Star Trek - Vanguard 05 - Vor dem Fall
habe, verdiene ich es wahrscheinlich, zu sterben.“
Ein langes Schweigen senkte sich über sie. Die zwei Monde führten ihre langsame Reise über den Himmel fort. Der Wind flüsterte über den Dünen.
Pennington vergewisserte sich mit einem Seitenblick, dass T’Prynn immer noch neben ihm ging. Da war eine Frage, die ihm unter den Nägeln brannte, und er musste sie stellen.
„Warum haben Sie mich mit der falschen Story über die
Bombay
hereingelegt? War Ihnen klar, dass mich das als Journalist ruinieren würde?“
Sie neigte ihren Kopf. „Ich war mir der möglichen negativen Konsequenzen bewusst“, sagte sie. „Zu der Zeit war ich der Meinung, dass solche Schäden notwendig waren. Weil Sie den Ruf hatten, besonders kompetent und ordentlich zu sein, würde die Tatsache, dass es gelungen war, eine von Ihnen geschriebene Geschichte in Misskredit zu bringen, andere, nicht so begabte Reporter davon abhalten, die Angelegenheit weiter zu verfolgen.“
„Und Sie denken, das rechtfertigte es? Gab es nicht irgendeine andere Möglichkeit, den Rat davon zu überzeugen, nicht in den Krieg zu ziehen?“
Sie atmete tief ein und blickte auf den Horizont. „Ja.“ Nach einem Seitenblick auf ihn fügte sie hinzu: „Ich habe den leichten Weg gewählt, indem ich Sie benutzte, um meine Aufgabe voranzutreiben. Der Föderationsrat musste in Zweifel ziehen, was ansonsten eine unwiderlegbare Tatsache war: dass die Tholianer ein Schiff der Sternenflotte ohne Provokation oder triftigen Grund angegriffen und zerstört haben. Es wäre wohl möglich gewesen, sich andere Erklärungen auszudenken, aber alle hätten mehr Zeit benötigt als zur Verfügung stand, und sie hätten eine weitaus größere Anzahl von Variablen, die man hätte fälschen müssen, nach sich gezogen und dadurch das Risiko erhöht, dass unser Betrug aufgedeckt wird.“
Pennington bemühte sich, seine Wut im Zaum zu halten. „Ich verstehe.“
„Ich sage Ihnen das nicht, um zu entschuldigen, was ich getan habe“, sagte T’Prynn. „Nachdem ich so viele Unwahrheiten erzählt habe, denke ich, dass ich Ihnen einen wahrheitsgemäßen Bericht meiner Taten schulde.“ Sie neigte erneut ihren Kopf. „Mit einer Kombination aus Drohungen und Gewalt habe ich Ihren Freund Cervantes Quinn dazu gezwungen, Ihnen die falschen Beweise über die
Bombay
, die ich für Sie vorbereitet hatte, unterzuschieben. Und diese Vergehen sind tatsächlich nur die kleinsten meiner Sünden.“
Auf halbem Weg einen Sandhügel hinauf hielt sie an und Pennington blieb neben ihr stehen. Sie drehte sich zu ihm um. „Ich habe noch andere Personen in meinen Dienst gezwungen und erpresst“, sagte sie. „Ich habe unbewaffneten Personen schweren Schaden zugefügt. Ich habe stillschweigend Sabotageakte und Anschläge gegen unseren Feind geduldet, die, wenn sie enthüllt worden wären, zu einem Krieg hätten führen können. Und ich habe getötet.“
Sie wandte ihren Blick ab, während sie mit ihrem Geständnis fortfuhr. „Jahrzehntelang war ich durch Stens
Katra
unausgeglichen. Meine Logik war beeinträchtigt, und viel zu oft habe ich mich von Furcht oder Zorn leiten lassen. Als andere versucht haben, mir zu helfen, habe ich ihre Bemühungen behindert. Ich habe meine Krankenakte manipuliert, um meine Geisteskrankheit zu vertuschen.“
T’Prynn sah Pennington mit einem kühlen, ungerührten Blick an. „Die tragische Ironie meiner Situation ist, dass ich nun nicht wegen meiner abscheulichen Verbrechen gegen die persönliche Freiheit, Privatsphäre oder Staatshoheit angeklagt bin; nicht für meine Gewalttaten oder die Leben, die ich genommen habe; sondern für die relativ kleinen und eigennützigen Verbrechen, meine medizinische Akte verändert zu haben und unerlaubt abwesend zu sein. Meine größten Sünden wurden vom Sternenflottenkommando alle gebilligt.“
„Und was hat das nun damit zu tun, dass wir mitten in der Nacht durch eine Wüste laufen?“
Sie kletterte mit Pennington an ihrer Seite weiter den Abhang hinauf. „Wenn unsere Mission hier erfolgreich ist, könnte das ausreichen, um meine kürzlichen kleineren Vergehen zu sühnen und meine Karriere als Sternenflottenoffizier wiederherzustellen. Aber um meine wahren Verbrechen zu büßen ...“ Sie runzelte die Stirn. „Das wird ein Leben lang dauern.“
Pennington, der über seine eigene beschämende Geschichte nachgrübelte, erwiderte: „Ja ... ich weiß, was Sie meinen.“
Kapitel 43
Quinn musste gegen den Drang ankämpfen,
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