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Star Trek - Vanguard 04 - Offene Geheimnisse

Star Trek - Vanguard 04 - Offene Geheimnisse

Titel: Star Trek - Vanguard 04 - Offene Geheimnisse Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dayton Ward
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ich für eine besondere Gelegenheit aufbewahrt habe.“
    Mit einem Schulterblick zu seinen zwei Bewachern sagte Reyes: „Ich bin mir ziemlich sicher, dass ich während meines Hausarrestes keine wilden Partys schmeißen darf.“
    „Gibt’s etwa eine bessere Zeit dafür?“, fragte Fisher. „Keine Sorge. Wir haben bereits Admiral Moratinos Okay für einen einstündigen Besuch heute Abend eingeholt. Vorausgesetzt, du willst überhaupt Gesellschaft.“
    Gemeinsam gingen sie den Flur hinab zu den Turboliften. „Ist das wirklich eine gute Idee?“, setzte Reyes erneut an. „Klingt wie die Sorte Aktion, die man einem zum Tode Verurteilten an seinem letzten Abend gewährt.“
    „Vergessen Sie diese negativen Gedanken, Diego“, sagte Jetanien mit mehr als einem kleinen Tadel in der Stimme. „Captain Desai hat sich bisher höchst vorbildlich geschlagen. Ich habe keinen Zweifel, dass sie brillieren wird, sobald die Verteidigung am Zug ist.“
    Desai sah den Chelonen über ihre Schulter fragend an. „Woher wollen Sie wissen, wie ich mich schlage? Ich habe Sie nicht im Gerichtssaal gesehen.“
    „Meine Liebe, ich weiß alles“, antwortete Jetanien. „Zum Beispiel, dass es nur sehr wenige Personen gibt, deren Wissen über die Situation hier in der Taurus-Region ausreicht, um diese Station zu leiten und ihre Mission zu überwachen. Diego ist einer davon.“ Zu Reyes gewandt, fügte er hinzu: „Ich glaube fest daran, dass Sie bei jeglichem Erfolg, den wir hier draußen zu erreichen hoffen, eine signifikante Rolle spielen werden.“
    Reyes war es unangenehm, diesen Gedanken weiterzuverfolgen, also wechselte er das Thema. „Wie ich höre, haben Sie alle Hände voll zu tun“, sagte er und sah den Botschafter an. Dann nickte er zu den Klauen seines Freundes. „Oder wie auch immer Sie diese Dinger nennen.“
    Jetaniens Klicklaute hallten im Gang wieder. „In der Tat. Die letzten Wochen waren für Personen meines Berufes nicht gerade leicht. Die Klingonen sind überall, wie es scheint, und natürlich erweisen sich die Tholianer als höchst unkooperativ.“
    Reyes schüttelte den Kopf. „Ich weiß nicht, wie Sie das machen, Jetanien.“
    „Was meinen Sie?“, fragte der Botschafter.
    „So viele Bälle gleichzeitig in der Luft zu halten. Sie sind ein beeindruckender Jongleur, wissen Sie das?“ Jetaniens Talent zum Multitasking hatte ihn immer schon beeindruckt. Insbesondere im Bereich der interplanetaren Politik war der Botschafter versiert, doch die jüngsten Entwicklungen forderten auch von ihm das Äußerste. Wenn alle miteinander zurechtkamen, war Diplomatie ein leichtes Spiel. Doch zerbrach das Bild der heilen Welt, änderten sich die Voraussetzungen grundlegend. „Sie versuchen das Unmögliche möglich zu machen“, sagte der Commodore, „und es macht Spaß, Ihnen dabei zuzusehen.“
    „Hey, ich versuche das Gleiche!“ Lächelnd boxte Desai ihm gegen den Arm.
    Reyes nickte. „Dir sehe ich auch gerne zu.“
    Sie erreichten die fünf Turbolifts am Ende des Ganges. Jetanien und Fisher traten zur Seite, während Reyes, Desai und die Wachen eine der leerstehenden Kabinen betraten. An der Schwelle hielt Reyes inne und drehte sich noch einmal zu seinen Freunden um. „Hört mal. Ich glaube, ich könnte diesen Besuch gut vertragen.“ Es war das erste Mal seit seiner Verhaftung, dass er um jemandes Gesellschaft bat. Selbst seine Vorbereitungsgespräche mit Desai hatten allein auf ihre Bitte hin stattgefunden. „Eine kleine Abwechslung tut mir sicher gut.“
    „Na, also“, sagte Fisher und grinste. „Ich bringe meinen Scotch mit.“
    „Spezielle Alkoholika kann ich nicht versprechen“, fügte Jetanien an. „Ich besitze jedoch noch einen Bottich voll …“
    Reyes hob die Hand. „Was immer es ist, behalten Sie es für sich.“
    „Hm“, machte der Botschafter despektierlich. „Über Geschmack lässt sich bekanntermaßen redlich streiten.“
    Mit einem leisen Lachen betrat Reyes den Turbolift. „1900 Uhr. Ihr kennt die Adresse.“ Nachdem sich die Türen geschlossen und der Lift Fahrt aufgenommen hatte, drehte er sich zu Desai um.
    „Schon seltsam. Einen Moment lang hatte ich eben diese ganze Geschichte vergessen.“
    Desai lächelte. „Gut. Genau dafür sind Freunde da.“
    Während der Turbolift seinen Weg die Station hinauf fortsetzte, stand Reyes schweigend da und dachte daran, was Jetanien gerade gesagt hatte. Konnte er tatsächlich noch immer eine Rolle hier spielen? Trotz allem, was geschehen war?

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