. „Steuermann, programmieren Sie einen Ausweichkurs zurück nach Erilon.“ Er konnte nicht gehen, solange er noch Leute auf der Planetenoberfläche hatte.
„Die klingonischen Schiffe trennen sich“, sagte Xav. „Eines folgt dem letzten Tholianerschiff, und das andere …“ Er drehte sich zu Okagawa um. „Captain, das andere fliegt in den Orbit. Ich registriere, dass sie ihre Sensoren auf den Planeten ausrichten.“
Okagawa warf zh’Rhun einen beunruhigten Blick zu, dann wandte er sich zum Hauptmonitor, der nun die blau-weiße Welt namens Erilon zeigte. Und einen klingonischen Kreuzer, der in einem Höllentempo auf sie zuhielt. Ignorierten beide Klingonen die
Lovell
? Okagawa wusste nicht, ob er erleichtert oder beleidigt sein sollte.
„Was zur Hölle machen die da?“
Mahmud al-Khaled rannte den Korridor hinab, hielt sich den Kommunikator vor den Mund und wühlte mit der freien Hand in den Taschen seines Parkas nach seinem Phaser.
„Wir erfassen diverse Transportersignaturen, Mahmud“
, erklang Captain Okagawas besorgte Stimme.
„Tauchen Sie unter. Und tun Sie, was immer Sie müssen, um sich zu verteidigen. Wir sind unterwegs!“
„Verstanden“, bestätigte al-Khaled und hielt abrupt an. Vor ihm in dem gewundenen Tunnel glühte das Licht der ersten Transporterstrahlen auf. Er erkannte sofort, dass sie keinem Sternenflottentransporter entstammen konnten, den er je benutzt hatte.
„Alarm, Eindringlinge!“, rief er laut, und seine Stimme hallte von den Wänden des Tunnels wider. Dann waren die sechs feuerroten Energiestrahlen da, keine zehn Meter vor ihm formten sie sich zu humanoiden Gestalten, die doch viel zu groß und muskulös waren, um Menschen zu sein. Al-Khaled hörte, dass andere Mitglieder des Außenteams seine Warnung wiederholten, sah, wie die Formen Substanz gewannen. Es waren klingonische Krieger, und jeder von ihnen trug eine Disruptorwaffe.
Al-Khaled hob den Phaser und wartete bis zum Ende des Transportvorgangs. Dann drückte er ab.
Der blaue Strahl schoss durch den Raum und traf den vordersten der klingonischen Gruppe mitten auf der Brust. Unter der Wucht des Angriffs kam der Krieger ins Stolpern, krümmte sich und fiel schließlich bewusstlos auf den staubigen Tunnelboden. Al-Khaled feuerte erneut und lief den Weg, den er gekommen war, rückwärts zurück, während die fünf verbliebenen Gegner ihre Waffen auf ihn richteten. Sein zweiter Schuss verfehlte das Ziel und schlug hinter einem der Klingonen in die Wand.
Sie sahen ihn – und sie schossen sofort. Disruptorfeuer erfüllte den Tunnel; al-Khaled warf sich hinter eine Kurve, fand kurzzeitig Deckung und geriet aus dem Sichtfeld seiner Gegner. Er musste weiter. Den Kommunikator noch immer in der Hand, betätigte er eine Taste auf dem Gerät und hielt ihn sich abermals vor den Mund. „Al-Khaled an
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