Star Trek - Vanguard 07 - Das Jüngste Gericht
Resonanzprozessor besser regulieren und haben immer noch genug Saft, um die inneren Energiefelder des Kristalls zu durchdringen und das Signal konstant zu halten.«
»Was ist mit der universellen Übersetzungsmatrix?«, fragte Xiong.
Davis klopfte erneut auf die Konsole. »Die ist ebenfalls einsatzbereit. Wir wissen vom letzten Mal, dass der Shedai unsere Signale höchstwahrscheinlich empfängt. Wir glauben, dass es uns gelingen kann, eine einfache Nachricht mit den Übersetzungsprotokollen zu übermitteln. Und da wir die Frequenzen jetzt synchronisieren, um sie effektiver auf die kristalline Struktur im Inneren des Artefakts abzustimmen, dürfte die Übersetzung noch effektiver sein. Hoffentlich reicht es aus, um eine Antwort zu erhalten.«
Xiong nickte zustimmend und drehte sich dann zu der Eindämmungskammer um, die im hinteren Teil des Frachtraums stand. Wie zuvor waren auch jetzt alle internen Komponenten aktiviert worden und operierten unabhängig von den anderen Systemen der
Lovell
. Auf einem der Monitore an al-Khaleds Arbeitsstation sah Xiong ein Bild aus dem Inneren der Kammer, das den wartenden Polyeder zeigte. Das Artefakt glühte wie immer violett und wirkte irgendwie bedrohlich, was Xiongs Meinung nach das Wesen, das sie enthielt, widerspiegelte. Wie würde der Shedai reagieren, wenn endlich eine Verbindung hergestellt war? Was würde er verlangen? Was würde er sagen? Bestand die Chance, dass man vernünftig mit ihm reden und ein gegenseitiges Verständnis erreichen konnte? Xiong hatte keine Ahnung. Trotz der Rückschläge der vergangenen drei Jahre, der Hindernisse, die sich ihm in den Weg gestellt hatten, und der Herausforderungen, die er hatte meistern müssen, war er optimistisch geblieben. Allerdings wurde dieser Optimismus inzwischen von einer gesunden Portion Vorsicht ausgeglichen. Es war nicht zu leugnen, dass der Shedai unvergleichliche Macht besaß, und jetzt galt es herauszufinden, ob sein Intellekt und seine Weisheit seiner Stärke gleichkamen. Xiong konnte nicht glauben, dass eine Spezies, die so viel erreicht hatte, nicht zu einem konstruktiven Dialog zu bewegen war. Sie mussten nur Gemeinsamkeiten finden und einen Weg, auf dem beide Seiten zu diesem Punkt finden konnten.
Werden wir diesen Weg heute entdecken? Das werden wir gleich herausfinden
.
»Okay«, sagte Xiong und nickte zh’Rhun zu. »Wir können anfangen, Commander.«
Zh’Rhun erwiderte die Geste und ging zu einer in die Wand eingelassenen Kommunikationskonsole, die sie aktivierte. »Zh’Rhun an Brücke. Captain, hören Sie mich?«
»
Bestätigt, Commander
«, erwiderte die Stimme von Daniel Okagawa, dem Captain der
Lovell
. »
Commander al-Khaled und Lieutenant Xiong können nach Belieben fortfahren. Wir lassen diesen Kanal offen
.«
»Verstanden.« Zh’Rhun sah al-Khaled und Xiong an. »Legen Sie los, meine Herren.«
Al-Khaled machte eine an Davis gerichtete Geste, drehte sich zu seiner Arbeitsstation um und drückte mehrere bunte Tasten in einer festgelegten Reihenfolge.
»Aktiviere die Frequenzrotationsprotokolle«, sagte al-Khaled, »und übermittle die erste Nachricht. Mal sehen, was passiert.«
Wir rufen dich
.
Ein weiteres Signal, dieses Mal stärker und deutlicher, hallte durch das kristalline Gitter, in dem die Wanderin gefangen war. Verstärkt von dem Kristall sowie den Energiefeldern innerhalb der geschlossenen Umgebung, glich jede Silbe einem Speer aus Schmerzen, der in den Geist der Wanderin getrieben wurde.
Befreit mich
.
Sie drückte die Botschaft durch die Kakofonie, die sie umgab, und spürte den Widerstand der Energiefelder, die sie festhielten. Wer rief sie? Nicht der Vorvater, dessen war sie sich sicher. Das fühlte sich nicht nach ihm an, sondern besaß einen seltsamen taktlosen Rhythmus, dem es an Raffinesse mangelte. Nein, dachte sie, es mussten die
Telinaruul
sein, die sie riefen.
So eine Unverschämtheit. Wie konnten sie es wagen, mit ihr zu kommunizieren, als wären sie Gleichgestellte?
Wir rufen dich. Hörst du uns?
Dass es ihnen gelungen war, eine Kommunikationsmethode zu finden, die der hohen Sprache ihres Volkes ähnelte, war sehr beeindruckend, musste sie zugeben. Es war auch nicht ihr offensichtlicher technischer Fortschritt, der die Wanderin verärgerte. Es war ihre Arroganz.
Befreit mich. Befreit den Vorvater. Befreit uns, dann lasse ich euch vielleicht am Leben
.
Sie spürte, dass sich etwas in den sie umgebenden Energiefeldern veränderte. Was geschah hier? Etwas wirkte
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