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Star Trek - Vanguard 04 - Offene Geheimnisse

Star Trek - Vanguard 04 - Offene Geheimnisse

Titel: Star Trek - Vanguard 04 - Offene Geheimnisse Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dayton Ward
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darstellte. Sie drohten, die schwindenden Reste des Lebens zu zerquetschen, an das sie sich klammerte.
    Ohne die Führung und Unterstützung der Verbindung, hatte es sie nahezu alle Kraft gekostet, die sie in ihrem Exil auf dem abgelegenen Mond sammeln konnte, um überhaupt so weit zu gelangen. Zu diesem Planeten zu reisen, hätte einfach sein sollen – zumindest gemessen an den Standards, die sie gewohnt war. Kaum mehr als eine Übung, welche ein Mentor einem Kind gab, um es in der Beherrschung der Mächte der Shedai zu unterrichten. Doch stattdessen hatte es ihre Kräfte nahezu aufgebraucht. Körperlos und schwach trieb sie in der Leere zwischen den Sternen.
    Sie sah sich um und suchte ihr Gedächtnis nach Informationen über die Welt ab, die sie nun Heimat nennen würde. Zumindest so lange, bis sie stark genug geworden war, eine weitere Reise zu versuchen. Wie der Mond, den sie verlassen hatte, war auch der Planet unbewohnt, wenngleich aus anderen Gründen. Die Wanderin erblickte Reste der Kultur, die dort einst existiert hatte. Am Horizont erstreckten sich die Ruinen einer großen Stadt in alle Richtungen. Wenn sie ihre Erinnerung nicht trog, zerfielen die Gebäude und technologischen Einrichtungen bereits seit Äonen, einsam und verlassen. Der Himmel über ihr war schwarz und glänzend, auch wenn er und die Sterne in ihrer Sicht dank der großen roten Sonne, die die Szene dominierte, eine leicht rötliche Färbung hatten. Die Atmosphäre des Planeten war verbrannt, Opfer eines nahegelegenen Sterns, der zur Nova geworden war. Vermutlich hatte dieses Ereignis auch die Bevölkerung dieser Welt augenblicklich ausgelöscht.
    Es dauerte ein wenig, doch schon bald kamen ihr die Geschichten wieder in den Sinn. Einst hatte ein großes Imperium diesen Planeten besessen – Tkon, wie sich die Wanderin nun erinnerte. Es war längst vergangen, doch damals hatte sich sein Einfluss über einen großen Sektor des Alls erstreckt. Den Legenden zufolge waren die Tkon eines der wenigen Völker gewesen, die sich jedem Versuch, sie zu erobern, erfolgreich widersetzen konnten – auch dem Willen der Shedai. Sie galten als ein äußerst würdiger Gegner und hätten die Shedai möglicherweise als die diesen Bereich der Galaxis dominierende Spezies abgelöst, wenn sie die Katastrophe überlebt hätten, die ihre Heimatwelt befallen hatte. Es gab zwar Geschichten, laut derer einige erbärmliche Schatten des einstmals so mächtigen Tkon-Volkes noch immer im All verteilt existierten, doch würde ihr Imperium niemals mehr auferstehen.
    Die Shedai aber kehrten zurück, das wusste die Wanderin. Der Zeitpunkt blieb so ungewiss wie die Art ihres Auftauchens, doch bestand kein Zweifel daran, dass sie abermals kommen würden, um ihren Anspruch als rechtmäßige Herrscher geltend zu machen.
    Ob die Shedai dieser Autorität aber noch würdig waren, war eine andere Frage, die nach Antwort verlangte. Immerhin hatte sich die Galaxis während ihres Schlafes verändert, entwickelt. Waren die entstandenen Zivilisationen willens, sich den Shedai zu unterwerfen? Die Wanderin hatte seit ihrem Erwachen genug gesehen, um das als unwahrscheinlich einzustufen. Zwar war ihre Loyalität gegenüber den Benannten ungebrochen, doch hatte sie gelernt, die Annahme anzuzweifeln, alles Leben existiere zum Dienst an den Shedai. Sie wusste von der Gefahr, die in dieser Denkweise lag. Wenn die
Serrataal
zurückkehrten, würden sie sie nicht gutheißen. Dennoch setzten sich die Gedanken in ihrem Kopf fest, und sie verlangten nach Antworten.
    Irgendetwas beanspruchte ihre Aufmerksamkeit. Die Wanderin schob die ehrlosen Anwandlungen beiseite. Da war eine Präsenz, fern und schwach, aber vorhanden. Und sie rief über die Leere hinweg.
    Der Widersacher. Mein Feind bewegt sich frei, genau wie ich
.
    Die Wanderin nutzte den Rest der Energie, die sie so unermüdlich gesammelt hatte, und schob weit entfernte Sterne zur Seite, um ihren Gegner zu suchen. Ihr Geist erzitterte unter dem flüchtigen Kontakt, und in jenem Moment wusste sie, dass der Widersacher getan hatte, was sie befürchtete und wovor die Schöpferin sie alle gewarnt hatte. Betrug und Täuschung waren sein Metier, und er beherrschte es mit äußerster Effektivität. Er hatte die Benannten und ihren Schlüssel zur Macht aus dieser Ebene des Raumes entfernt – unter dem Vorwand, die Shedai in eine sich entwickelnde Galaxis zu locken. Und jetzt war er frei, seine wahren Pläne zu verfolgen. Welche das auch sein

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