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Star Trek - Vanguard 06 - Enthüllungen

Star Trek - Vanguard 06 - Enthüllungen

Titel: Star Trek - Vanguard 06 - Enthüllungen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dayton Ward
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gestohlenes Schiff gesehen hatte, hätte er nicht geglaubt, dass Quinn so wagemutig sein würde, seinen Zorn auf sich zu ziehen.
    Der Nausicaaner unterbrach Ganz’ Grübelei mit einem lauten Grunzen.
»Sind wir dann fertig? Oder haben Sie einen neuen Auftrag für mich?«
    »Einen Moment, ich denke noch nach.« Er stellte die Komm-Verbindung auf Standby und sah an dem Bildschirm vorbei zu Neera, seiner Geliebten. Sie räkelte sich verführerisch auf einem Sofa. Ihr rabenschwarzes Haar fiel wild über ihre jadegrünen Schultern und verdeckte die kostbarsten Details ihres nackten Oberkörpers. »Was denkst du?«
    Sie sah ihn kalt an. »Du weißt, was ich denke.«
    »Die Situation hat sich geändert.«
    »Nein, das hat sie nicht.« Sie strich sich eine Strähne aus dem Gesicht. »Quinn hat immer noch mächtige Freunde. Der einzige Unterschied ist, dass er nun auch Zetts Schiff besitzt.«
    »Was bedeutet, dass er uns gerade ins Gesicht gespuckt hat.«
    »Dir vielleicht. Ich habe Zett nie gemocht. Bei ihm war der Ärger stets vorprogrammiert.« Sie warf Ganz einen diabolischen Blick zu. »Vielleicht hat uns Mister Quinn sogar einen Gefallen getan.«
    Ganz bemühte sich, seine Verärgerung zu unterdrücken. Auch wenn er den Boss an Bord des Handelsschiffes
Omari-Ekon
spielte, war er nicht mehr als ein Strohmann für Neera, die wahre Chefin der Organisation. Manchmal musste er sich selbst ermahnen, sich die Rolle nicht zu Kopf steigen zu lassen, damit ihn Neera nicht durch jemand Fügsameres ersetzte. »Natürlich war Zetts Vorliebe für Blutvergießen gelegentlich eine Belastung, aber er war ein loyaler Mitarbeiter und ein guter Geldeintreiber.«
    »Na und?«
    »Es wird ein schlechtes Licht auf uns werfen, dass er umgebracht wurde und wir nichts deswegen unternehmen.«
    Neera betrachtete ihn amüsiert. »Du machst dir Sorgen, dass sich unsere Söldner entbehrlich fühlen könnten?«
    »Sie sind nicht nur loyal, weil wir sie bezahlen. Sie bleiben bei uns, weil sie denken, dass wir uns hinter sie stellen, wenn es hart auf hart kommt – und sie rächen, wenn was schiefläuft. Zett war meine rechte Hand. Wenn wir diese Rechnung nicht begleichen, wird niemand, der es wert ist, mehr bereit sein, uns den Rücken zu stärken.«
    Seine Herrin erhob sich und kam mit langsamen, anmutigen Schritten auf ihn zu. »Und wenn sich die Sternenflotte dann wiederum entscheiden sollte, Mister Quinns Tod zu rächen …?«
    »Darum gebe ich den Auftrag ja an den Nausicaaner weiter.«
    Sie blieb neben ihm stehen und fuhr mit einem sorgfältig manikürten Fingernagel sein Kinn entlang. »Wenn das auf uns zurückfällt, bist du dran. Verstanden?«
    »Ja, Herrin.«
    Nachdem sie ein paar Schritte von ihm fortgegangen war, warf sie ihm noch einen düsteren Blick über die Schulter zu. »Gut.«
    Er wartete, bis sie den Raum durch ihre private Tür verlassen hatte, dann reaktivierte er den Komm-Kanal zu Kajek. »Töten Sie Quinn, aber verletzen Sie die Frau dabei nicht.«
    »Was, wenn sie ihn verteidigt?«
    »Nicht einmal dann, also suchen Sie sich den richtigen Moment aus.«
    »Wie Sie wünschen. Das kostet fünfzigtausend.«
    »Dreißig.«
    »Fünfzig. Die Hälfte im Voraus.«
    »Fünfunddreißig.«
    »Wollen Sie diesen Menschen tot oder nicht?«
    Ganz stieß ein Geräusch aus, das halb Seufzen und halb Knurren war. »Also gut. Ich transferiere jetzt gleich die erste Hälfte. Die Bank von Bolarus sollte die Transaktion innerhalb einer Stunde bestätigen.«
    Kajek nickte.
»Es war mir ein Vergnügen, Geschäfte mit Ihnen zu machen. Ich lasse es Sie wissen, wenn der Mensch tot ist.«
Er beendete die Übertragung, und der Bildschirm wurde schwarz.
    Ganz saß allein in dem schwach beleuchteten Büro und fragte sich, ob er das Attentat auf Cervantes Quinn als Ersatz für einen anderen Mord befohlen hatte, den Neera aber nicht bewilligen wollte.
    Er erhob sich und trat auf den kleinen Balkon, von dem aus er das Spielcasino der
Omari-Ekon
überblicken konnte. Unter ihm mischten sich wunderschöne Begleiter verschiedener Spezies und Geschlechter unter seine Kunden. Es handelte sich dabei größtenteils um Föderationszivilisten, die auf ihrem Weg zu Kolonieplaneten in der Taurus-Region auf der Sternenbasis 47, auch als Vanguard bekannt, haltmachten. Freudenschreie von Spielern mit Glückssträhne stachen gelegentlich aus dem gleichmäßigen Takt der synthetischen Musik heraus.
    Ganz sah auf. Durch die Kuppel aus durchsichtigem Aluminium, die als Dach des

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