Star Trek - Vanguard 04 - Offene Geheimnisse
nickte er. „Sie hat Recht. Überall auf dem Planeten kommt es zu enormem Energieaufbau. Es sind die fremden Systeme, Captain.“
„Wie im Namen von
Fek’lhr
kann das sein?“, fragte Komoraq.
Dann – in einer einzigen, kranken Sekunde – begriff er.
„Alarmieren Sie den Transporterraum!“, brüllte er und deutete auf Kalorg. „Schaffen Sie sie da raus!“
Verachtung. Chaos. Furcht. Zerstörung.
Die Gedanken hallten im Bewusstsein der Shedai-Wanderin wider, während sie aus der Leere trat und auf die üppige Welt niederging. Die Reise hatte sie geschwächt, und dennoch spürte sie die Anwesenheit der
Telinaruul
– auf dieser Welt, die einst von Shedai beherrscht worden war. Mit einigen Ranken ihres Bewusstseins nahm sie Anzeichen primitiven Lebens wahr, das vor langer Zeit von den Schöpfern erschaffen worden war und sich seitdem hier entwickelte. Diese vorzeitlichen Kinder waren noch Äonen davon entfernt, sich in etwas zu entwickeln, das für die Shedai Relevanz haben könnte. Doch die arrogante Einmischung der Unwürdigen hatte ihre Existenz besudelt. Die
Telinaruul
stolperten von einem Planeten zum anderen, mehr konnten sie nicht. Und sie verunreinigten alles, mit dem sie in Kontakt kamen.
Die Wanderin wusste, dass es nur ein paar Vertreter dieses Ungeziefers auf dem Planeten gab, dazu noch einige mehr in dessen unmittelbarer Nähe. In einem albernen Schiff, mit dessen Hilfe sie zwischen den Sternen reisten. Dennoch spürte sie die Auswirkungen ihrer Gegenwart, wie auf den anderen Welten, auf denen sie ihnen begegnet war. Abermals hatten sie Grenzen überschritten und sich in Gegenden gewagt, in die sie nicht gehörten. Jetzt und immerdar. Selbst in ihrem geschwächten Zustand war es für die Wanderin kein Aufwand, sie auszulöschen. Nicht die
Telinaruul
hatten sie herkommen lassen. Die Wanderin hatte damit gerechnet, dass sie hier einen Weg gefunden hatten, die Macht der Shedai für ihre eigenen Zwecke zu nutzen.
Nein, es war die Stimme aus einer der Verbindungen gewesen, jene furchtbare, unerklärliche Stimme. Doch was immer sie über die weite Strecke zwischen den Sternen hergerufen hatte, war nicht länger da. Die Wanderin untersuchte die verlassenen Mechanismen, die vor Äonen von den Shedai zurückgelassen worden waren, und fand nur noch einen vergehenden Rest der Stimme. Wenn sie von hier gekommen war, wie war ihr dann die Flucht gelungen? Soweit die Wanderin wusste, besaß sie allein die Fähigkeit, sich ohne die Hilfe der Verbindungen zwischen den Sternen zu bewegen. Handelte es sich um ein Geheimnis der Schöpfer? Und wenn, warum hatten sie dieses Wissen für sich behalten?
Selbst in den Überbleibseln der unidentifizierten Präsenz, deren böswillige Absichten unmissverständlich zu spüren waren und auf allem klebten, das sie berührt hatte, war so viel düstere Vorahnung, dass die Wanderin in ihrem Innersten erzitterte. Sie verspürte ein Grauen, das nahezu greifbar war und aus den Untiefen der Schwärze nach ihr griff, als suche es nach …
etwas
.
Die Wanderin wusste, was sie zu tun hatte, und sie spürte, dass der Planet ihren Befehlen gehorchte. Was immer diese Präsenz auch sein mochte, war sie doch unvergleichlich böse, übler noch als der Widersacher. Sie musste um jeden Preis vernichtet werden, und mit ihr alles, was sie berührt hatte.
Und das reinigende Feuer begann nun. Hier.
Kapitel 58
„Wir drei müssen aufhören, uns so zu treffen“, sagte Nogura, als er sein Büro betrat und dort Botschafter Jetanien und Commander Cooper wartend vorfand. „Die Leute reden schon.“
Wie üblich trug der Botschafter seine Amtsroben. „Danke, dass Sie mich so spät am Abend noch empfangen, Admiral.“
Nogura hob die Schultern, umrundete seine Besucher und ging zur Nahrungsluke in der hinteren Wand. „Ich hatte ohnehin erst seit ein oder zwei Stunden geschlafen. Aber wenn wir so weitermachen wollen, sollten wir zumindest Poker oder so was spielen.“ Er griff nach einer der Datenkarten auf der kleinen Ablage neben der Nahrungsluke, wählte eine aus und schob sie in das Lesegerät der Einheit. Dann gab er einen Befehl ein, und als die Luke einen Moment später aufging, stand da eine Tasse voll dampfenden Kaffees auf einem Unterteller. Nogura blickte über seine Schulter und deutete seinem Ersten Offizier, auf einem der Stühle vor seinem Tisch Platz zu nehmen. „Ich vermute, Sie sind auch so eine Nachteule in Ausbildung, Commander?“
„Das gehört gewissermaßen zum Beruf,
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