Star Trek - Vanguard 07 - Das Jüngste Gericht
fühlte.
Aber nur beinahe
.
»Ich hatte das eher auf mich selbst bezogen, Lieutenant«, meinte er und wartete, bis sich die Tür des Nahrungsschachts öffnete und eine Tasse grüner Tee auf einer Untertasse zum Vorschein kam. »Flaggoffiziere machen gern solche Kommentare, wenn sie sich für ihre Verspätung nicht entschuldigen wollen. Wenn Sie lange genug bei der Sternenflotte bleiben, werden auch Sie eines Tages in der Position sein, andere auf sich warten zu lassen.« Nogura nahm den Tee mit zu seinem Schreibtisch und setzte sich. Dann deutete er auf die beiden Stühle vor sich. »Die sind nicht nur zur Zierde da. Sie dürfen sie ruhig benutzen.«
Xiong setzte sich, während T’Prynn hinter ihm stehen blieb.
Nogura trank einen Schluck Tee. »Dann kann ich davon ausgehen, dass es Neuigkeiten gibt?«
T’Prynn ging zu dem an der Wand montierten Schirm auf der linken Büroseite. »Ja, Admiral. Wir haben unsere Analyse der Navigationsdaten, die Mister Reyes von der
Omari-Ekon
beschafft hat, beendet.« Ohne auf weitere Anweisungen zu warten, steckte sie die blaue Datenkarte, die sie in der Hand gehalten hatte, in den Leseslot neben dem Schirm. Dann gab sie einen Befehl über das Tastenfeld daneben ein, und der Schirm erwachte zum Leben. Eine Flut an Computerdaten erschien darauf, die Nogura als Standard-Föderationssternenkarte erkannte. T’Prynn stellte sich neben den Schirm, um die Sicht nicht zu versperren, und verschränkte die Hände hinter dem Rücken.
»Basierend auf den chronologischen und Navigationsdaten, die vom Hauptcomputer der
Omari-Ekon
aufgezeichnet wurden, gehen wir davon aus, dass die Mirdonyae-Artefakte ursprünglich aus diesem Sternsystem stammen«, berichtete sie. »In den stellaren Kartografiedatenbanken der Föderation wird es momentan als FGC PSR 0108+143 geführt.«
Xiong drehte sich auf seinem Stuhl um. »Das ist ein Pulsar, Sir, etwa zweihundert Millionen Jahre alt. Wie Sie der Datenbank entnehmen können, wurde er von uns bisher noch nicht erforscht.«
»Von den Vulkaniern jedoch schon«, warf Nogura ein.
T’Prynn nickte. »Das ist korrekt. Auf unseren Sternenkarten wird er als Eremar bezeichnet. Die einzigen Informationen, die wir besitzen, wurden von automatisierten Überwachungssonden geliefert, die seit mehreren Jahrhunderten unterwegs sind. Wie in der Taurus-Region hat Vulkan auch hier keine bemannten Schiffe hingesandt.«
»Und wo liegt dieses Eremar-System?«, wollte Nogura wissen, der sich zurücklehnte und seinen Tee trank.
»Etwa fünfunddreißig Lichtjahre von unserer aktuellen Position entfernt«, erklärte T’Prynn und tippte erneut etwas auf dem Tastenfeld. Als Reaktion auf ihren Befehl wurde die Sternenkarte vergrößert, sodass ein Abschnitt der Taurus-Region, der Nogura inzwischen sehr vertraut war, in größerem Detail dargestellt wurde.
»In der Mitte dieses … Wie nennen Sie es? Tkon-Imperiums?«, fragte er.
»Wir glauben, dass es in der Mitte von dem liegt, was einst die Tkon-Zivilisation gewesen ist, Admiral«, erwiderte Xiong. »Zumindest laut der Informationen, die wir bisher über das Gebiet vorliegen haben, ergänzt durch die Daten, die wir von Cervantes Quinn und Bridget McLellan nach ihrer Mission zur Bergung des gestohlenen Mirdonyae-Artefakts erhalten haben.«
»Ja, natürlich«, entgegnete Nogura. »Ihrer Begegnung mit dem Shedai … Widersacher?«
»Genau, Admiral«, bestätigte Xiong.
Mit einem Nicken bedankte sich Nogura und studierte dann das Bild auf dem Schirm. »Das sieht aus, als wäre es nicht gerade ein Katzensprung. Wissen wir, was die
Omari-Ekon
in der Gegend zu suchen hatte?«
T’Prynn schüttelte den Kopf. »Wir bezweifeln, dass das Schiff tatsächlich in dieser Region gewesen ist, Sir, sondern vielmehr die relevanten Navigationsdaten als Teil der Geschäftsvereinbarung zusammen mit dem Artefakt selbst erhalten hat. Angesichts der uns vorliegenden Informationen gehen wir davon aus, dass weder Ganz noch ein Mitglied seiner Mannschaft etwas über die Herkunft oder die Eigenschaften des Artefakts wusste.« Sie trat näher an den Schirm heran und legte eine Hand auf den markierten Bereich. »Mister Quinns Bericht zufolge hat der Widersacher eine Allianz mit Gruppen aus dem Tkon-Imperium erwähnt, die zur Schöpfung einer großen Waffe geführt hat, die einzelne Shedai gefangen nehmen und jegliche Bedrohung durch ihre Aktivitäten neutralisieren kann.«
»Dabei handelt es sich unserer Annahme nach um die Mirdonyae-Artefakte«,
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