Star Trek - Vanguard 07 - Das Jüngste Gericht

toten Imperiums nicht in die Hände unserer Feinde fallen zu lassen. Jetzt behaupten sie, dass es noch eine zweite derartige Zivilisation gegeben haben soll, die genug Macht besessen hat, um den Shedai auf Augenhöhe zu begegnen?« Er schüttelte den Kopf. »Ich hätte in den Ruhestand gehen und zurück an den Fujiyama ziehen sollen, als ich die Gelegenheit dazu hatte.« An Xiong gerichtet fragte er: »Was denken Sie, Lieutenant?«
    Xiong trat etwas näher, bevor er antwortete. »Ich glaube, dass wir losziehen und selbst danach suchen sollten, Admiral.«
    »Mir war klar, dass Sie das sagen würden«, entgegnete Nogura, der seine Bemerkung mit einem müden Lächeln milderte. »Eine Spezies, die solche Kristalle konstruieren kann, wird vermutlich noch einige Asse im Ärmel haben.« Er hatte die Worte kaum ausgesprochen, als er auch schon zu T’Prynn hinübersah, die noch immer neben dem Schirm stand. Sie hatte zwar noch nicht den Mund aufgemacht, aber ihre rechte Augenbraue zuckte bereits nach oben. »Sagen Sie jetzt nichts.«
    »Aye, Sir«, erwiderte die Vulkanierin.
    Nogura sah Xiong fragend an. »Lieutenant, ist es Ihnen noch immer nicht gelungen, mit dem Shedai in dem Artefakt, das sich an Bord der
Lovell
befindet, zu kommunizieren?«
    »Wir machen Fortschritte, Sir«, erwiderte der junge Offizier. »Commander al-Khaled und seine Leute haben einige neue Ideen, und wir arbeiten momentan daran, diese umzusetzen.«
    Das brachte ihm ein zufriedenes, wenn auch nicht begeistertes Nicken von Nogura ein. »Weiter so.« Falls die Kommunikation mit dem Shedai gelang, gab ihnen das eingesperrte Wesen vielleicht einige Informationen, die Xiong auf seiner Reise nach Eremar von Nutzen sein konnten.
    Aber irgendwie bezweifle ich, dass wir so großes Glück haben werden
.
    Nachdem er einen Moment lang über den Plan nachgedacht hatte, der jetzt in die Tat umgesetzt werden sollte, streckte sich Nogura auf seinem Stuhl. »Nun gut. Finden Sie so viel, wie Sie können: Informationen, Technologie, was auch immer.« Dann fiel ihm der letzte Statusbericht vom Dockvorsteher der Station ein. »Die
Endeavour
ist auf Patrouille und wird frühestens in einem Monat zurück sein.« Er sah Xiong an. »Sie haben die
Lovell
in Ihre aktuellen Experimente eingebunden, aber sie ist ohnehin nicht für solche Missionen geeignet. Dann bleibt nur noch die
Sagittarius
, die momentan einige notwendige Wartungsarbeiten an mehreren Schiffssystemen vornehmen lässt und für weitere zwei Wochen keine längere Reise unternehmen kann.«
    Nicht zum ersten Mal bedauerte Nogura seine Entscheidung, sich die Raumschiffe
Theseus, Akhiel
und
Buenos Aires
– die anderen Schiffe, die Sternenbasis 47 zwischenzeitlich unterstellt gewesen waren – vom Sternenflottenkommando wieder abnehmen zu lassen, weil sie für andere Missionen benötigt wurden, die wichtiger waren als Operation Vanguard. Das letzte Schiff, das ihm vorübergehend zugewiesen worden war, die
Defiant
unter dem Kommando von Captain Thomas Blair, war ebenfalls in einer entfernten Ecke der Taurus-Region unterwegs, wo sie eigene Ermittlungen bezüglich der Spannungen zwischen den Klingonen und den Tholianern durchführte. Obwohl Nogura vollstes Vertrauen in Captain Nassir und die Mannschaft der
Sagittarius
hatte, war das Schiff der
Archer
-Klasse nur bedingt für die Mission geeignet, auf die er es jetzt schicken musste. Er überlegte, ob er warten sollte, bis eines der größeren Schiffe zurückkehrte, bevor er Xiongs Plan genehmigte, doch wenn er und T’Prynn recht hatten, dann durften sie keine Zeit verlieren.
    »Zwei Wochen, Lieutenant«, erklärte Nogura und tippte zur Betonung dieser Worte auf seine Schreibtischplatte. »So viel Zeit haben Sie, um Ihr Missionsprofil vorzubereiten und die Mannschaft der
Sagittarius
auf Kurs zu bringen.«
    Xiong nickte. »Verstanden, Sir.« Auch wenn der junge Mann nichts weiter sagte, spürte Nogura seine Unruhe.
    »Keine Sorge, Lieutenant. Ich habe die Absicht, die
Endeavour
oder ein anderes Schiff ebenfalls in diese Richtung zu schicken, sobald es mir möglich ist.« An T’Prynn gerichtet fuhr er fort: »Lieutenant, senden Sie eine Nachricht an Captain Khatami, sie möge schnellstmöglich zurückkommen. Wenn wir sie nach Eremar umleiten können, um die
Sagittarius
zu unterstützen, wäre das eine große Erleichterung.«
    »Aye, Sir«, erwiderte die Vulkanierin.
    Ein lautes Piepen des Interkoms auf Noguras Schreibtisch unterbrach ihn, und er aktivierte das