Star Trek - Vanguard 07 - Das Jüngste Gericht
Computerinterface. Der Admiral hatte mit einer visuellen Kommunikation mit seinem Assistenten oder vielleicht sogar Commander Cooper oben im Operationszentrum der Station gerechnet. Doch zu seiner Überraschung sah er stattdessen die Überschrift eines streng geheimen verschlüsselten Kommuniqués, das seine sofortige Beachtung erforderte.
»Ich danke Ihnen«, sagte er und beendete abrupt die Besprechung. »Das wäre alles. Wegtreten.«
Er sagte nichts weiter und wartete, bis sich die Tür hinter den beiden Offizieren geschlossen hatte und er alleine war. Dann betätigte er einen weiteren Schalter auf seinem Schreibtisch und verriegelte die Tür, um zu verhindern, dass sein Assistent oder irgendjemand anderes hereinkommen und ihn stören konnte. Er gab seinen Autorisierungscode ein, wodurch die Kommunikation entschlüsselt wurde. Überrascht las er die Betreffzeile einer Nachricht von Captain Blair von der
Defiant
, dem Schiff, das sich in diesem Moment auf dem Rückweg vom fernen Traelus-System befand.
Es war ein Notruf.
Kapitel 31
»Lügen! Jedes Wort, das aus Ihrem widerlichen Mund kommt, ist
eine Lüge
!«
Der Klingone, den Jetanien als einen Farmer namens Kanjar erkannte, war einer der unverblümteren Bewohner der Kolonie. Er stand weiter hinten in der Ratshalle von Paradise City, bekleidet mit einem verschmutzten Overall, dessen Beine in übergroßen, abgeschabten, mit Schlamm bedeckten Stiefeln steckten. Er hatte sein Haar, das lang und staubig war, im Nacken zusammengebunden, aber einige Strähnen waren herausgerutscht und hingen ihm ins Gesicht. Sein Ausbruch hatte die Aufmerksamkeit der mehreren Dutzend Kolonisten erregt, die auf Sitzen in der Halle saßen, und die offene, aber dennoch ruhige Diskussion, die Jetanien mit der Hilfe von Lugok und D’tran zu führen versuchte, zum Erliegen gebracht.
Jetanien stand von seinem Platz auf dem erhöhten Podest im vorderen Teil des Raumes auf und deutete auf den Klingonen. »Kommen Sie doch näher, Kanjar. Wir hören uns natürlich auch Ihre Sorgen an. Vielleicht sind es dieselben, die einige hier im Publikum haben.« Während er das Angebot aussprach, war dem Botschafter bewusst, dass er sich auf dünnem Eis bewegte. Nachdem er den Großteil der vergangenen zwei Stunden über die kürzlich erfolgten Eskalationen in Paradise City und mehreren abgelegeneren Lagern gesprochen hatte, war er erfreut darüber gewesen, dass viele der Bürger, die sich hier eingefunden hatten, durch das Gespräch und die angebotenen Entschädigungen besänftigt worden waren. Wenn er das erneut aufbrandende Murmeln der Menge richtig deutete, hatte ein Ausbruch wie der von Kanjar das Potenzial, die Stimmung des Publikums wieder zu kippen, sodass erneut Unsicherheit und Zwietracht aufkamen.
»Es sind nicht nur meine Sorgen«, knurrte Kanjar, dessen Stimme von den hohen, glatten Wänden der Halle widerhallte, »und es sind auch nicht nur die Sorgen der Leute in diesem Raum. Nein, sie betreffen jeden Klingonen und jeden Kolonisten auf diesem wertlosen Planeten!« Selbst wenn Jetanien nicht bereits gewusst hätte, dass Kanjar – der Polizei zufolge – zu jenen gehörte, die der Beteiligung an den Unruhen der letzten Woche bezichtigt wurden, hätte er an seinem Tonfall und seiner Haltung gemerkt, dass Kanjar es gewohnt war, andere zu beeinflussen. Der Botschafter zweifelte nicht daran, dass der Klingone bei Bedarf eine noch größere Widerstandsbewegung ins Leben rufen konnte.
Jetanien wandte sich nach rechts und sah Lugok an, der zum ersten Mal ein gewisses Interesse an den Vorgängen im Saal zeigte, das über ein gelegentliches Schnauben und einen gleichgültigen Blick hinausging. »Vielleicht möchten Sie auch etwas dazu sagen, Botschafter?«
Der klingonische Diplomat setzte sich aufrecht hin und stieß ein widerwilliges Knurren aus. Unter vier Augen hatte Lugok Jetanien zu verstehen gegeben, dass er öffentliche Foren wie dieses hier für sinnlose, wenn nicht gar dumme Gesten ohne versöhnlichen Wert hielt. Doch er hatte auch versprochen, seine Meinung für sich zu behalten. Der Botschafter blieb seinem Wort treu und hielt sich in dieser Hinsicht zurück, nachdem er von seinem Stuhl aufgestanden war.
»
Qagh Sopbe’
!«, knurrte er und zeigte auf den klingonischen Farmer. »Du hast zu viel Zeit in der Sonne verbracht, Kanjar. Setz dich hin und lern was.«
Es gelang Jetanien zwar, den Mund zu halten, ein hörbares Seufzen konnte er jedoch nicht unterdrücken.
Das wird nicht gut
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