Star Trek - Vanguard 06 - Enthüllungen
sollten ausreichen
.
Das Gewehr in der einen, die Munition und die Granaten in der anderen Hand, lief Quinn zur Luke und betätigte mit dem Ellbogen den Knopf zum Öffnen. Sobald die Rampe zur Hälfte ausgefahren war, benutzte er sie als Rutsche und landete knietief im Schnee. Er hatte ein Dutzend Schritte zum Rand des Vorsprungs gemacht, auf dem die
Dulcinea
stand, als das Heulen des Windes vom dröhnenden Donner eines Schiffsantriebs übertönt wurde.
Der Lärm traf Quinn so hart, dass er mit dem Gesicht voran in den Schnee fiel. Als er den Kopf wieder hob, sah er zu seiner Bestürzung drei klingonische Bird-of-Preys, die sich anschickten, auf dem gefrorenen See zwischen ihm und Bridy zu landen. Diesem Trio schlanker Kriegsschiffe folgten zwei klotzige, grau-grüne klingonische Truppenschiffe.
Quinn setzte sich wieder in Bewegung und versteckte sich in einer Felsspalte. Er stützte das Gewehr auf einem größeren Stein ab, blickte durch das Zielfernrohr und konzentrierte sich auf das Bild.
Weit unter ihm waren die Bird-of-Preys bereits auf dem gefrorenen See in der Nähe des Höhleneingangs niedergegangen, und die Truppenschiffe waren nur Sekunden von der Landung entfernt. An den Unterseiten der Kriegsschiffe fuhren breite Rampen aus und bewaffnete klingonische Truppen strömten heraus.
Quinn klappte seinen Kommunikator auf und legte ihn neben sich auf einen Felsen. »Bridy? Hörst du mich?«
»Klar und deutlich.«
»Ich werde dich nicht anlügen, Süße. Es sieht böse aus. Sehr böse.«
»Keine Beschönigungen.«
»Drei Bird-of-Preys und zwei Truppenschiffe, direkt vor deiner Haustür. Ich würde sagen, ganze zwei Kompanien und noch mal hundert als Flugbesatzung.«
»Okay. Sag es schon.«
»Bist du sicher?«
»Du hast es dir verdient.«
Er seufzte: »Ich hab’s ja gleich gewusst.«
Bridy zog vorsichtig den Sprengsatz aus ihrem Rucksack. Er wirkte schwerer als noch vor ein paar Stunden. Ein Teil von ihr konnte sich nicht vorstellen, dass sie ihren eigenen Tod in Händen hielt oder dass sie den Willen aufbringen würde, das Nötige zu tun.
Sie wollte daran glauben, dass es immer noch einen Ausweg gab, aber sie wusste, das war unmöglich. Es stand für sie und Quinn fast hundert zu eins, und er war viel zu weit weg, um mehr zu tun, als das Unausweichliche zu beobachten.
»Hör mir zu«
, sagte Quinn über den Kommunikator.
»Benutz deinen Phaser, um den Tunnel zur großen Höhle zum Einsturz zu bringen. Das wird die Klingonen verlangsamen und uns ein wenig Zeit verschaffen. Ich kann in etwa neunzig Minuten in Schussweite sein.«
»Und was dann? Eröffnest du einen Schusswechsel mit zweihundert Klingonen? Im Freien? Ohne Deckung? Bist du verrückt geworden?«
Ihrer Antwort folgten einige Sekunden Schweigen. Sie bewunderte Quinns Kampfgeist, konnte aber den Gedanken daran nicht ertragen, dass er ihr Schicksal teilen würde.
Plötzlich bedauerte sie all die Male, in denen sie ihn als selbstverständlich angesehen hatte. Alle Momente, in denen sie ihn mit Sarkasmus bedacht oder den Vorgesetzten herausgekehrt hatte, weil sie wusste, dass er es ihr durchgehen lassen würde. Erst in diesem Augenblick, als ihr klar wurde, dass sie ihn niemals wiedersehen würde, konnte sie sich selbst eingestehen, wie viel ihr dieser seltsam idealistische, schlechtgelaunte, fluchende, verrückte, mutige und gerade eben so bekehrte Säufer wirklich bedeutete.
Mit dem Umlegen eines Schalters aktivierte Bridy den Sprengsatzzünder. Ihre einzige verbliebene Entscheidung bestand darin, ob sie einen Countdown einstellen oder den Auslöser selbst drücken sollte.
Aus dem Tunnel hörte sie klingonische Stimmen.
»Okay, neuer Plan«
, sagte Quinn.
»Bring den Tunnel zum Einsturz und verschaff mir die Zeit, den Transporter der
Dulcinea
wieder zum Laufen zu bekommen. Sobald er funktioniert, schmilzt du mit deinem Phaser diese verrückte Maschine zusammen und benutzt deinen Rückholtransponder, um dich rauszubeamen.«
Ihre Finger zitterten über dem Zündknopf. »So viel Zeit haben wir nicht. Du musst sofort zurück zum Schiff, Quinn.«
»Warum? Sie haben mich noch nicht gesehen.«
Sie wischte sich eine Träne von der Wange. »Bitte! Du musst dich beeilen.«
»Bitte sag mir, dass du diese verdammte Bombe nicht mitgenommen hast.«
»Es tut mir leid.«
»Das reicht mir nicht.«
»Es gibt keinen anderen Weg.«
»Doch, den gibt es! Wir haben noch …«
»Nein, gibt es nicht. Wenn auch nur einer dieser Mistkerle mit einem
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