Star Trek - Vanguard 04 - Offene Geheimnisse
M’Benga und nahm Platz.
„Aber müssen wir T’Prynn nach Vulkan befördern?“, fragte Cooper. „Ist das überhaupt ungefährlich? Warum kann dieser Sobon nicht zu uns kommen?“ Bevor M’Benga antworten konnte, hob der amtierende Commander die Hand. „Moment, lassen Sie mich raten: Da er so etwas wie ein Mönch ist, hat er der Raumfahrt abgeschworen.“
„Das kommt in etwa hin“, bestätigte M’Benga. Er hatte Sobon diesen Vorschlag bereits unterbreitet, und der vulkanische Heiler hatte sofort abgelehnt.
„Und was ist mit dieser speziellen Gedankenverschmelzung, oder was immer es auch ist?“, fragte Fisher. „Wissen wir etwas darüber?“
M’Benga schüttelte den Kopf. „Ich habe jede Datenbank durchforstet, die ich finden konnte – darunter auch ein oder zwei auf Vulkan, von denen Außenweltler gar nichts wissen sollten –, und nichts gefunden. Sobon hat mir natürlich auch nichts verraten, nicht einmal ihren Namen. Er sagt, seines Wissens sei sie seit Jahrhunderten nicht mehr durchgeführt worden und er kenne sie nur, weil er vierzig Jahre Zeit hatte, die restliche wissenschaftliche und medizinische Gemeinschaft auf Vulkan zu verärgern. Es scheint ihm eine große Genugtuung zu sein, Theorien und Abhandlungen über die Vorteile obskurer holistischer Behandlungsmethoden zu recherchieren, von denen die meisten etwa zehn Minuten, nachdem Surak begann, sich einen Namen zu machen, fallen gelassen wurden. Der Großteil der Wissenschaftsakademie hält Sobon für eine Art Ärgernis.“
„Je mehr ich über den Typen erfahre“, sagte Fisher, „desto mehr mag ich ihn.“
„Sie wollen also nach Vulkan reisen“, sagte Cooper, dann warf er Fisher einen Blick zu. „Ist das okay für Sie?“
„Klingt, als wäre es ein lohnenswertes Experiment“, antwortete der leitende Mediziner der Station. Grinsend und M’Benga beobachtend, fügte er hinzu: „Es sieht ja nicht so aus, als bekäme ich einen Ersatz, dank dessen ich mich in absehbarer Zeit zur Ruhe setzen kann, oder?“
„Nicht, wenn ich’s verhindern kann“, antwortete M’Benga und gab das Lächeln zurück. Vor einigen Monaten hatte er sich um eine Versetzung in den Schiffsdienst beworben, doch musste die Sternenflotte den Antrag noch bewilligen oder ablehnen. Soweit er wusste, bearbeiteten die Personaler auf der Erde seine Bewerbung gerade, allerdings war es schwer, einen Posten als Mediziner auf einem Raumschiff zu bekommen – insbesondere auf einem mit langjähriger Forschungsmission. Das Hospital auf Vanguard gehörte zu den führenden Einrichtungen seiner Art, aber es befand sich mitten in einer Raumstation. M’Benga wollte raus in die Galaxis und nicht abwarten, ob diese zu ihm kam. Deswegen hatte er sich überhaupt erst der Sternenflotte angeschlossen.
Cooper betrachtete Fisher und ließ ein gespieltes Seufzen hören. „Ein Ersatz für Sie. Das ist ein weiterer Posten auf meiner Liste der Dinge, die ich erledigen muss, bevor ich sterbe – was meinem Kalender zufolge übrigens irgendwann nächsten Donnerstag geschieht.“
„Wie lange dauert es eigentlich noch, bis
Ihr
Nachfolger eintrifft?“, fragte Fisher.
Cooper hob die Schultern. „Ist angeblich unterwegs und soll in ein paar Wochen hier sein. Bisher weiß ich nicht einmal, um wen es sich handelt. Ich kann Ihnen nur sagen, dass er oder sie Flaggoffizier ist. Insbesondere in Tagen wie diesen pflegt die Sternenflotte nicht, die Reiserouten ihrer Commodores und Admirals publik zu machen.“ Er hob die Hand, strich sich über den Nasenrücken, und M’Benga bemerkte dunkle Ringe unter den Augen des Commanders. Cooper galt als fähiger Offizier, hatte sich in den vergangenen Wochen aber eine große Verantwortung aufgebürdet. Er war nach Vanguard gekommen, um langfristig zu lernen, Reyes im Notfall ersetzen zu können. Doch dann war der Commodore plötzlich seines Postens enthoben worden, und das hatte Cooper am härtesten getroffen. Der Commander hatte sich der Herausforderung gestellt, und zwar mit all dem Geschick und der Professionalität, die Reyes bei der Auswahl seines Ersten Offiziers in dem jungen Mann gesehen hatte.
„Treffen Sie alle notwendigen Vorbereitungen“, sagte er zu M’Benga.
„Um ehrlich zu sein, weiß ich nicht, ob ich Ihnen Glück wünschen soll“, sagte Fisher. „Wenn Sie Erfolg haben und T’Prynn sich von … was auch immer ihr fehlt erholt, wird die Sternenflotte sie bei nächstbester Gelegenheit vor ein Militärgericht zerren.“
M’Benga
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