Star Trek - Vanguard 07 - Das Jüngste Gericht
darüber schreiben. Wenn nicht gar drei
.
»Wie Sie wünschen«, meinte T’Prynn.
Dann schwieg sie. Als die Stille sich so lange ausdehnte, dass es schon peinlich wurde, rutschte Pennington wieder auf dem Bett herum, weil er sich jetzt in mehrfacher Hinsicht unwohl fühlte. »War sonst noch was?«, fragte er schließlich.
T’Prynn schien sich ebenfalls unbehaglich zu fühlen. »Da wäre noch eine Angelegenheit. Ich bin auch gekommen, um über die Umstände zu sprechen, die zu Ihrer Verletzung geführt haben. Ihr Handeln hat Schaden von mir abgewendet, und ich … danke Ihnen, Tim.«
Ein Danke von einem Vulkanier?
Pennington konnte nicht anders, als ein seltsames Gefühl der Demut zu verspüren, als er darüber nachdachte, welche Überwindung es T’Prynn gekostet haben musste, diese Worte auszusprechen. Da er ihre Unsicherheit spürte, auch wenn sie sich die größte Mühe gab, ihr kühles, gefasstes Auftreten beizubehalten, erwiderte er: »T’Prynn, bitte. Ich habe nur getan, was jeder andere in derselben Situation ebenfalls getan hätte.«
»Sie waren sehr freundlich zu mir«, sagte T’Prynn. »Mir ist bewusst, dass das eine normale, wenngleich unlogische Angewohnheit Ihrer Spezies ist, und ich habe Sie überdies bereits mehrfach gebeten, das zu unterlassen, aber Sie bestehen dennoch darauf.«
»Ich bin eben ein Dickkopf«, stellte Pennington fest, der nach einem Weg suchte, die Spannung abzubauen, die sie beide zu spüren schienen.
T’Prynns Augenbraue zuckte erneut nach oben. »
Mister
Pennington, mit Ihrer Erlaubnis würde ich mich gern erkenntlich zeigen.«
»Mit meiner Erlaubnis?« Pennington staunte über seine eigene Frage.
Erkenntlich zeigen? Was zum Teufel will sie damit sagen?
»Ich schätze, das geht in Ordnung, aber wofür brauchen Sie meine Erlaubnis denn?«
Ohne darauf einzugehen, trat T’Prynn näher und legte die Fingerspitzen seitlich auf sein Gesicht. Pennington spürte, wie sie sanft gegen seine Schläfen und einige Stellen unter seinen Augen drückten.
»Tim Pennington«, sagte sie mit einer Stimme, die kaum mehr als ein Flüstern war, »mein Geist zu deinem Geist. Unsere Geister verschmelzen. Unsere Geister sind eins.«
»Warten Sie, was …« Erst fühlte sich Pennington unsicher angesichts dessen, was sie vorhatte, aber dann zwang er sich, ruhig zu bleiben, da er wusste, dass ihm T’Prynn nicht schaden würde. Er wollte noch weitersprechen, aber die Worte blieben ihm im Hals stecken. Dann überkam ihn eine unnatürliche Ruhe, und obwohl er ihre Worte nicht hören konnte, spürte er ihre Präsenz in seinem Geist. Etwas Warmes legte sich wie eine dicke, gemütliche Decke auf ihn, und er spürte, wie die Spannung aus seinem Körper verschwand und er von einer gewissen Euphorie übermannt wurde. T’Prynn war da, direkt außerhalb seiner Wahrnehmung. Er begriff, dass er in den ersehnten Schlaf glitt, den er zweifellos T’Prynns Gedankenverschmelzung und den von ihr dabei an sein Unterbewusstsein übertragenen passiven Anweisungen zu verdanken hatte.
Als er eindämmerte, zufrieden mit dem Zauber, mit dem ihn T’Prynn belegt hatte, um seinen überforderten Geist ebenso wie seinen Körper zu besänftigen, bemerkte er, dass sie ihm noch ein weiteres Geschenk gemacht hatte.
Der Schmerz in seinem nicht mehr vorhandenen Arm war verschwunden.
Kapitel 29
Thomas Blair stand auf der Anhöhe, von der aus er einen guten Blick auf das darunter liegende Tal hatte, und studierte die Siedlung durch seinen Feldstecher. Die Gebäude, die offensichtlich von Klingonen errichtet worden waren, schienen intakt zu sein. Er sah keine Anzeichen für einen Angriff oder eine Naturkatastrophe, die man fälschlicherweise für einen Angriff hätte halten können. Für ihn sah die Kolonie ganz normal aus.
Bis auf die Leichen natürlich. »Großer Gott«, murmelte Blair, dessen Stimme kaum lauter als ein Flüstern war. Sein Mund war trocken geworden, und er musste mehrmals schlucken, bis er wieder etwas Speichel gesammelt hatte. Er bewegte den Feldstecher, um das Zentrum der Kolonie zu betrachten, und zog es vor, die Leichen der Klingonen, die auf den Straßen und Höfen herumlagen, nicht weiter zu zählen. Andere hingen über Balkongeländern oder waren beim Bedienen von Konsolen oder anderen Geräten zusammengebrochen. Irgendwo, vermutlich in einem der Gebäude, war das dumpfe, konstante Summen einer Maschine zu hören, die noch zu laufen schien. Generatoren, dachte er, Umweltkontrollen oder
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