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Star Trek - Vanguard 04 - Offene Geheimnisse

Star Trek - Vanguard 04 - Offene Geheimnisse

Titel: Star Trek - Vanguard 04 - Offene Geheimnisse Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dayton Ward
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Gesicht von Ming Xiong auf dem Computerterminal ihres Quartiers. Er wirkte mehr als nur dünn und hatte sichtliche Wunden im Gesicht, doch schien er alles in allem recht fit, und dafür war sie dankbar. „Sie sehen ziemlich gut aus, wenn man bedenkt …“
    Xiong nickte. „Und es geht mir noch besser, als ich aussehe. Nichts, was ein paar Mützen Schlaf in einem ordentlichen Bett nicht heilen könnten. Und ein paar Mahlzeiten, die nicht aus der klingonischen Küche stammen.“
    Ein Lächeln umspielte seine Züge. „Wissen Sie, als ich zur Sternenflotte ging, hatte ich nicht unbedingt diese Karriere im Sinn.“
    Marcus musste lachen. „Wie bitte? Wollen Sie etwa zugeben, dass sie das Gesülze über die Erforschung fremder Welten beeindruckt hat – oder was immer an den Wänden der Sternenflottenakademie auch eingraviert ist?“
    „Schuldig“, antwortete Xiong und lächelte ebenfalls. „Vergeben Sie mir. Damals war ich ein hoffnungsloser Idealist.“
    „Und jetzt?“
    Xiong zögerte, bevor er antwortete, und sein Gesichtsausdruck wandelte sich. „Ich weiß es nicht.“ Er blickte sich in dem kleinen Raum um, der, wie Marcus vermutete, sein Quartier auf der
Endeavour
war. „Es ist so viel passiert, seit wir hiermit begonnen haben. Selbst als ich meinen Befehl für Vanguard bekam, hätte ich nie gedacht, was sich daraus entwickeln würde. Was mich antrieb, war das Potenzial, der Entdeckungsgeist. Nicht nur für uns, sondern für alle.“ Er schüttelte den Kopf. „Aber schauen Sie nur, wo wir gelandet sind. Alles ist so verdreht und falsch. Niemand schert sich um den wissenschaftlichen Wert unserer Entdeckungen. Es geht einzig um Macht und die Frage, wer sie als erster in die Finger bekommt.“ Nun blickte er sie direkt an. „Und noch schlimmer: Ich spiele das Spiel auch noch mit. Alles, was wir im Moment tun, dreht sich darum, es vor den Klingonen zu tun. Und das, was ich glaube oder wünsche, ist dabei nicht relevant.“
    „Verlieren Sie Ihren Glauben nicht aus den Augen, Ming“, sagte Marcus. Sie konnte die Gefühle des Mannes nachvollziehen. „Auch ich bevorzuge eine Wissenschaft der noblen Ziele, aber die Sternenflotte ist hier nicht der Bösewicht. Als wir hierher kamen, wussten wir doch beide, dass es genauso sehr um unser Wissen, um die Shedai und das Meta-Genom ging, wie darum, dem Feind keine Waffe in die Hände fallen zu lassen. Und so wird es auch bleiben, bis jeder in der Galaxis mit jedem auszukommen gelernt hat.“
    Xiong seufzte. „Ich weiß. Aber das bedeutet nicht, dass es mir gefallen muss. Genauso wie mir nicht gefällt, was all das aus mir gemacht hat.“
    „Sie sollten stolz auf sich sein, Ming“, sagte Marcus. „Nachdem Admiral Nogura die Berichte von Captain Khatami und mir gelesen hatte, konnte er Sie gar nicht hoch genug loben. Was Sie während ihrer Gefangenschaft erreicht haben, ist schlicht unfassbar.“
    Sie dachte an all das, was dieser Mann in den letzten Monaten hatte ertragen müssen, und musste bewundernd den Kopf schütteln. Es sprach für Xiongs Charakter, dass er den Umständen getrotzt und nicht nur überlebt, sondern auch seine Mission ausgeführt hatte, so gut er es konnte. In seiner Gefangenschaft hatte er unschätzbare Entdeckungen gemacht und sie gleichzeitig vor seinen Feinden geheim gehalten.
    „Ich hatte Hilfe“, sagte Xiong. „Ohne Tasthene hätte ich das nicht geschafft.“ Dann hielt er inne, blickte zu Boden. „Ich wünschte nur, ich hätte ihm helfen können.“
    „Sie haben sicher alles getan, was Sie konnten“, entgegnete Marcus und hoffte, die Worte würden Xiong nicht so hohl erscheinen wie ihr. „Soweit es mich betrifft, war seine Hilfe nicht vergebens.“ Sie sah, wie Xiong sich die Augen rieb und ein Gähnen unterdrückte. „Ming, warum schlafen Sie nicht eine Runde? Wenn Sie wieder auf der Station sind, haben wir jede Menge Zeit zum Reden. Außerdem werden Sie die Pause brauchen. Dank Ihnen und Tasthene haben wir nämlich jede Menge Arbeit vor uns. Unzählige neue Ansätze.“
    „Das ist ein Argument, Doktor“, sagte der Lieutenant sichtlich erleichtert. „Danke. Wir sprechen uns bald. Xiong Ende.“
    Der Bildschirm wurde schwarz, und Marcus war wieder allein mit ihren Berichten und Akten, von denen einige erst nach ihrer ersten Unterhaltung mit dem frisch befreiten Xiong entstanden waren. Nach allem, was der Archäologie- und Anthropologieoffizier berichtet hatte, während er mit der
Endeavour
auf dem Rückweg nach Vanguard war,

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