Star Trek - Vanguard 07 - Das Jüngste Gericht
tatsächlich einen Besuch abstattete.
Die Vulkanierin stand – gekleidet in ihre altbekannte rote Sternenflottenuniform und mit praktisch und vorschriftsmäßig hochgestecktem Haar – vor der Tür und hatte die Hände hinter dem Rücken verschränkt. »Kann ich eintreten, ohne Sie zu stören?«
»Vermutlich nicht«, antwortete Pennington und blinzelte, um trotz des durch die offene Tür hereinscheinenden Lichts etwas zu sehen. »Aber treten Sie doch bitte näher.«
T’Prynn trat gerade so weit ins Zimmer, dass sich die Türen schließen konnten. »Darf ich näher kommen?«
Zum ersten Mal seit langer Zeit lachte Pennington. »Sie sind schrecklich formell dafür, dass wir mal verheiratet waren. Gut, es war nur eine Scheinehe, auf der Sie bestanden haben, damit Sie mich ausnutzen konnten …«
»Ich würde nie davon ausgehen, dass mir unser eher merkwürdiger und kurzfristiger Ausflug in den Ehestand irgendwelche Privilegien verleihen würde. Erst recht jetzt nicht, nachdem unser Ehevertrag längst aufgelöst wurde«, erwiderte T’Prynn mit hochgezogener rechter Augenbraue.
»Natürlich nicht«, sagte Pennington, dem ihre Antwort ein Kichern entlockte. »Bitte … Kommen Sie näher. Ich verspreche, dass es nicht ansteckend ist, einen Arm zu verlieren.«
T’Prynn machte einige Schritte auf ihn zu. »Es sei denn, Sie hätten ihn aufgrund der arcturanischen Gliedmaßennekrose verloren.«
»Was, so was gibt es?« Als T’Prynn darauf nicht antwortete, verengten sich Penningtons Augen. »Moment mal, habe ich all das etwa nur überlebt, damit Sie einen Witz machen können?«
»Mir ist bewusst, dass Ihr kürzlich erlittenes Trauma Ihre Wahrnehmung beeinflusst«, sagte T’Prynn, »daher werde ich meinen Besuch nicht ausdehnen. Ich vertraue darauf, dass Sie sich gemäß Doktor Fishers Erwartungen erholen werden.«
Pennington nickte. »Es sieht ganz danach aus. So unlogisch das für Sie klingen mag, aber mein fehlender Arm tut ziemlich weh. Ansonsten scheint es mir den Umständen entsprechend gut zu gehen.«
»Großartig«, meinte T’Prynn. Nach einem Moment zog sie die rechte Hand hinter dem Rücken hervor. »Ich bin auch gekommen, um Ihnen etwas zu bringen.« Sie stellte ein schmales, silbernes Gerät auf seinen Nachttisch.
»Ah«, sagte Pennington, der das Objekt sofort erkannte. »Sie haben meinen Rekorder gefunden.«
»Das ist nicht Ihr Rekorder«, korrigierte ihn T’Prynn. »Ihr Gerät war so stark beschädigt, dass es ersetzt werden musste. Es ist mir gelungen, ein identisches Modell zu beschaffen. Sie werden feststellen, dass es all Ihre Audio-und Videodateien enthält, falls Sie sich diese noch einmal ansehen möchten.«
Erst nach einigen Sekunden dämmerte Pennington, was er gerade gehört hatte. Als ihm die Erleuchtung kam, hob er den Kopf und sah T’Prynn skeptisch an. »Augenblick mal.
Alle
? Einschließlich der Aufzeichnung von …«
»Ihre Dateien sind vollständig«, versicherte ihm T’Prynn. »Admiral Nogura war anfänglich dagegen, dass Sie die Aufzeichnungen zurückbekommen, aber ich habe ihm erklärt, dass eine traumatische Verletzung wie die Ihre zum Verlust des Kurzzeitgedächtnisses führen kann und dass Ihnen Ihre Dateien helfen können, sich wieder zu erinnern, falls Sie es wünschen, sie anzusehen.«
»Das ist durchaus möglich«, erwiderte Pennington nickend, während er das vor ihm stehende Gerät musterte. »Und was hat er über ihre journalistische Bedeutung gesagt? Ich habe einen bewaffneten Angriff orionischer Piraten auf eine Sternenflotteneinrichtung aufgezeichnet, der durch das rechtlich zweifelhafte Herausholen eines ehemaligen Sternenflottenoffiziers ausgelöst wurde, der Asyl auf geschütztem orionischem Territorium gesucht hatte. Das sind Nachrichten.«
»Mister Reyes hat sich für Sie ausgesprochen und gemeint, Sie könnten am besten einschätzen, welche Informationen den Bürgern der Föderation eher nützen, wenn sie nicht veröffentlicht werden. Er ist vermutlich Ihr größter Fürsprecher an Bord der Station.«
»Aber nicht mein einziger«, erkannte Pennington und sah von dem Rekorder zu ihr hinüber. »Vielen Dank, T’Prynn.« Er warf einen weiteren Blick auf das Gerät. »Verstehen Sie mich nicht falsch, das ist eine unglaubliche Geschichte, aber sie eignet sich nicht für die Nachrichten. Ich werde sie zusammen mit meinen anderen Vanguard-Aufzeichnungen archivieren und sie mir ansehen, wenn ich dazu bereit bin.«
Vielleicht kann ich eines Tages ein Buch
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