Star Trek - Vanguard 05 - Vor dem Fall
runzelte die Stirn, nickte aber auf die Verbesserung hin. „Sie haben vermutlich recht.“
„Darüber hinaus“, fügte sie hinzu, „sollten Sie im Hinterkopf behalten, dass ich mich derzeit auf der Flucht vor der Militärgerichtsbarkeit der Sternenflotte befinde und dass Sie ein Föderationsbürger sind, der mich auf der Flucht vor dem Gewahrsam unterstützt hat.“
„Hab’s kapiert“, erwiderte Pennington.
Er sah nach draußen auf den sich langsam drehenden Kosmos und verstand sie nur zu gut: hier und jetzt in der Taurus-Region war jeder ihr Feind und niemand ihr Freund.
Sie hatten nur einander.
Kapitel 21
3. Juni 2267
„Ich habe ihn festgenagelt“, sagte Lieutenant Jackson. „Direkt an die Wand.“
Rana Desai sah von dem Durcheinander aus eidesstattlichen Erklärungen, Haftbefehlen und Verteidigungsanträgen, die ihren Schreibtisch übersäten, auf und erblickte den Sicherheitschef, der im offenen Türeingang ihres Büros stand. „Sie haben bereits eine Verhaftung vorgenommen?“
„Noch besser“, sagte Jackson und betrat strahlend vor Stolz ihr Büro. Er hielt eine Datentafel hoch. „Ich habe ein unterzeichnetes Geständnis aus ihm herausbekommen.“
Desai streckte eine Hand hoch. „Einen Moment: wer ist
er
und was hat er gestanden?“
Jackson übergab Desai die Datentafel. „Petty Officer First Class Dmitri Strout hat gestanden, einen vorsätzlichen Verstoß gegen die Sicherheit der Station begangen zu haben, im Austausch gegen eine Geldsumme von einer dritten Partei.“ Er deutete auf einen der Stühle. „Darf ich?“
„Nehmen Sie Platz.“
Jackson setzte sich, während Desai den Festnahmebericht und Strouts Geständnis überflog. Es war eine lange Akte.
Sie sah zu Jackson auf. „Bitte geben Sie mir eine Zusammenfassung.“
„Gerne“, sagte er. „Wir bekamen einen anonymen Hinweis, dass Strout sich Zugang zu Daten verschafft hatte, zu denen er nicht zugelassen war. Er arbeitete in der unteren Frachtanlage, hatte meist mit Munition zu tun. Aber er kopierte ganze Frachtlisten, sowohl die von eingehenden als auch ausgehenden Schiffen, und benutzte dazu den Zugangscode seines Vorgesetzten.“
„Wie ist er daran gelangt?“
Jacksons Blick machte seine Zweifel deutlich. „Er behauptet, dass Chief Langlois unvorsichtig war und den Stimmabdruck nicht benutzt hat, aber ihre Zugangslogs zeigen, dass sie das doch getan hat. Ich halte es für wahrscheinlicher, dass ihm jemand dabei geholfen hat, in ihren Terminal einzudringen und ihren Stimmabdruck zu kopieren. Bis jetzt habe ich ihn allerdings nicht dazu bringen können, das zuzugeben.“
„Ich verstehe“, sagte Desai. „Weiter.“
„Unser Beschattungsagent wurde Zeuge, wie sich Strout Zugang zu dem Terminal in Langlois’ Büro verschafft, unter Verschluss stehende Frachtlisten auf eine Datenkarte kopiert und diese Karte in einem toten Briefkasten hinterlegt hat, der sich in einer der leerstehenden Bereiche auf Ebene sechzehn befindet. Wir haben die Datenkarte zurückgeholt, sie durch ein Exemplar voll falscher Informationen ersetzt und sie mit einer Wanze markiert. Bis jetzt hat niemand den toten Briefkasten überprüft.“
Desai schnaubte. „Mit anderen Worten: Sie wurden reingelegt.“
Jackson reagierte mit einem angespannten und leidgeprüften Lächeln. „Ja. Ich schätze, das stimmt.“ Achselzuckend sagte er: „Jedenfalls haben wir eine Durchsuchung seines Quartiers durchgeführt und Beweise dafür gefunden, dass Mister Strout nicht genehmigte Übertragungen zu dem orionischen Handelsschiff
Omari-Ekon
gesendet hat.“
Nickend sagte Desai: „Ich kenne es. Weiter.“
„Es ist uns nicht gelungen, die Verschlüsselung seiner Botschaften an die
Omari-Ekon
zu knacken, aber wir wissen, dass der Code, den er benutzt hat, keiner von unseren ist. Unsere Kontaktperson beim Geheimdienst sagt, dass die wahrscheinlichste Quelle für die Verschlüsselung Orion ist.“
Desai überflog schnell den Rest der Informationen auf der Datentafel und fragte: „Wie viele gestohlene Frachtlisten können wir hundertprozentig zu Mister Strout zurückverfolgen?“
„Mindestens ein Dutzend“, sagte Jackson. „Mehrere der Listen gehörten zu den Schiffen, die im tiefen Raum von Piraten geentert wurden, zweiundsiebzig Stunden nachdem er sich Zugang zu ihren Protokollen verschafft hat.“
So nah
, dachte Desai,
und doch so fern
.
Sie legte die Datentafel auf den Tisch. „Sie haben da einige sehr belastende Informationen zusammengestellt
Weitere Kostenlose Bücher