Star Trek - Vanguard 04 - Offene Geheimnisse
der Wand. Er deutete auf die anderen Tunnel, die aus dem Vorraum führten. „Los!“
Nezrene betrat den Gang als erste, und al-Khaled blieb dicht hinter ihr. Disruptorstrahlen zischten durch die Kammer, Energieströme schlugen gegen die glatten Wände, und Schreie der Wut und Entschlossenheit drangen an sein Ohr. Als er sich umdrehte, sah er zwei Klingonen den Vorraum betreten, und schoss. Sofort gingen sie in Deckung. Aus dem Augenwinkel bemerkte er, dass Xiong in einen anderen Gang rannte und McCown ihm folgte. Ein Strahl aus roter, böswilliger Energie bahnte sich durch die Luft, brannte ein Loch in den Parka des Ensigns und bohrte sich in seinen Rücken. McCown heulte auf, stolperte über seine Füße und fiel zu Boden.
„Nein!“
Al-Khaleds Schrei zog die Aufmerksamkeit der Klingonen auf sich. Abermals hoben sie die Waffen und wandten sich dem Commander zu. Er schoss erneut, traf einen der Soldaten an der linken Schulter, riss ihn von den Füßen und warf ihn zu Boden. Sein Begleiter duckte sich, doch al-Khaled zielte erneut. Der Schuss ging vorbei, verschaffte dem Offizier aber genug Zeit, um im Gang zu verschwinden.
Er hörte, wie die verbliebenen Klingonen hinter ihn in den Tunnel strömten, aber er drehte sich nicht um. Stattdessen rannte er so schnell er konnte voraus. Er musste Nezrene einholen! Ein schrilles Piepen hallte von den Wänden wieder, und al-Khaled erkannte, dass es von seinem Kommunikator kam. Einen Augenblick später spürte er das Kribbeln des Transporterstrahls, der ihn erfasste.
Al-Khaled materialisierte in einem der Transporterräume der
Lovell
und sah das erschrockene Gesicht des diensthabenden Besatzungsmitglied vor sich, Ensign Brian O’Halloran. Jenseits der Plattform standen weitere Mitglieder des Außenteams, die zweifellos kurz vor ihm rausgebeamt worden waren. Rechts der Transporterplattform stand Nezrene, und zu seiner linken Seite lag Ensign McCown bewegungslos am Boden.
„Einen Arzt!“, rief al-Khaled und kniete neben McCown nieder. Fieberhaft suchte er den Hals des jüngeren Mannes nach einem Puls ab und versuchte, nicht zu sehr über die grauenvolle Wunde in dessen Rücken nachzudenken. Weitere Teammitglieder traten vor, boten Hilfe an, doch er ignorierte sie. Beiläufig registrierte er, dass O’Halloran über das Interkom nach Medizinern verlangte, doch es war egal. Nichts zählte mehr, außer dem Puls, den al-Khaled so verzweifelt suchte.
Und nicht fand.
„Brücke an Transporterräume!“
, erschall Captain Okagawas Stimme über das Interkom.
„Haben wir alle oder nicht?“
Al-Khaled starrte auf den reglosen Körper Ensign McCowns und kämpfte gegen den Zorn an, der in ihm aufzusteigen drohte. „O’Halloran!“, brüllte er. „Was passiert gerade?“
„Die Klingonen verschwinden aus dem Orbit“, antwortete der Ensign. „Ohne auch nur einmal auf uns geschossen zu haben.“ Abermals beugte er sich über seine Konsole und aktivierte das Interkom. „Brücke, hier ist Transporterraum zwei. Ich habe acht Personen. Sechs Offiziere, die Tholianerin und einen Verletzten.“
Aus dem Lautsprecher kam der Bericht eines anderen.
„Hier Transporterraum eins. Wir haben neun. Nur einer hat Verletzungen, aber keine schwerwiegenden.“
„Das sind nur siebzehn“
, dröhnte Okagawas Stimme.
„Wer fehlt?“
Al-Khaled sah sich im Transporterraum um. Er wusste die Antwort schon, bevor er die Frage stellte. „Wo ist Xiong? Als ich heraufgebeamt wurde, war er in meiner Nähe.“
Augenblicklich kam die Antwort aus Transporterraum eins.
„Nicht in unserer Gruppe, Sir.“
„Verdammte Scheiße!“, rief al-Khaled, sprang auf und bahnte sich einen Weg zur Konsole, wo er O’Halloran einfach beiseite schob und auf das Interkom schlug. „
Lovell
an Lieutenant Xiong. Melden Sie sich, Xiong.“ Eine Antwort blieb aus, dennoch wiederholte er den Ruf, während er den Transporter neu einstellte und auf und unter Erilons Planetenoberfläche nach Lebenszeichen scannte. Ergebnislos. Al-Khaled begann zu schwitzen; er riss sich den Parka vom Körper, warf ihn zu Boden und arbeitete weiter an der Konsole. „Brücke, ich kann Xiongs Kommunikator nicht erfassen. Scannen Sie nach ihm?“ Es dauerte beinahe fünfzehn Sekunden, bis Wissenschaftsoffizier Xavs Antwort kam. Und mit ihr die Worte, die al-Khaled nicht hören wollte.
„Wir erfassen nirgendwo menschliche Lebenszeichen, Commander. Er ist entweder tot oder nicht mehr da unten.“
Kapitel 37
Es war zu heiß, als dass man
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