Star Trek - Vanguard 05 - Vor dem Fall
Zentrale wurde mit dem dunkelgrünen Gesicht des berüchtigten orionischen Verbrecherkönigs ausgefüllt. Er ließ ein Lächeln aus makellos weißen Zähnen aufblitzen.
„Admiral“
, sagte er.
„Es besteht keine Notwendigkeit, Waffen auf mein Schiff zu richten. Unsere Schilde sind unten und unsere Waffen nicht geladen. Wir kommen in Frieden.“
„Sie hätten überhaupt nicht kommen sollen“, sagte Nogura. „Ich habe Sie davor gewarnt, was passieren würde, wenn Sie Ihre mobile Verbrecherhochburg wieder zurück in meinen Zuständigkeitsbereich bringen.“
Ganz hob seine breiten Hände in einer Geste gespielter Kapitulation.
„Greifen Sie doch nicht auf Drohungen zurück, wenn ich mir die Mühe mache, Ihnen ein Friedensangebot zu unterbreiten.“
Interessiert hob Nogura eine Augenbraue. „Und wie soll das aussehen?“
Der stämmige Orione gestikulierte in Richtung von jemandem außerhalb des Schirms. Er beugte sich nach rechts aus dem Bild und als er sich zurücklehnte, hatte er etwas in der Hand.
Es war ein vollkommen durchsichtiger, zwölfseitiger Kristall von der Größe eines menschlichen Schädels. Er war identisch mit dem Mirdonyae-Artefakt, außer dass er leer zu sein schien.
„Ich glaube, dass Sie so eines bereits haben“
, sagte Ganz.
„Aber mir ist zu Ohren gekommen, dass Sie Interesse daran haben, ein weiteres zu besitzen.“
Nogura war so außer sich vor Wut, dass er sich kaum bewegen konnte. Als er zu sprechen versuchte, fühlte sich sein Kiefer an, als ob er verdrahtet wäre. Während er sich bemühte, seine Fassung wiederzuerlangen, fragte er in einem angespannten, leisen Tonfall: „Woher haben Sie das?“ Seine Frage ließ Ganz’ Grinsen noch breiter werden.
„Das“
, sagte der Verbrecherkönig,
„klingt wie eine Einladung, um über die Rückkehr meines Schiffes zu einem Andockplatz auf Ihrer Raumstation zu verhandeln.“
„Auf keinen Fall“, sagte Nogura. „Ich werde mir von Ihnen keine Bedingungen diktieren lassen, Mister Ganz. Wenn Sie über eine finanzielle Entschädigung für Ihren Fund sprechen möchten, in Ordnung. Aber wenn Sie glauben, dass Ihnen dieser Steinbrocken irgendeinen Freibrief gibt, um ...“
„Herrgott nochmal!“
, murrte jemand auf Ganz’ Schiff, der sich seinen Weg neben den Orioner ins Bild kämpfte. Der Winkel der Übertragung stellte sich auf das neue visuelle Objekt ein, und Noguras Mund klappte auf, als er sah, wer da neben Ganz stand.
Diego Reyes blickte Nogura finster an und sagte über die Komm-Verbindung:
„Er weiß bereits, dass Sie Befehl haben, um jeden Preis alles in Ihren Besitz zu bringen, das mit den Shedai zu tun hat. Also hören Sie mit dem Mist auf und machen Sie mit ihm endlich einen Handel.“
Nogura überspielte seine Überraschung mit einem dünnen, angespannten Lächeln. „Nun“, sagte er zu Reyes, „das macht die Sache natürlich interessanter.“
Dann hörte er, wie Lieutenant Jackson Captain Desai zuflüsterte: „Ich glaube, du schuldest mir ein Abendessen.“
Kapitel 59
Ming Xiong setzte das zweite Artefakt auf eine neue achteckige Anschlussstelle im Inneren der zentralen Experimentenkammer der Gruft. Selbst durch die Handschuhe seines Schutzanzuges spürte er die eisige Kälte des Kristallpolyeders.
„Halten Sie sich bereit, die baryonische Matrix dazu zu schalten“
, sagte er zu Doktor Marcus, die sich mit ihm in der Kammer befand und ebenfalls einen hellgelben Schutzanzug trug. Ihre Stimmen klangen durch die Lautsprecher ihrer Anzüge dumpf und mechanisch.
Sie überprüfte die Verbindungen des neuen Anschlusses an die Konsolen des Labors und zeigte dann mit einem Daumen nach oben.
„Alles bereit.“
Er überprüfte die Messungen auf der Kommandokonsole für den Anschluss des zweiten Artefakts.
„Sieht bis jetzt gut aus“
, sagte er.
„Dann wollen wir mal das Chronitonenmessgerät anschließen.“
Obwohl er versuchte, sich auf die Prüfliste ihrer Aufgaben zu konzentrieren, spürte er zwei Dutzend Paar Augen auf sich und Marcus gerichtet, während sie arbeiteten. Die Anlieferung des leeren Artefaktzwillings – durch einen tholianischen Exilanten namens Ezthene, der mit Ganz hergekommen war – hatte das Labor in eine Gerüchteküche verwandelt. Xiong konnte sich dem Gerede kaum entziehen; er wartete nur auf den richtigen Augenblick, um Doktor Marcus zu fragen, was sie gehört hatte.
Dieser Moment schien eine ebenso gute Möglichkeit zu sein wie jeder andere.
„Ist es wahr, dass sich Diego Reyes
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